LL-L: "Language names" LOWLANDS-L, 09.JUN.2000 (02) [E/LS/German]

Lowlands-L sassisch at yahoo.com
Fri Jun 9 19:03:06 UTC 2000


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 L O W L A N D S - L * 09.JUN.2000 (02) * ISSN 189-5582 * LCSN 96-4226
 Posting Address: <lowlands-l at listserv.linguistlist.org>
 Web Site: <http://www.geocities.com/sassisch/rhahn/lowlands/>
 User's Manual: <http://www.lsoft.com/manuals/1.8c/userindex.html>
 Archive: <http://listserv.linguistlist.org/archives/lowlands-l.html>
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 A=Afrikaans, Ap=Appalachean, D=Dutch, E=English, F=Frisian, L=Limburgish
 LS=Low Saxon (Low German), S=Scots, Sh=Shetlandic
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From: Stephen E Israel [sisrael+ at pitt.edu]
Subject: LL-L: "Language names" 08.JUN.2000 (01) [E/LS]

Ron hefft fraagt:

> 2) Stimmt dat, dat 't Neddersassische/Nedderd||tsche in dat Rebeed nie
nich
> "Kart|ffeld||tsch" nvvmt wardt or wvvr?

Dat hebb ik vaak hvvrt--  ik gleuf, de dddnsche Kvnig hefft veele
"Kart|ffeld||tsch" inbrvcht, |m Kart|ffeln gauer infvhrn to laten.

> (2) Is it true that in that area (or anywhere else for that matter) Low
> Saxon/Low German was never referred to as *_Kart|ffeld||tsch_ (*"Potato
> German")?

I've (comparatively) often heard that expression, Kartoffeldeutsche, to
describe the Germans one of the Danish kings (mid 1700's, I assume)
brought in to introduce potato farming to Schleswig.

Stefan Israel
Sisrael at imap.pitt.edu

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From: Götz Sachse [Igotmail2 at aol.com]
Subject: Plattdänisch

Hallo Ron,

zum Plattdänischen:
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Leve Leeglanners,

Up Neddersassisch/Nedderdüütsch seggt de Lüüd' -- or so hebbt se 't
tominnst in verledene Tieden seggt, un tominnst in de Mundaarden vun
Sleswig-Hulsteen -- "Kartüffeldäänsch" to de "plattdäänschen"
Mundaarden,
de in't Rebeed üm de düütsch-däänsche Grenss vun hüüt snackt wardt.
Dat
sünd schients de süüdjüütsche (_sønderjysk_) Mundaarden, de welke Lüüd'
as
'n egenstännige Spraak ankiekt.  Ick neem an, dat "Kartüffel..." in
düsse
Fall so wat as "Land..." bedüüdt, d.h. "Landdäänsch", "Burendäänsch" or
"Lüttstadtdäänsch", un dat Gegendeel is "Hoogdäänsch", d.h.
Standarddäänsch
vun de Hööftstadt Kopenhagen un vun de annern Grootstäder vun
Noorddäänmark.  Jie dröövt nich vergeten, dat Sleswig-Hulsteen maal
deelwies' un maal heel un deel to't Königriek Däänmark tohöör, dat de
"Platt"-Snackers daar nich bloots "Hoogdüütsch" man ook "Hoogdäänsch"
as
"hoge" Spraak in Amt un School "över" sick harren.  För jüm was jüm er
egene Spraak dat "Plattdüütsche", un so hebbt se denn ook de däänschen
Mundaarden vun jüm er Navers as "platt" ankeken (un 'n Barg mank jüm
kunnenen düsse Mundaarden ook snacken).

Nu heff ick 'n paar Fragen un will höpen, Jie köönt mie helpen.
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Ik versöök dat ...

1) Stimmt dat, dat de Naam "Kartüffeldäänsch" de süüdjüütschen
Mundaarden betekent?

Ja, "Kartoffeldänisch" = "Plattdänisch" = Sønderjysk
Der Ausdruck zeigt die Geringschätzigkeit, mit der das Süderjütische
betrachtet wurde (= Bauernsprache). Das Süderjütische ist nicht nur in
seinem Wortschatz, sondern auch in elementaren Grammatikfragen vom
(Hoch-/Reichs-)Dänischen sehr verschieden. So heißt z.B. "ein Mann" auf
Hochdänisch "manden" mit angehängtem Artikel, aber auf Süderjütisch "æ
mand".
Auch das Westjütische (Vestjysk) weicht stark vom Hochdänischen ab, es
gibt dort leider nicht so starke Bemühungen um den Erhaltung bzw. den Aufbau
einer Schriftsprache. Süderjütisch war auch immer eine Art Abwehrsprache gegen
das Plattdeutsche, ein aktives Bekenntnis der dänischen Gesinnung im Norden
Schleswig-Holsteins (insbesondere bis 1920).
Dass in Kopenhagen Hochdänisch gesprochen wird, glauben nur die
Kopenhagener
....   ;-)
Die Abgeschliffenheit des Dänischen ist dort so stark, dass viele
Jütländer in der Hauptstadt wirkliche Verständnisprobleme haben, sie werden
dort sofort als die neuen "Bauern" geoutet.

