[gothic-l] Re: Ethnicity and religion

Tore Gannholm tore.gannholm at SWIPNET.SE
Fri Jul 20 05:30:24 UTC 2001


>> hand.
>
>
>
>Hello Ingemar,
>
>you seem to argue that the cult of Gaut originated in Scandinavia.
>As the ancestors of its adherents spread out to settle vast areas from
>Germany to Poland they continued to believe in Gaut, which thus is a
>trait of common ethnic origin. In short, from the western Jutes (and
>Saxon?) to the eastern Goths they are all 'Gothic-folks', because they
>all included a god Gaut in their pantheon.
>
>One problem with that is that Plinius said that the early continental
>Gutones were part of a Lugian 'cultic' group. Wolfram stated that
>until about 50AD the Goths were subject to the Celtic-dominated Lugian
>group, which was from about 50AD Vandili dominated. Wolfram
>explicitly stresses the strong Celtic influence on the Goths, which
>may have been stronger than on many other Germanic tribes. At any rate
>this Lugian-Vandili group included at different stages many tribes,
>such as the Silingi, Asdingi, Lakringi, Victufali, Narharnavali,
>Helvecones, Harrii, Gutones etc. The Gutones later broke away from
>this group, which initially also dominated by the Markomanni.
>
>This scenario also seems to fit well with early geographic locations
>of the continental Gutones. Tacitus as well as Ptolemy seemed to have
>placed them north/east of the Lugian group (Oder-Warthe area), not too
>far away from the Markomanni (Bohemia) and not at the Baltic Sea
>coast, from which they were separated by a series of Baltic tribes in
>the North-East and the Rugii and Lemovii in the North-West. Moreover,
>archaeologists always point out that the centre of the Wilbark culture
>is not at the Baltic coast, but further south, inlands at the banks of
>the Vistula and that its closest relation is the Przeworsk culture
>which is usually identified with the Lugian-Vandili.
>
>
>>
>>
>> > If I understand you correctly, then a common cult is enough to
>> > establish common ethnicity, which I am not at all convinced is
>> > justifiable.
>>
>> As I state above - that is my opinion. You are allowed to think what
>you
>> like of that.
>
>
>As I said earlier, cultic beliefs and traditions are variable. In Rome
>the Isis cult was in fashion at some stage, later it was the Mitras
>cult and Christianity. In an inclusive rather than exclusive pantheon
>of many gods, people could shift their favours among gods and add new
>gods. Medieval rulers liked to trace their ancestry to Julius Caesar,
>which did not mean that they were of common ethnic origin, while
>Caesar said he was decended from Greek heros and demi-gods.
>
>
>best regards
>Dirk
>

Hi!
This is very interesting with the Gothic influence from the Celts and
Marcomannen.
Gotland also has very close liason with these areas during that time.
Unique for Scandinavia.

Nach Professor Erik Nylén, Fornvännen 1952, Seite 225:
“Bemerkenswerterweise steht Gotland mit dieser künstlerischen
Hochkonjunktur im Norden, die vielleicht den ersten großen Aufschwung zur
Handelsstation in der Ostsee zur Ursache hat, völlig alleine da. Mehrere
der hier beschriebenen ornamentalen Details gibt es in Stradonice, kommen
aber zum Teil auch an anderen Orten im keltischen Gebiet vor. Es ist jedoch
wahrscheinlich, daß Gotland von Böhmen aus längs der Oder von diesen
Einflüssen erreicht wurde. Stilelemente, die sich in Zeitgruppe C zeigen,
setzen sich auf der Insel in Gruppe D fort, sogar bis in römische Zeit. In
der Zeit vor der Geburt Christi kann man mit größerer Sicherheit
feststellen, daß auch Verbindungen zwischen Böhmen und den Gebieten um den
oberen Lauf der Elbe bestanden, nach den ornamentalen Details und so gut
wie identischen Beschlägen zu urteilen, die man in diesen beiden Gebieten
gefunden hat. Ebenso setzen sich zu dieser Zeit die Verbindungen zwischen
Böhmen und Gotland fort. Es scheint also, daß von Böhmen schon während der
späteren La-Tènezeit die Handelswege offen gewesen wären, von denen man
animmt, daß sie  nach der Geburt Christi mit dem Markomannenreich so große
Bedeutung für den Norden erhalten hätten."


