29.721, Calls: German, Gen Ling, Ling Theories, Translation, Typology/Italy

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Tue Feb 13 23:25:41 UTC 2018


LINGUIST List: Vol-29-721. Tue Feb 13 2018. ISSN: 1069 - 4875.

Subject: 29.721, Calls: German, Gen Ling, Ling Theories, Translation, Typology/Italy

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Editor for this issue: Kenneth Steimel <ken at linguistlist.org>
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Date: Tue, 13 Feb 2018 18:25:34
From: Angelika Wöllstein [woellstein at ids-mannheim.de]
Subject: Deutsch und romanische Sprachen kontrastiv: Brückenschl

 
Full Title: Deutsch und romanische Sprachen kontrastiv: Brückenschl 

Date: 26-Jul-2020 - 02-Aug-2020
Location: Palermo, Italy 
Contact Person: Angelika Wöllstein
Meeting Email: woellstein at ids-mannheim.de

Linguistic Field(s): General Linguistics; Linguistic Theories; Translation; Typology 

Subject Language(s): German (deu)

Call Deadline: 31-Mar-2018 

Meeting Description:

Dass der synchrone Vergleich zweier oder mehrerer Sprachen, welcher aus
methodischer Sicht die Grundlage der kontrastiven Grammatik darstellt, ein
wertvolles Instrument für den Fremdsprachunterricht sein kann, hat schon die
„Fehlerlinguistik“ aus den vierziger-fünfziger Jahren des 20. Jhs. (Charles C.
Fries, Robert Lado) erkannt. Diese hat sich darum bemüht, Unterschiede
zwischen Sprachsystemen (d.h. zwischen Muttersprache/L1 und Fremdsprache/L2)
als potentielle Fehlerquellen im Fremdsprachenerwerb hervorzuheben sowie
Gemeinsamkeiten zu unterstreichen, die einen „positiven Transfer“ bei den
Lernenden erleichtern. Neue Impulse für die praxisbezogene Anwendung
sprachvergleichender Betrachtungen hat in jüngerer Zeit aber auch die
typologische Forschung gegeben, obwohl sie im Schwerpunkt ein theoretisches
Interesse verfolgt, das auf der Basis des Vergleichs und der Klassifikation
von Sprachen versucht strukturelle Eigenschaften zu erfassen, um
übereinzelsprachliche Variation und Universalien aufzudecken. So sind
zahlreiche Publikationen entstanden, die sich mit einzelnen
sprachenpaarspezifischen Erscheinungen auf jeweils phonologischer,
morphologischer, lexikalischer und syntaktischer Ebene befassen – auch Aspekte
auf den Ebenen der Semantik, der Textualität oder der Pragmatik werden
thematisiert. Brücken zu schlagen zwischen der kontrastiven
Grammatikforschung, der typologischen Forschung und der Fremdsprachendidaktik
aus theoretischer, methodologischer sowie anwendungsbezogener Perspektive
stellt jedoch weiterhin in mehrerer Hinsicht ein Forschungsdesideratum dar.

In dieser Sektion wird eine Debattenperspektive vorgeschlagen, die kontrastive
Grammatikforschung als Sprachtypologie im Kleinen sieht (Van der Auwera) und
als feingranulare Studien zu sprachtypologischen Fragestellungen,
Erklärungsansätzen und Zielsetzungen betrachtet. Die sprachvergleichende
grammatische Darstellung mit kontrastiv-sprachtypologischer Ausrichtung fügt
einerseits der etablierten formorientierten Perspektive eine
funktionsorientierte Perspektive hinzu. Andererseits begründen die daraus
entwickelten funktionalen Konzepte die Bestimmung grammatischer
Vergleichsgrößen (sog. Tertium Comparationis). Dies kann ein großes Potential
für die fremdsprachendidaktische Praxis entfalten.

Gerade für den Fremdsprachunterricht scheint eine an funktional-semantisch
definierten Vergleichsgrundlagen ausgerichtete kontrastive
Grammatikdarstellung wünschenswert zu sein, da durch einen an typologischen
Ergebnissen orientierten Sprachunterricht die Konzeptualisierungsunterschiede
und deren Niederschlag in grammatischen und lexikalischen Strukturen zwischen
der eigenen und der zu lernenden Fremdsprache deutlicher herausgearbeitet
werden können. Ziel der Sektion ist zu erarbeiten, inwiefern eine
kontrastiv-typologische und die fremdsprachendidaktische Forschungsrichtung im
Hinblick auf eine Konzeptionierung einer multiperspektivischen vergleichenden
Grammatikschreibung produktiv zusammengeführt werden können.


Es soll zum einen die allgemein-sprachvergleichende Sicht mit der
kontrastiv-typologischen Grammatikschreibung in Dialog treten und zum anderen
die Praxis-Seite (Fremdsprachendidaktik und Lehrforschung) diese beiden Seiten
kritisch auf ihre Relevanz für den Fremdsprachunterricht prüfen. So stehen im
Interessenfokus der Sektion zuerst einmal theoretisch-methodische Fragen: Die
unterschiedlichen Ansätze der innerromanischen und der deutsch-romanischen
Kontrastivforschung sowie allgemeinlinguistische Ansätze zum Sprachvergleich
sollen debattiert und miteinander verglichen werden und erlauben damit eine
Herangehensweise nicht nur der Gegenüberstellung von z.B. Deutsch und
Italienisch bzw. Deutsch und Spanisch, sondern auch den Vergleich zwischen
romanischen Sprachen untereinander sowie die multilinguale vergleichende
Perspektive und Analyse.

Fragestellungen:

Welche Beschreibungsverfahren und Methoden werden in der deutschsprachigen
allgemeinlinguistischen Grammatikschreibung verwendet? Unterscheiden sich
diese von denen der kontrastiven und der romanistischen Linguistik?
Erfordert die Beschreibung grammatischer Phänomene für eine multilinguale
Untersuchung davon abweichende Beschreibungsverfahren? Mithilfe welcher
Methoden sollten sie erforscht werden?
Wo liegen  Unterschiede und  Gemeinsamkeiten? Welche konkreten Themen zeichnen
sich als virulent im Mehrsprachigkeitskontext ab?
Wie kann theoretisches Wissen didaktisch erfolgreich umgesetzt werden?
Welche sprachlichen Phänomene sollten aus linguistischer und didaktischer
Sicht in einer italienisch/spanisch-deutschen kontrastiven Grammatik besondere
Berücksichtigung finden? Welche funktionalen Domänen sollten dafür definiert
werden?
Was bieten einsprachige und multilinguale oder Lerner-Korpora (Stichwort:
Interferenzen) für die grammatikographische Datenerhebung? Welche
Veränderungen im Aufbau eines Korpus wären aus kontrastiver und
fremdsprachendidaktischer Sicht wünschenswert?
Welche Problematik bringt Terminologie hier mit sich?

Thematisch einschlägige Vorschläge möglichst bald (spätestens am 31.03.2018)
bitte an Angelika Wöllstein zukommen lassen: woellstein at ids-mannheim.de

Leitung der Sektion:

Prof. Dr. Angelika Wöllstein, IDS-Mannheim (Deutschland)

Ko-Leitung:

Prof. Dr. Marina Foschi Albert, Università di Pisa (Italien)
Prof. Dr. María José Domínguez-Vázquez, Universidade de Santiago de Compostela
(Spanien)




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