[EEE - Etymologie-Newsletter] Etymologie-Newsletter 2005.12.

Horst Conrad conrad-horst at t-online.de
Sun Dec 4 18:32:34 UTC 2005


     

Der Newsletter des Etymologie-Portals "www.etymologie.info".
 
Etymologie-Newsletter 2005.12. 

Etymologie, Étymologie, Etymology
Die Lehre von der Wortherkunft 
Etymologie-Portal - Newsletter
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/
Liebe Etymologie-Amateure (und Profis), 

ich begruesse Sie zum neuen Etymologie-Newsletter. 

Die HTML-Version finden Sie auf dem Etymologie-Portal in der Rubrik "Newsletter". 

Sie finden in diesem Newsletter: 
Wortgeschichten 
Linktipp 
Buchtipp 
Impressum 



Das Wort des Monats Dezember ist "Hals- und Beinbruch"
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/
Die Wortgeschichte von Christoph Gutknecht ist auf dem Etymologie-Portal in der rechten Navigationsleiste unter "Das Wort des Monats auf www.etymologie.info" aufzurufen. 


Wortgeschichten
(E1)(L1) http://www.wortherkunft.de/
Als Wortgeschichten habe ich heute zwei Beispiele aus der unten aufgeführten Linkempfehlung ausgewählt. 


Amtsschimmel (W2)
(E?)(L?) http://www.bedrohte-woerter.de/
Ebenso wie der Büro- und der Paragraphenhengst bevorzugt dieses Pferd eine natürliche Umgebung aus Yuccapalmen und Topfpflanzen und ernährt sich bevorzugt von Heftklammern und Ringlochverstärkern. Wenn Bürokraten den Amtsschimmel satteln, dann kann man sich auf lange Wartezeiten einstellen. Das alte Wort hat allerdings nichts mit verschimmelten Akten oder berittenen Amtmännern zu tun.
Sprachhistoriker leiten es von einem "simile" (lat. für "ähnlich") genannten Standardformular der österreichischen Monarchie her, das ursprünglich bürokratische Prozesse beschleunigen sollte. Dies lief irgendwann schief, wie der Seufzer aus dem Volksmund belegt: "Von der Wiege bis zur Bahre: Formulare, Formulare...". Heute versucht man die Amtsschimmel in den zu Kompetenzzentren und Jobagenturen umgetauften Behörden zu dressieren. Wer allerdings glaubt, dass ein vormaliger Amtsschimmel für die Galopprennbahn taugt, der kann sich schon mal eine Nummer ziehen. 


Xanthippe (W2)
(E?)(L?) http://www.bedrohte-woerter.de/
Früher, als man noch wusste, dass Sokrates mit einem echten Hausdrachen verheiratet war, ein ehrverletzendes Schimpfwort. Gab einem feministischen Zentralorgan der 1970er Jahre den Namen. Heute im Zuge der Emanzipation nicht mehr üblich. Stattdessen drucken sich Frauen "Zicke", "Schlampe" oder "Bitch" aufs T-Shirt. "Xanthippe" wurde dort noch nicht gesehen. Künftige Steigerungsformen will man sich lieber nicht vorstellen. 


Linktipp
(E1)(L1) http://dmoz.org/World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Sprache_und_Linguistik/Etymologie/
Der Linktipp für heute ist: 


bedrohte-woerter - Bedrohte Wörter
(E?)(L?) http://www.bedrohte-woerter.de/
(E3)(L1) http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499620774/conradhorst0b-21
...
Bedrohte Wörter erkennt man daran, dass sie nur noch selten benutzt werden und einem altmodisch vorkommen. Es können alte Modewörter sein, die sich inzwischen überlebt haben, zum Beispiel "dufte" oder "knorke". Oder Wörter, die in Vergessenheit zu geraten drohen, weil die Dinge, die sie bezeichnen, aussterben, z.B. "Wählscheibe" oder "Jutebeutel". Ebenso alte Wörter, die von neuen Wörtern (Neologismen) verdrängt werden, wie "Hagestolz" (heute "Single") oder "Backfisch" (heute "Teenager"). 

Auf der zum Buch gehörenden Website (oder umgekehrt?) findet man folgende Besispiele:
(Zu den aufgeführten Beispielen auf der Website findet man auch - zwar etwas bescheidene - Hinweise zur Herkunft aber immer interessante Geschichten zur (ehemaligen) Verwendung der Wörter.) 

Amtsschimmel | Bandsalat | Charivari | Duttengretel | Elchtest | Flegel | Gabelfrühstück | Hupfdohle | intim werden | Jutebeutel | Kreiswehrersatzamt | Lorke | Mittelläufer | Neufünfländer | Ober | Philister | Quarre | Rauke | Sommerfrische | tofte | urst | Vollbeschäftigung | Wählscheibe | Xanthippe | Yuppie | zechen 

(E3)(L1) http://www.bedrohte-woerter.de/cgi-bin/guestbook.php.cgi
Im Gästebuch kann man ebenfalls einige Hinweise zu "bedrohten Wörtern" finden. 


