LL-L "Orthography" 2013.12.18 (01) [DE-NDS]

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Wed Dec 18 18:23:13 UTC 2013


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L O W L A N D S - L -  18 December 2013 - Volume 01

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From: Hannelore Hinz <hannehinz at t-online.de> <hannehinz at t-online.de>
Subject: Orthography

Hallo Heiko un all' Fründ'n von LL-L.

Ja Heiko, dor hett mal unvermaudens ein *Member* Maut wiest un oewer dit
Problem deip nahdacht. Ick weit dat noch nipp un nau, as ick bi *Karl
Netzel *(Schauspieler und Experte)  mien Hochdüütsch bäter snacken künn,
denn ick heff taun Bispill dat hochdüütsche  *a *ümmer as ein
plattdüütschet *a (Tendenz zum o)*snackt.
Und dat Wuurd "snacken", dat möt ok so snackt warden, as dat schräwen is;
also blots nich *schnacken*seggen.
Oewer de Hochdüütschen hebben, ahn sick 'n Kopp tau maken
*schnacken* seggt, un dat hett sick so bi de Tied inbörgert.

In dat Bauk *Plattdeutsch-hochdeutsches Wörterbuch *von Renate
Herrmann-Winter heit dat:
*S* S, s n.  der Konsonant s tritt in Abhängigkeit von seiner lautlichen
Umgebung als stimmhafter (*seggen, säut, Pœsel, quosen)* und stimmloser
Reibelaut (*Röst, Rieskees, Gasten*) auf. In manchen Fällen, besonders
anlautend bei Fremdwörtern, wird s häufig zu z (*Zekretär, Zirop*). Im
Anlaut vor p u. t wird s wie im Hd. in ungezwungener Rede überwiegend als
sch  ausgesprochen  (*Stäwel -*gespr. *Schtäwel;  Spann - *gespr.

*Schpann).  *Auch die anderen alten nd. Lautverbindungen  sl-, sm-, sn-,
sw-  sind weitgehend durch schl- (*schlachten*), schm- (*schmieten*),  schn-
 (*schnacken*), schw- (*Schwien*) ersetzt worden. Dieser Prozeß ist im
meckl. - vorpom. Sprachgebiet noch nicht überall restlos abgeschlossen,
doch dominiert diese Aussprache im spontanen Gespräch. In Reliktlagen
(Westmecklbg., Darß, Hiddensee, Südostrügen) sind vor allem die
Lautverschiebungen sw-*(Swiensbraden, swemmen, Swartsur) *und sm- (*Smolt,
smeckt), *mitunter auch* st- (**strichen, Schotstein, straken) *noch
relativ fest. Auf den schon älteren Gegensatz zwischen der sw-Aussprache im
alten Mecklbg-Strelitz wird in folgendem Schnellsprechreim  hingewiesen: *mien
Swager in Swerin hett'n swart Swien. *

Heute wird die s-Aussprache vor Konsonanten (außer vor r) vor allem durch
den künstlerischen Vortrag (Rezitation, Theater, Prosalesung) gestützt.*

* ... un dat stimmt, ick hefft't je bi Karl Netzel
 so an drei Johr beläwt.
Netzel hatte den Titel erworben:  *Meister des künstlerischen Wortes*.

So sachten  gahn wi up Wihnahten uptau.

Best Gräuten.

Hanne Hinz
ut  *Sw*erin (Schwerin)
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