29.441, Calls: German, Applied Linguistics/Germany

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Thu Jan 25 23:28:25 UTC 2018


LINGUIST List: Vol-29-441. Thu Jan 25 2018. ISSN: 1069 - 4875.

Subject: 29.441, Calls: German, Applied Linguistics/Germany

Moderators: linguist at linguistlist.org (Damir Cavar, Malgorzata E. Cavar)
Reviews: reviews at linguistlist.org (Helen Aristar-Dry, Robert Coté,
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Editor for this issue: Kenneth Steimel <ken at linguistlist.org>
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Date: Thu, 25 Jan 2018 18:28:16
From: Sandra Pappert [sandra.pappert at uni-bielefeld.de]
Subject: Was ist leicht, was ist schwer zu lesen/zu verstehen?

 
Full Title: Was ist leicht, was ist schwer zu lesen/zu verstehen? 

Date: 13-Sep-2018 - 14-Sep-2018
Location: Essen, Germany 
Contact Person: Sandra Pappert
Meeting Email: sandra.pappert at uni-bielefeld.de
Web Site: https://www.gal-2018.de/symposium-was-ist-leicht-was-ist-schwer-zu-lesen-und-zu-verstehen-interdisziplinaere-perspektiven-methoden-desiderate.html 

Linguistic Field(s): Applied Linguistics 

Subject Language(s): German (deu)

Call Deadline: 01-Apr-2018 

Meeting Description:

Durch das Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention sind
Bundesinstitutionen verpflichtet, barrierefreie Kommunikationsangebote zu
machen. Auch in anderen Bereichen öffentlicher Kommunikation werden
schriftliche Informationsangebote zielgruppenbezogen aufbereitet und
angepasst, sodass sie zugänglich sind. Im Kontext des Inklusionsparadigmas
sind es besonders Personenkreise mit Beeinträchtigungen, an die hier als
Zielgruppen gedacht wird, aber auch Zugewanderte sind häufig im Blick. Des
Weiteren rücken mit der Dekade der Alphabetisierung funktionale Analphabeten
in den Fokus des Interesses, die nicht so Lesen gelernt haben, dass sie an der
öffentlich-schriftlichen Kommunikation teilhaben könnten. Die sogenannte
„Leichte Sprache“ soll den genannten Gesellschaftsgruppen Partizipation
ermöglichen, sie wird aber in Öffentlichkeit und Wissenschaft teilweise
kontrovers diskutiert. Mittels intuitiv in der Praxis entwickelter
sprachlicher Regeln werden bereits sehr viele Texte (und Inhalte) in „Leichte
Sprache“ vereinfacht: Selbsterklärtes Ziel ist es, den betroffenen
Personenkreisen Informationen schriftlich zugänglich zu machen (Netzwerk
Leichte Sprache 2013). Auf Forschungsergebnisse aus Teilgebieten der
angewandten Linguistik, Sprachdidaktik und Kognitionswissenschaft wurde bei
der Entwicklung der Regeln allerdings nicht Bezug genommen. Mittlerweile gibt
es aber zunehmend linguistische Arbeiten, die sich sowohl theoretisch als auch
empirisch mit dem Phänomen „Leichte Sprache“ auseinandersetzen (u.a. Linz
2013, Bredel/Maaß 2016, Bock/Fix/Lange 2017). In diesem Zusammenhang relevant
sind außerdem Forschungsarbeiten, die sich zwar nicht direkt mit „Leichter
Sprache“ beschäftigen, aber das Leseverhalten bzw. Verständnisschwierigkeiten
von verschiedenen Zielgruppen (Leselernern, Dyslektikern, funktionalen
Analphabeten, Deutschlernern usw.) untersuchen (u.a. Radach/Günther/Huestegge
2012, Rayner/Pollatsek/Ashby/Clifton 2012).


Call for Papers:

Anliegen des Symposiums ist es vor diesem Hintergrund, interdisziplinäre
Perspektiven aus Text-, Lese- und Rezeptionsforschung zusammenzubringen, und
zwar mit Blick auf die Frage, was Lesen und Verstehen für verschiedene
Personenkreise erschwert oder erleichtert. Dabei soll es sowohl um die
phonologische Dekodierung (lautes Lesen) als auch um die Wort-, Satz- und
Textverarbeitung (Leseverstehen) gehen sowie um Eigenschaften von
(schriftlichem) Sprachgebrauch und Text, die das Verständnis erschweren oder
erleichtern. Das Symposium ist damit explizit nicht auf „Leichte Sprache“
beschränkt. Es sollen unterschiedliche Fragestellungen und Forschungsmethoden
aus der Kognitionswissenschaft, Sprachdidaktik, Korpuslinguistik,
Übersetzungswissenschaft und Text­linguistik zusammengebracht werden und die
spezifischen Perspektiven und Erkenntnisinteressen interdisziplinär diskutiert
werden. Geplant ist die Diskussion qualitativer und quantitativer Zugänge.
Dabei werden sowohl die Leser/innen als auch die Texte betrachtet. Zum einen
geht es um Methoden zur und Erkenntnisse aus der Beobachtung und
experimentellen Untersuchung des Leseverhaltens. Außerdem wird der Blick auf
die linguistische Analyse von Texten und Korpora gerichtet und danach gefragt,
wie sich Merkmale identifizieren lassen, die das Lesen und Verstehen
erleichtern oder erschweren.  Ziel ist es, im gemeinsamen Austausch zu prüfen,
wie die verschie­denen Ansätze angesichts der komplexen Herausforderungen, die
die Forderung nach barrierefreier Kommunikation an die angewandte Linguistik
stellt, sich wechselseitig befruchten und wo sie sich ergänzen können. Der
Fokus der Veranstaltung soll auf der Diskussion von Methoden vor dem
Hintergrund der spezifischen theoretischen Zugänge und methodologischen
Grundannahmen liegen. Bisher fehlt ein solcher Austausch weitgehend oder geht
über einzelne Projekte nicht hinaus.

Wir freuen uns über Beitragsvorschläge, die sich einem der genannten Aspekte
widmen und bitten um die Einreichung von Abstracts (max. 500 Wörter). Die
Einreichung von Beitragsvorschlägen erfolgt über das Konferenzmanagementsystem
ConfTool, das Sie über http://www.conftool.com/gal-2018/ erreichen.




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