Enger Kontakt mit den Goten im Weichselgebiet
Während der vorrömischen Eisenzeit, in den Jahren von 300 bis Null,
verliefen die Handelsverbindungen über Deutschland zum Reich der Kelten,
während die Ausrüstung, die ein gutnische Krieger trug, im großen und
ganzen die gleiche war wie die der ostgermanischen Stämme im Weichselgebiet
auf dem Kontinent. Sie hatte mit der keltischen Waffentracht nicht viel
gemein.
 Der gutnische Gegenstandsbestand ist zu dieser Zeit keltisch La-Tène
geprägt und weist eine beinahe übertrieben reiche Verzierung auf, die
besonders durch halbkugelförmige Nietköpfe, die auf verschiedene Weise
geriffelt und mit Kreuzen verziert sind, sowie durch Perlränder und
geriffelte Oberflächen auf Platten und anderen Gegenständen charakterisiert
ist. Alles ist in einer überlegenen Technik sowohl aus Bronze als auch aus
Eisen gearbeitet. Es sind besonders die Gürtelgarnituren (Zeitgruppe C, 50
vor unserer Zeitrechnung), deren veränderte Formgebung auf späten Einfluß
von Schleswig-Holstein beruhen kann, parallel mit in der vorhergehenden
Zeitgruppe B (ca. 100 bis 50 vor unserer Zeitrechnung) vorkommenden
Ringtypen, die dominieren. Nun sind  die gekünstelten Kombinationen von in
Bronze eingeschlossenem Eisen verschwunden, genauso wie das in vielen
Fällen grobe technische Verfahren. Man muß jedoch anerkennen, daß es gute
Arbeiten auch in Zeitgruppe B gibt, aber die lassen sich nicht mit denen
der nachfolgenden Gruppe messen.
Gotland steht merkwürdigerweise völlig allein mit dieser künstlerischen
Hochkonjunktur im Norden. Mehrere der hier beschriebenen ornamentalen
Details gibt es in Stradonice, kommen aber zum Teil auch woanders im
keltischen Gebiet vor. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß diese Einflüsse
Gotland von Böhmen aus längs der Oder erreichten. Die Stilrichtung, die
sich in der Zeitgruppe C zeigt, setzt sich auf der Insel in D und sogar in
römischer Zeit fort. Für die Zeit um Christi Geburt kann man mit größerer
Sicherheit feststellen, daß auch Verbindungen zwischen Böhmen und den
Gebieten am oberen Lauf der Elbe stattgefunden haben, den ornamentalen
Details und so gut wie identischen Beschlägen nach zu urteilen, die man in
diesen beiden Gebieten gefunden hat. Es scheint also, daß schon zur
La-Tène-Zeit die Handelswege von Böhmen offen gewesen sind, von denen man
meint, daß sie nach dem Jahre Null mit dem Markomannenreich so große
Bedeutung für die nordische Kultur bekamen (siehe Anmerkung 8).
Von den archäologischen Funden ausgehend können wir mit Sicherheit
annehmen, daß die Guten engen Kontakt zu den Goten hatten, sowohl als sie
im Weichselgebiet waren als auch als sie sich dann nach Süden zum Schwarzen
Meer aufgemacht hatten. Wie wir oben gesehen haben, gibt es gutnische
Kolonien im Baltikum schon gegen Ende der Bronzezeit. Diese Kolonien sind
nicht sehr weit von Dragö entfernt, das die Gutasaga als erste Station der
auswandernden Guten im Baltikum nennt.
Schon um 330 vor unserer Zeitrechnung sagt Pytheas von Massila, daß die
Menschen in Thule (der skandinavischen Halbinsel) Getreide in Scheunen
droschen. Er nennt auch Gutones, die er als Vermittler des Bernsteinhandels
kennt. Er sagt allerdings nicht, wo diese wohnen.
