30.750, Confs: Discourse Analysis, History of Linguistics, Pragmatics, Semantics, Sociolinguistics/Germany

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Sat Feb 16 04:57:12 UTC 2019


LINGUIST List: Vol-30-750. Fri Feb 15 2019. ISSN: 1069 - 4875.

Subject: 30.750, Confs: Discourse Analysis, History of Linguistics, Pragmatics, Semantics, Sociolinguistics/Germany

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Editor for this issue: Everett Green <everett at linguistlist.org>
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Date: Fri, 15 Feb 2019 23:56:47
From: Simon Meier-Vieracker [simon.meier-vieracker at tu-dresden.de]
Subject: 50 Jahre Speech Acts – Bilanz und Perspektiven

 
50 Jahre Speech Acts – Bilanz und Perspektiven 

Date: 05-Mar-2019 - 05-Mar-2019 
Location: Bremen, Germany 
Contact: Simon Meier-Vieracker 
Contact Email: kontakt at alp-verein.de 
Meeting URL: http://www.alp-verein.de/jahrestagung 

Linguistic Field(s): Discourse Analysis; History of Linguistics; Pragmatics; Semantics; Sociolinguistics 

Meeting Description: 

Die Sprechakttheorie, die vor 50 Jahren in John Searles Buch Speech Acts. An
Essay in the Philosophy of Language (1969) ihre kanonische Form gefunden hat,
gehört zweifellos zu den zentralen Theorieansätzen der linguistischen
Pragmatik. Zusammen mit den Theorien der Deixis und der Implikaturen ist sie
essentieller Bestandteil jeder noch so knappen Darstellung pragmatischer
Forschungsgegenstände. Ihre Grundannahmen und Grundbegriffe gehören zu jeder
linguistischen Grundausbildung und haben auch andere Teildisziplinen wie z.B.
die Textlinguistik und die Soziolinguistik maßgeblich beeinflusst. Auch in
Spezialfeldern wie der Politolinguistik oder der Internetlinguistik spielen
sprechakttheoretisch inspirierte Analysen eine wichtige Rolle, und selbst
neurolinguistische Studien untersuchen die neuronalen Prozesse bei der
Verarbeitung von Sprechakten.

Unbenommen ihrer Kanonisierung liegen die Zeiten, in denen ganze Kongressbände
mit immer neuen Sprechaktanalysen in Searle’scher Manier gefüllt werden
konnten, nun schon lange zurück. Die vielgescholtene Sprecherzentriertheit hat
schon früh die Forderung nach gesprächsanalytischen Erweiterungen auf den Plan
gerufen. Im Zuge neuerer Theorieentwicklungen etwa der poststrukturalen
Diskurslinguistik mit ihrer Kritik am Subjekt- und Intentionalitätsbegriff
oder der Konjunktur des Konzepts der Praktiken scheint die klassische
Sprechakttheorie abermals an Attraktivität verloren zu haben. Hinzu kommen
(wissenschafts-)historische Arbeiten, die den Neuheits- und
Universalitätsanspruch der Sprechakttheorie kritisch betrachten. Trotz allem
entstehen in jüngerer Zeit aber auch wieder Arbeiten, die im Rückgang auf
Searle wie auch auf Austin neue sprechakttheoretische Modelle entwickeln.

Das 50-jährige Jubiläum des Erscheinens von John Searles Speech Acts soll
Anlass bieten, im Rahmen der ALP-Tagung 2019 die Karriere der Sprechakttheorie
als pragmalinguistische Grundlagentheorie zu reflektieren, ihre Prägungen und
Einflüsse ebenso wie die aus verschiedensten Richtungen formulierten Einwände
und Gegenentwürfe zu diskutieren und eine kritische Bilanz zu ziehen. Neben
empirischen, grundlagentheoretischen sowie wissenschafts- und
fachgeschichtlichen Beiträgen sind auch Fallstudien aus anderen linguistischen
Teildisziplinen erwünscht, die die Potenziale und Grenzen
sprechakttheoretischer Zugänge beleuchten. Auch Beiträge aus dem Bereich der
(Hochschul-)Didaktik sind willkommen. Schließlich sind Vertreter/innen
weiterer Disziplinen, in denen die Sprechakttheorie rezipiert und fruchtbar
gemacht wurde, etwa die Geschichtswissenschaft, die Psychotherapie oder die
Theologie, ebenfalls eingeladen, an der bilanzierenden Reflexion mitzuwirken.

Keynote: Sven Staffeldt (Würzburg)
 

Programm:

http://www.alp-verein.de/wp-content/uploads/Tagungsprogramm_ALP19.pdf

Sven Staffeldt
SAT(T)?

Hans-Martin Gärtner, Markus Steinbach
Zum Verhältnis von Satztyp- zu Illokutionstypinventaren: Ein Blick auf
kognitive Ansätze 

Rita Finkbeiner
Expressive Sprechakte revisited 

Andreas Trotzke
How cool is that! Ein neuer Sprechakt und seine theoretischen
Herausforderungen an der Grammatik/Pragmatik-Schnittstelle

Katharina Turgay (Landau), Daniel Gutzmann (Köln)
Fiktionale Aussagen als Assertionen? Grenzen der Searle’schen Sprechaktklasse 

Tilo Weber
Das Individuelle und das Soziale – die Rolle der Intentionalität aus der
Perspektive der Sprechakttheorie

Joschka Briese
Intentionalität ohne Intentionalismus? Entwurf eines sprachgebrauchs- und
zeichenbasier-ten Konzepts von Denk- und Handlungsfähigkeit 

Frank Liedtke
Sprechhandlung und Aushandlung 

Leonard Kohl
Sprechakte in der Interaktion – auf dem Weg zu einer interaktionalen und
empirischen Sprechaktpragmatik

Simon Meier
Vormoderne Sprechaktanalysen als Herausforderung für die moderne
Sprechakttheorie 

Diana Walther
1.15 Uhr: Mutter ist eingeschlafen – Notizen zum Tod eines geliebten Menschen
als asserti-ve Sprechakte in Kalenderbucheinträgen älterer Schreiber/-innen

Andreas Osterroth
Die Relevanz von Sprache-Bild-Akten in öffentlichen Diskursen anhand von
Internet Memes in Antworten auf Tweets von @realDonaldTrump

Astrid Tuchen
Is that the best you can do??? – Über den Sprechakt KONDOLIEREN von Donald
Trump auf Twitter und dessen Gelingen

Pawel Sickinger
Die Rolle von Sprechakten bei der theoretischen Beschreibung pragmatischer
Kompetenz und deren Vermittlung und Überprüfung in der Sprachlehrpraxis





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