2) Stimmt dat, dat 't Neddersassische/Nedderdüütsche in dat Rebeed nie
nich "Kartüffeldüütsch" nöömt wardt or wöör?

Ja, offensichtlich nie.

3) Ick heff maal -- un ick besinn mie nich meer woneem -- den Naam
"Kartüffelpoolsch" leest.  Mag ook wesen, dat dat up Düütsch
"Kartoffelpolnisch" was.  Gifft 't dat waarraftig?  Wenn ja, betekent
dat de noordpoolschen or de kaschuubschen Mundaarden, or baid' Deel?

Gilt insbesondere für Kaschubisch.

4) Gifft 't noch annere Sprakennaams mit "Kartüffel..."?

Das weiß ich nicht. Ich kenne nur diese beiden Beispiele.
Für "Kartoffeldänisch" habe ich auch "Speckdänisch" gehört. Mit
"Speckdänen" wurden aber nur die Mitglieder der dänischen Minderheit in
Schleswig-Holstein bezeichnet, genauer: diejenigen Mitglieder, die eigentlich
Deutsche waren, die sich aber der dänischen Minderheitheit angeschlossen
hatten (aus "Fressgründen" oder aus politischer Desillusionierung nach dem 2.
Weltkrieg).
Das Paradoxe ist, dass diese "Speckdänen" so gut wie nie Süderjütisch
sprachen, sondern statt dessen in Kursen Hochdänisch lernten. Ich
schätze, dass von der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein kaum mehr als
10% Süderjütisch sprechen.
"Moin" reicht hoch bis nach Hadersleben/Haderslev und ist im
Plattdeutschen und Plattdänischen gleich.

Find ich oft schade, dass die skandinavischen Sprachen bi de
Leeglanners so kurz kommen.

Viele Grüße aus Berlin über den großen Teich
Götz

Götz Sachse
Lötschbergstr. 24
D-12683 Berlin
Tel. +49 - 30 - 51 73 72 77
Übersetzungen englisch-dänisch-norwegisch-schwedisch-niederländisch ->
deutsch

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From: R. F. Hahn <sassisch at yahoo.com>
Subject: Language names

Stefan/Stephen schreev:

> Dat hebb ik vaak hvvrt--  ik gleuf, de dddnsche Kvnig hefft veele
> "Kart|ffeld||tsch" inbrvcht, |m Kart|ffeln gauer infvhrn to laten.

Ja, dat betekent de Minschen.  Avers de Fraag' is of 't Minschen gifft, de
"Kartüffeldüütsch" snackt.

> I've (comparatively) often heard that expression, Kartoffeldeutsche, to
> describe the Germans one of the Danish kings (mid 1700's, I assume)
> brought in to introduce potato farming to Schleswig.

Well, that refers to people.  The question is if there are people who talk
"Kartüffeldüütsch" ("Potato German").

(Stephen, your "special" characters arrived converted to gobbledigook.)

Götz schrieb:

> Find ich oft schade, dass die skandinavischen Sprachen bi de
> Leeglanners so kurz kommen.

Das wäre anders, wenn unsere Liste "Germanic-L" hieße.  Tut se aba nich.  Ja,
wir Flachländler sind eben ein komisches, eigenbrötlerisches Grüppchen.  Wir
haben unsere germanisch-sprechenden Nachbarn im Norden eigentlich ganz gern
(zumindest seitdem sie aufhörten unsere Missionare zu verbrennen und unsere
Städte zu plündern).  Aber in unsere gute Stube kommen sie uns hier nicht.  ;)

Spaß beiseite ...  Wir erwähnen das Nordgermanische hier eigentlich ziemlich
oft, meist aber doch nur am Rande, wie es sich auch für eine Liste namens
"Lowlands-L" gehört.  Wegen des starken strukturellen und lexikalen Einflusses
aus dem älteren Niedersächsischen ist das Süderjütische eine Art Grenzfall.
Aber als "Lowlands language" kann man es, wie auch das Missingsch, wohl
dennoch nicht bezeichnen.

Tjer, us süderjüütschen Navers, de dröövt geern maal bie us rinkieken un
kriegt ook 'n Tass Koffie in us Döns vörsett, or tominnst 'n Muck Muckefuck
an'n Kökendisch.

Vielen Dank für die Informationen, Götz!

Kammeratlig hilsen fra Seattle!

Reinhard/Ron

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