Buchtipp
Die Buchempfehlung für heute ist: 


Mrozek, Bodo - Lexikon der bedrohten Wörter
(E3)(L1) http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499620774/conradhorst0b-21
(E?)(L?) http://www.bedrohte-woerter.de/
Sprache: Deutsch
Broschiert - 224 Seiten - Reinbek: Rowohlt-Verlag - Rowohlt Tb.
Erscheinungsdatum: Dezember 2005
8,90 Euro
ISBN: 3499620774 

Am 13.12.2005 machte mich Herr Mrozek auf sein Projekt "Bedrohte Wörter" aufmerksam. Dieses beschäftigt sich mit vom Aussterben bedrohten Wörtern.
Veraltende Wörter werden gesammelt und auf einer roten Liste des Verschwindens veröffentlicht.
Eine Auswahl mit unterhaltsamen Wortgeschichten erscheint am 1. Dezember 2005 im Buchhandel. 

Info: 

Nichts bleibt wie es mal war: Kontinente versinken, Tierarten sterben aus, Bauwerke und Kunstgegenstände zerfallen zu Staub. Artenschutz und Konservierung haben heutzutage eine größere Bedeutung denn je. Den seltenen Tierrassen bleibt der Zoo als letzter Lebensraum, den Kulturgütern das Museum. 

Doch auch zahlreiche Wörter der deutschen Sprache sind mehr und mehr vom Zahn der Zeit bedroht. Sei es, weil die Dinge, die sie bezeichneten, in der heutigen Welt nicht mehr existieren. Oder weil es sich um Modewörter der Vergangenheit handelt, die inzwischen einem Anglizismus unter die Räder gekommen sind. 

Werden unsere Kinder und Kindeskinder noch wissen, was eine "Wählscheibe" ist, wenn sie auf den Tasten ihres Mobiltelefons tippen? Kann sich der aktive Sportler noch daran erinnern, dass sein flottes "Joggen" einstmals als "Dauerlauf" bezeichnet wurde, sein Schweiß treibendes "Fitnessprogramm" schlicht "Trimm Dich" war? Ob sich kommende Generationen noch entsinnen, dass es sich bei "Pomadenhengst" und "Hupfdohle" keinesfalls um seltene heimische Tierarten handelt? 

Dem langsamen aber sicheren Aussterben seltener Wortgattungen tritt der Berliner Autor und Journalist Bodo Mrozek entgegen. Auf der Website "www.bedrohte-woerter.de" hat er ein Auffanglager für all die alten und aus der Mode geratenen Formulierungen erschaffen, die im schnelllebigen Sprachgebrauch der heutigen Zeit keinen Platz mehr gefunden haben. 

Und er bittet auch Sie um Mithilfe: All jene, die noch den einen oder anderen dieser Wortveteranen in ihrem Wortschatz ihr eigen nennen, werden gebeten, ihn auf der genannten Webseite abzugeben. Die Sammlung erscheint im Dezember 2005 als "Lexikon der bedrohten Wörter" im Rowohlt Verlag. 


Impressum
Erscheinungsdatum 2005.12. 
Titel Etymologie-Newsletter 
ISSN
International Standard Serial Number - ISSN 1610-2320 (10.07.2002) (E-Mail-Version)
- ISSN 1610-3165 (22.07.2002) (Internet-Archiv-Version)
Die Deutsche Bibliothek
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Herausgeber
Postanschrift Horst Conrad
Kneippstr.6
D-66482 Zweibrücken 
Newsletter-Provider http://www.domeus.de/ 
E-Mail mailto:conrad-horst at etymologie.info
 
siehe hierzu auch: (E?)(L?) http://www.s-a-ve.com/faq/Anbieterkennzeichnung.htm
(E?)(L?) http://www.presserecht.de/gesetze/mdstv.html - Anbieterkennzeichnung
 
Erscheinungsweise etwa woechentlich die Liste der gesuchten Begriffe auf "www.etymologie.info"; und etwa alle 4 Wochen ein "richtiger" Newsletter 
Etymologie-Mailingliste
Etymologie-Newsletter
Etymologie-Webring Die Anmeldeformulare gibt es unter
www.etymologie.info
In der linken Navigationsleiste unter
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"Etymologie-Newsletter"
"Etymologie-Webring"  
Haftungshinweis Trotz sorgfaeltiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. 
eine Initiative von (E1)(L1) http://www.etymologie.info/
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Bei Fragen, Kommentaren und Anregungen wenden Sie sich bitte an
mailto:conrad-horst at etymologie.info
(c) (E1)(L1) http://www.etymologie.info/
 


Errare humanum est, perseverare diabolocum, corrigere divinum!
Irren ist menschlich, am Irrtum festhalten teuflisch, (sich) korrigieren (koennen) goettlich!

oder 

Humanum fuit errare, diabolocum est per animasitatem in errore manere.
Menschlich ist es zu irren, teuflisch ist es, leidenschaftlich im Irrtum zu verharren.



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Ende des Newsletters des Etymologie-Portals "www.etymologie.info".
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