28.264, Confs: Pragmatics/Germany

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Thu Jan 12 22:25:20 UTC 2017


LINGUIST List: Vol-28-264. Thu Jan 12 2017. ISSN: 1069 - 4875.

Subject: 28.264, Confs: Pragmatics/Germany

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Editor for this issue: Kenneth Steimel <ken at linguistlist.org>
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Date: Thu, 12 Jan 2017 17:25:11
From: Simon Meier [simon.meier at tu-berlin.de]
Subject: An den Grenzen der Pragmatik [Boundaries of Pragmatics]

 
An den Grenzen der Pragmatik [Boundaries of Pragmatics] 

Date: 07-Mar-2017 - 07-Mar-2017 
Location: Saarbrücken, Germany 
Contact: Simon Meier 
Contact Email: simon.meier at tu-berlin.de 
Meeting URL: http://alp-verein.de/jahrestagung 

Linguistic Field(s): Pragmatics 

Meeting Description: 

Als linguistische Teildisziplin ist die Pragmatik längst vollständig etabliert
und wirkt ihrerseits im Fach integrierend. Entsprechend kann sich die
Pragmatik nicht mehr als revolutionärer Gegenentwurf zu einer sich einseitig
entwickelnden Systemlinguistik verstehen. Auch aktuelle Grammatiken und
Wörterbücher ordnen ihre Belege mittlerweile pragmatisch ein, und neuere
Forschungsrichtungen wie die Grammatikalisierungstheorie, die
Konstruktionsgrammatik oder die Korpuslinguistik, die gerade die
Interdependenzen von Sprachsystem und Sprachgebrauch betonen, fügen sich
ohnehin nicht einer allzu strikten Zweiteilung des linguistischen
Gegenstandsbereichs.

Ein Aspekt dieser Entwicklung ist, dass – wenigstens im deutschen Sprachraum –
die klassischen gegenstandsbezogenen Bestimmungen der Pragmatik als synchron
angewandte Theorie der Deixis, Sprechakte, Implikaturen usw. in den
Hintergrund rücken zugunsten eines Verständnisses von Pragmatik als einer
funktionalen Perspektive auf Sprache und Sprachgebrauch, die quer zu den
üblichen Teildisziplinen der Linguistik steht. Strikte Eingrenzungen des
Gegenstandsbereichs der Pragmatik, aber auch die üblichen Gründungsmythen etwa
um die Entdeckungen der Ordinary Language Philosophy verlieren so an
Plausibilität.

Dieser Befund einer gewissen Entgrenzung der linguistischen Pragmatik (die
auch mit Identitätsfragen einhergeht) soll Anlass sein, auf der kommenden
ALP-Tagung gerade nach den Grenzen der Pragmatik zu fragen. Lassen sich
überhaupt Grenzen ziehen, wo wären sie zu ziehen und wie ließe sich das
begründen?
 

Programm:

8:45–9:00:
Begrüßung und Einführung

9:00–9:45:
Helmuth Feilke (Gießen)
„Im nächsten Moment ...“  - Bühlers‚ Radieschen‘ und die pragmatische
Scheidung möglicher Welten in der Sprache

9:45–10:15:
Rita Finkbeiner (Mainz)
Grammatik vs. Pragmatik: Eine Programmatik

10:15–10:45:
Tilo Weber (Halle)
Von der linguistischen Pragmatik zu einer pragmatisch orientierten Linguistik

10:45–11:15: Kaffeepause

11:15–11:45:
Daniel Schmidt-Brücken (Bremen):
Selbstwidersprüche zwischen Pragmatik, Semantik und Grammatik

11:45–12:15:
Wolf-Andreas Liebert und Pamela Steen (Koblenz)
Grenzen der Pragmatik am Beispiel der Mensch-Tier-Kommunikation und des
religiösen Sprechens

12:15–13:45: Mittagspause

13:45–14:15:
Konstanze Marx (Mannheim)
Ist die Internetlinguistik eine pragmatische Disziplin? Eine Problematisierung

14:15–14:45:
Andreas Rothenhöfer (Bremen)
Von der Protopragmatik der Emotion. Erklärungsansätze zwischen
diskurslinguistischem Zentralmodell und Wastebasket im Wastebasket

14:45–15:15:
Frank Liedtke und Lena Rosenbaum (Leipzig)
Interjektionen als Randphänomen

15:15–15:45: Kaffeepause
 
15:45–16:15:
Marie-Luis Merten (Paderborn)
Pragmatisch geprägt: Konstruktionen-in-Praktiken-Analyse

16:15–16:45:
François Nemo (Orléans)
Prosodic marking of contributional orientation in utterances: Reconsidering
the linguistic/pragmatic interface

16:45–17:00: Kurze Pause

17:00–17:30:
Beatrix Weber (Dresden)
Zur Verwendung des Begriffs „Pragmatik“

17:30–18:00:
Katharina Böhnert (Aachen) und Ilka Lemke (Bochum)
Pragmatik in der Schule – Plädoyer zur Nutzung des didaktischen Potenzials
pragmatischer Untersuchungsgegenstände

18:00–18:15:
Abschlussdiskussion

18:30:
Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Linguistische Pragmatik e. V.

Posterpräsentationen:

Khrystyna Dyakiv (Lwiw, Ukraine)
Deviationen in Videointerviews. Pragmalinguistische Aspekte

Matthias Knopp (Köln)
Bedeutungspotenzial und aktuelle Referenz: Das mentale Lexikon beim medial
schriftlichen Sprachgebrauch





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