[EEE - Etymologie-Newsletter] Etymologie-Newsletter 2004.11.

Horst Conrad conrad-horst at t-online.de
Sun Nov 7 17:42:52 UTC 2004


     

Der Newsletter des Etymologie-Portals "www.etymologie.info".
 
Etymologie-Newsletter 2004.11. 

Etymologie, Étymologie, Etymology
Die Lehre von der Wortherkunft 
Etymologie-Portal - Newsletter
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/
Die HTML-Version finden Sie auf dem Etymologie-Portal in der Rubrik "Newsletter". 


Inhalt
Begruessung / Feedback / Korrekturen / Vorwort 
Wortgeschichten 
Linktipp 
Buchtipp 
Impressum 



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Begruessung / Feedback / Korrekturen / Vorwort
Liebe Etymologie-Amateure (und Profis), 

ich begruesse Sie zum neuen Etymologie-Newsletter 




Das Wort des Monats Dezember ist "Playboy"
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/
Die Wortgeschichte von Christoph Gutknecht ist auf dem Etymologie-Portal in der linken Navigationsleiste unter "Das Wort des Monats auf www.etymologie.info" aufzurufen. 


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Wortgeschichten
(E1)(L1) http://www.wortherkunft.de/
Statt einzelner Wortgeschichten füge ich einige Abschnitte aus der heutigen Link- bzw. Buchempfehlung ein: 

Beispiele aus: Hermann Paul: Prinzipien der Sprachgeschichte 

(E1)(L1) http://gutenberg.spiegel.de/paulh/prinzip/paulka04.htm
...
Die angeführten Beispiele zeigen, dass die ältere allgemeinere Bedeutung neben der jüngeren spezielleren ungestört fortbestehen kann. In anderen Fällen ist die erstere untergegangen. Unser Fass hat ursprünglich jede Art von Gefäss bezeichnet (vgl. noch Zusammensetzungen wie Salzfass, Tintenfass etc.); Miete ist ursprünglich überhaupt »Lohn«, »Vergeltung«; List ist noch im Mhd. = »Klugheit« ohne üblen Nebensinn, Reue = »Seelenschmerz« überhaupt, Hochzeit = »Festlichkeit«; Brunnen ist früher = »Quell«, ohne dass eine künstliche Einfassung dabei zu sein braucht (vgl. noch Sauerbrunnen u. dgl.); Lehen ist ursprünglich überhaupt »etwas Geliehenes« (vgl. Darlehen); genesen bedeutet ursprünglich überhaupt »am Leben bleiben«, »mit dem Leben davon kommen«, z. B. auch in einem Kampfe, einer Hungersnot; nähren ist eigentlich das Kausativum dazu, bedeutet also ursprünglich »am Leben erhalten«, z. B. auch mit Bezug auf die Tätigkeit des Arztes oder den Schirm im Kampfe.
... 

(E1)(L1) http://gutenberg.spiegel.de/paulh/prinzip/paulka11.htm
...
Bei der Wendung in die Schanze [218 Elftes Kapitel. Bildung neuer Gruppen.] schlagen denkt man kaum daran, dass man es mit einem andern Worte als dem gewöhnlichen Schanze zu tun hat; es ist = franz. chance. 
...
Seltener ist es, dass ein Wort als Ableitung von einem andern gefasst wird, mit dem es ursprünglich nichts zu schaffen hat. Nhd. Sucht wird vom Sprachgefühl als zu suchen gehörig empfunden, ist aber hervorgegangen aus mhd. suht (= got. sauhts), das mit mhd. suochen (got. sôkjan) nichts zu schaffen hat. Die neuhochdeutsche Anlehnung an suchen ist ausgegangen von Kompositis wie Wassersucht, Mondsucht, Gelbsucht, Schwindsucht, Eifersucht, Sehnsucht, Ehrsucht etc., die man als Begierde nach dem Wasser, nach dem Monde, gelb zu werden, zu eifern etc. auffasste. H. Sachs fasst -sucht noch als Krankheit, wenn er sagt wann er hat auch die Eifersucht. Vgl. dagegen den bekannten Spruch Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Laube hat mit Laub, wozu es jetzt gezogen wird, nichts zu schaffen, da die Grundbedeutung »gedeckter Gang« ist. Laute wird als zu Laut gehörig empfunden, ist aber ein aus dem Arabischen stammendes Lehnwort. Bei hantieren aus franz. hanter denkt man an Hand, bei fallieren aus franz. faillir an fallen, bei beschwichtigen, niederdeutscher Form zu mhd. swiften, an schweigen, bei schmälen (eigentlich schmal, klein machen) an schmähen. Herrschaft, herrlich, herrschen sind aus hehr abgeleitet (daher mhd. hêrschaft etc.), werden aber jetzt auf Herr bezogen, womit sie ursprünglich nur indirekt verwandt sind.
... 


