27.2369, Calls: Pragmatics/Germany

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Fri May 27 16:29:49 UTC 2016


LINGUIST List: Vol-27-2369. Fri May 27 2016. ISSN: 1069 - 4875.

Subject: 27.2369, Calls: Pragmatics/Germany

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Editor for this issue: Ashley Parker <ashley at linguistlist.org>
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Date: Fri, 27 May 2016 12:29:21
From: Simon Meier [simon.meier at tu-berlin.de]
Subject: An den Grenzen der Pragmatik [Boundaries of Pragmatics]

 
Full Title: An den Grenzen der Pragmatik [Boundaries of Pragmatics] 

Date: 07-Mar-2017 - 07-Mar-2017
Location: Saarbrücken, Germany 
Contact Person: Simon Meier
Meeting Email: simon.meier at tu-berlin.de
Web Site: http://alp-verein.de/jahrestagung 

Linguistic Field(s): Pragmatics 

Call Deadline: 16-Oct-2016 

Meeting Description:

Als linguistische Teildisziplin ist die Pragmatik längst vollständig etabliert
und wirkt ihrerseits im Fach integrierend. Entsprechend kann sich die
Pragmatik nicht mehr als revolutionärer Gegenentwurf zu einer sich einseitig
entwickelnden Systemlinguistik verstehen. Auch aktuelle Grammatiken und
Wörterbücher ordnen ihre Belege mittlerweile pragmatisch ein, und neuere
Forschungsrichtungen wie die Grammatikalisierungstheorie, die
Konstruktionsgrammatik oder die Korpuslinguistik, die gerade die
Interdependenzen von Sprachsystem und Sprachgebrauch betonen, fügen sich
ohnehin nicht einer allzu strikten Zweiteilung des linguistischen
Gegenstandsbereichs.

Ein Aspekt dieser Entwicklung ist, dass – wenigstens im deutschen Sprachraum –
die klassischen gegenstandsbezogenen Bestimmungen der Pragmatik als synchron
angewandte Theorie der Deixis, Sprechakte, Implikaturen usw. in den
Hintergrund rücken zugunsten eines Verständnisses von Pragmatik als einer
funktionalen Perspektive auf Sprache und Sprachgebrauch, die quer zu den
üblichen Teildisziplinen der Linguistik steht. Strikte Eingrenzungen des
Gegenstandsbereichs der Pragmatik, aber auch die üblichen Gründungsmythen etwa
um die Entdeckungen der Ordinary Language Philosophy verlieren so an
Plausibilität.

Dieser Befund einer gewissen Entgrenzung der linguistischen Pragmatik (die
auch mit Identitätsfragen einhergeht) soll Anlass sein, auf der kommenden
ALP-Tagung gerade nach den Grenzen der Pragmatik zu fragen. Lassen sich
überhaupt Grenzen ziehen, wo wären sie zu ziehen und wie ließe sich das
begründen?

  


Call for Papers: 

Der Befund einer gewissen Entgrenzung der linguistischen Pragmatik (die auch
mit Identitätsfragen einhergeht) soll Anlass sein, auf der kommenden
ALP-Tagung gerade nach den Grenzen der Pragmatik zu fragen. Lassen sich
überhaupt Grenzen ziehen, wo wären sie zu ziehen und wie ließe sich das
begründen?Dabei wollen wir u. a. folgende Achsen unterscheiden, an deren Enden
solche Grenzen zu erwarten sind:

1. Fachgeschichtlich: Wie weit lassen sich über die üblichen Gründungsdaten
der Pragmatik hinaus in der Wissenschaftsgeschichte Konzepte und Theorien
zurückverfolgen, die als (proto-)pragmatisch bezeichnet werden können (vgl.
Nerlich/Clarke 1995, Meier 2016)? Kann man gegenwärtig bereits von einer
postpragmatischen Phase sprechen (vgl. Dreesen 2015: 61), etwa angesichts
diskurslinguistischer Kritik (vgl. etwa Spitzmüller/Warnke 2011: 48, 51) an
für die Pragmatik so wichtigen Begriffen wie Intention, Gemeintes und
Außersprachliches?

2. Gegenstandsbezogen: Was sind aus welchen Gründen genuin pragmatische
Gegenstände und wo hört die Zuständigkeit der Pragmatik sinnvollerweise auf?
Wird durch den Verzicht auf klare Gegenstandsbestimmungen nicht gleichsam
unter der Hand und in anderem Gewand der Vorwurf des „pragmatic wastebasket“
(Bar-Hillel 1971) wieder aktuell, wenn alle nicht explizit an semantischen
oder grammatischen Fragestellungen interessierten (interdis- ziplinären)
Forschungsrichtungen kurzerhand der Pragmatik zugerechnet werden? Welche
möglicherweise ungewöhnlichen Gegenstände werden derzeit aus
pragmalinguistischer Sicht erforscht?

3. Methodisch: Gibt es eine konsensfähige spezifisch pragmatische Methodik und
Methodolo- gie? Wie ließen sich ihre Spezifika bestimmen, etwa angesichts der
Tatsache, dass auch die Grammatikforschung längst korpusbasiert mit
Sprachgebrauchsdaten arbeitet? Bedarf es in- nerhalb der Pragmatik einer
Neubestimmung ihrer theoretisch-methodischen Prämissen?

Diese Fragen sollen auf der kommenden ALP-Tagung diskutiert werden. Besonders
willkommen sind Vorträge mit konzeptioneller Orientierung, wobei die zu
entwickelnden Bestimmungen über die Grenzen der Pragmatik selbstverständlich
anhand von empirischen Fallstudien veranschaulicht wer- den können. Von allen
Vortragenden wünschen wir explizit zwei bis drei Thesen in der Form „Prag-
matik ist (nicht) ...“ zu formulieren und zur Diskussion zu stellen.

Keynote Speaker: Helmuth Feilke (Gießen)

Wenn Sie einen Vortrag halten möchten, schicken Sie bitte einen Vorschlag mit
Titel und Abstract (max. 400 Wörter) bis zum 16.10.2016 an
kontakt at alp-verein.de. Anmeldungen ohne Vortrag wer- den ebenfalls unter
dieser Adresse entgegen genommen. Weitere Informationen zur Tagung und zur ALP
e. V. finden Sie rechtzeitig auf unserer Internetseite
(http://www.alp-verein.de).




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