Auch Plinius der Ältere, der im Jahre 79 starb, spricht von Gutones,
während Tacitus Gotones sagt. Plinius erwähnt in seiner “Naturalis
Historia" die Insel “Scadinavia" und gibt an, daß sie geradeaus von der
Mündung der Weichsel gelegen und von “hillevionum gente"  bewohnt sei, die
in 500 Dörfern wohnten, was den Archäologen zufolge gut mit den
vorgeschichtlichen Burgen und den Riesengräbern auf Gotland übereinstimmt.
Man kann “hillevionum gente" als “illa suionum gente" (das bedeutet Volk,
das in der Ostsee wohnt) deuten. Er erwähnt auch, daß die Germanen aus fünf
verschiedenen Völkern bestünden, von denen eines die Vandalen sind, die in
Burgondiones, Varinnae, Charinae und Gutones aufgeteilt sind (siehe
Anmerkung 9).
Ptolemaios, der im zweitem Jahrhundert nach Beginn unserer Zeitrechnung
lebte, sagt in seiner Geographie, daß es östlich der kimbrischen Halbinsel
vier Inseln gäbe, die Scandiai genannt werden, von denen drei klein seien.
Die größte liegt am weitesten im Osten oberhalb der Mündung der Weichsel.
Er hat sogar eine Karte, auf der Scandiai so wie Gotland auf älteren Karten
plaziert ist und aussieht. Er sagt, daß diese Insel den tatsächlichen Namen
Scandiai trägt und daß im westlichen Teil Chaedini wohnen, im östlichen
Favonae und Firaesi, im nördlichen Teil Finni, im südlichen Teil Gutae und
Dauciones, während der zentrale Teil von Levoni bewohnt wird.
Schon der Superintendent  (Bischof) von Gotland, Jöran Wallin, der seine
“Gotländischen Sammlungen"schrieb, die in den Jahren 1747 und 1776
herausgegeben wurden, meint, daß es Gotland ist, über das Ptolemaios
spricht. Wallin bedauert, daß Olof Rudbeck, der die Beschreibung der Guten
durch die Römer im Mälartal plazieren wollte, so geringes Wissen über
Gotland gehabt habe. Er sagt: “...kann ich nur beklagen, daß der
oftgenannte, unser tiefsinniger und an allen Orten der Welt so wohlbekannte
Dr. Rudbeck so geringes Wissen über Gotland hat.  Ich kann nicht wissen, ob
dieses entweder am Mangel an  Briefwechseln oder Berichten liegt, oder ob
man aus abenteuerlicher Weise heraus die Insel über die Schulter hinweg
betrachtet hat, so als ob diese im Großen nichts in der Antike bedeutet
oder beigetragen hätte". Weiter sagt Wallin:“So viel kann ich sicher sagen:
Wenn Rudbeck sich mit Gotland genauso bekannt gemacht hätte wie mit Upland
und Schweden, so hätte diese Insel, welche bis heute zu seiner Geschichte
mehr beigetragen hat als einen verstecktes Teil, in einem größeren Licht
für die Welt gestanden"   (siehe Anmerkung 10)
Wenn man unten an der Weichsel steht, ist es Gotland, was man vor sich hat.
Es ist da nicht so einfach, andere Völker zu kennen, die man über Gotland
erreicht und zu denen man über die Guten Kontakt bekommt, die auf der Insel
Gotland wohnen oder in einem anderen Land nördlich davon. Daraus kann gewiß
ein Mißverständnis entstehen. Wir dürfen nicht vergessen, daß Gotland
bereits damals ein Handelszentrum in der Ostsee war. Eine interessante
Beobachtung, die Erik Olsson in seinem Buch “Gotland - mitt i Östersjön"
(Gotland mitten in der Ostsee) gemacht hat, ist, daß man weit unten in der
südlichen Ostsee  Gotland durch hohe Wolken über Land sehen kann.
Tore





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