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Linktipp
(E1)(L1) http://dmoz.org/World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Sprache_und_Linguistik/Etymologie/
Der Linktipp für heute ist: 


spiegel - Paul, Hermann - Prinzipien der Sprachgeschichte
(E?)(L1) http://gutenberg.spiegel.de/autoren/paulh.htm
(E1)(L1) http://gutenberg.spiegel.de/paulh/prinzip/paulinha.htm
Im Projekt Gutenberg findet man auch eine Kurzbiografie von Paul Hermann und seine "Prinzipien der Sprachgeschichte" im Volltext.
Hermann Paul - Geboren am 7.8.1846 in Salbke bei Magdeburg; gestorben am 29.12.1921 in München.
Paul war Professor für Germanistik in Freiburg i.Br. und München, einer der Junggrammatiker, Mitbegründer (1876) und Mitherausgeber der Zeitschrift »Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur«, Herausgeber des »Grundriß der germanischen Philologie« (2 Bde., 1891-93) und Begründer (1881) der »Altdeutschen Textbibliothek«.
Werke u.a.: 
1880 Prinzipien der Sprachgeschichte 
1881 Mittelhochdeutsche Grammatik 
1897 Deutsches Wörterbuch 
1916-20 Deutsche Grammatik (5 Bände) 


Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden: Prinzipien der Sprachgeschichte
Besonders die Kapitel 
Kap. IV. Wandel der Wortbedeutung [74] 
Kap. IX. Urschöpfung [174] 
Kap. X. Isolierung und Reaktion dagegen [189] 
Kap. XI. Bildung neuer Gruppen [217] 
Kap. XII. Einfluss der Funktionsveränderung auf die Analogiebildung [233] 
Kap. XIII. Verschiebungen in der Gruppierung der etymologisch zusammenhängenden Wörter [242] 
Kap. XIV. Bedeutungsdifferenzierung [251] 
scheinen mir in etymologischer Hinsicht interessant zu sein.
Aber vermutlich enthalten alle Kapitel auch interessante etymologische Hinweise. Ich werde die einzelnen Kapitel, sobald ich sie gelesen habe, in die entsprechenden Rubriken des "Etymologie-Portals einordnen.
So handelt z.B. das Elfte Kapitel "Bildung neuer Gruppen" in weiten Teilen von "Volksetymologie", mit vielen Beispielen falscher etymologischer Zuordnungen. Dieses Kapitel habe ich entsprechend schon in die Rubrik "DE - Falsche Freunde" aufgenommen. 


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Buchtipp
Die Buchempfehlung für heute ist: 


Hermann Paul - Prinzipien der Sprachgeschichte
(E1)(L1) http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3484220058/ref=ase_conradhorst0b-21/302-7924728-4271209
Wer statt der Online-Version lieber ein Buch in die Hand nimmt, kann die "Prinzipien der Sprachgeschicht" von "Hermann Paul" auch als broschierte Ausgabe (Niemeyer, Tübingen) erhalten. 


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Impressum
Erscheinungsdatum 2004.11. 
Titel Etymologie-Newsletter 
ISSN
International Standard Serial Number - ISSN 1610-2320 (10.07.2002) (E-Mail-Version)
- ISSN 1610-3165 (22.07.2002) (Internet-Archiv-Version)
Die Deutsche Bibliothek
weltweites Verzeichnis des ISSN International Centre in Paris
 
Herausgeber
Postanschrift Horst Conrad
Kneippstr.6
D-66482 Zweibrücken 
Newsletter-Provider http://www.domeus.de/ 
E-Mail mailto:conrad-horst at etymologie.info
 
siehe hierzu auch: (E?)(L?) http://www.s-a-ve.com/faq/Anbieterkennzeichnung.htm
(E?)(L?) http://www.presserecht.de/gesetze/mdstv.html - Anbieterkennzeichnung
 
Erscheinungsweise etwa woechentlich die Liste der gesuchten Begriffe auf "www.etymologie.info"; und etwa alle 4 Wochen ein "richtiger" Newsletter 
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Bei Fragen, Kommentaren und Anregungen wenden Sie sich bitte an
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Errare humanum est, perseverare diabolocum, corrigere divinum!
Irren ist menschlich, am Irrtum festhalten teuflisch, (sich) korrigieren (koennen) goettlich!

oder 

Humanum fuit errare, diabolocum est per animasitatem in errore manere.
Menschlich ist es zu irren, teuflisch ist es, leidenschaftlich im Irrtum zu verharren.



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