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<div style="TEXT-ALIGN: center">===========================================<br>L O W L A N D S - L - 30 September 2009 - Volume 02<br><font color="#999999"><a href="mailto:lowlands@lowlands-l.net">lowlands@lowlands-l.net</a> - <a href="http://lowlands-l.net/">http://lowlands-l.net/</a><br>
Encoding: Unicode (UTF-08)<br>Language Codes: <a href="http://lowlands-l.net/codes.php">lowlands-l.net/codes.php</a><br></font>===========================================</div>
<div style="TEXT-ALIGN: left"><br>From: Jonny <<a href="mailto:jonny.meibohm@arcor.de">jonny.meibohm@arcor.de</a>></div>
<div>Subject: LL-L "Language varieties" 2009.09.29 (04) [DE-EN-NDS]<br><br>Ron schrääv:<br> <br>Ja, ja, de lütten Wöör ... <br>liekers => dennoch</div>
<div>Un' hier mutt 'n noch weller opp-passen, wat 'n dat ne' in'n Tüdel kriigen dayht mit "liek <br>ăs" => <br>"genauso wie"; waard faoken verkeyhrt schreeben, ouk in de Wöör-Boykers.<br>
 <br>"Süst" för sonst kannst man bloots in'n Sinn vun "Wat hebbt ji süst noch?". Anners (!) seggt 'n "Maak dat Finster dicht! Anners (~ ans) kaamt de Müggen rin."</div>
<div>Un' bii "inns/ens" => "mal" luert jüst sou 'n Dübel: "eyrst inns" => "erstmal", "segg' inns" => "sag' mal"; mann - "twey maol" => "zwei mal".<br>
 <br>Allerbest!<br> <br>Jonny Meibohm<br>Lower Saxony, Germany</div>
<div>Â </div>
<div><font face="arial,helvetica,sans-serif">----------<br><br>From: R. F. Hahn <</font><a href="mailto:sassisch@yahoo.com"><font face="arial,helvetica,sans-serif">sassisch@yahoo.com</font></a><font face="arial,helvetica,sans-serif">><br>
Subject: Lexicon<br><br>Jonny,<br><br>Mi dücht, "maal" in'n Sinn vun "eens" ~ "ins" is old, is 'n Dialektsaak.<br><br>Grötens,<br>Reinhard/Ron<br>Seattle, USA<br><br>----------<br><br>
From: Hannelore Hinz <</font><a href="mailto:HanneHinz@online.de"><font face="arial,helvetica,sans-serif">HanneHinz@online.de</font></a><font face="arial,helvetica,sans-serif">><br>Subject: LL-L "Language varieties" 2009.09.29 (04) [DE-EN-NDS]<br>
 <br>Hier möt ick mi ok tau Wuurd mell'n...<br> <br>Unter From: Jonny Marcus schrieb: "....Lüüd, de Platt snacken wüllt, aver sik de Sätz in'n Geist hoochdüütsch trechtmaakt. De Gedanken laat sik ahn Problem ok Plattdüütsch utdrücken.<br>
 <br>H. Hinz:<br>Ick will nu taugliek twei Fleigen mit ein Klapp slagen. Dat Oewerdragen mit ein plattdüütsch Denken.<br> <br>Aus meinem Projekt "Niederdeutsch in Kita's (Kindertagesstätten)" Bereich Nordwestmecklenburg, Realschule "Käthe Kollwitz" 19217 Rehna, Benziner Weg.<br>
 <br>Auftragswerk der Landesregierung M/V mit Landesheimatverband Schwerin M/V<br>(Oktober 2004)<br>Unter 11. u. 12. Einheit "Sprichwörtliches - Übersetzung Hochdeutsch - Plattdeutsch<br>zum Thema: "Wat hoch geiht, geiht ok up platt"<br>
 <br>Un hier mien Bidrach: <br>                                    Punkt - Punkt - Punkt<br>Die von mir hinzugefügten drei Punkte sollen ein Signalzeichen sein, denn so einfach geht es nun doch nicht, wenn hd. Text (Lyrik bzw. Prosa) in nd. 'übersetzt' werden soll. Man kann wohl eine Rohübersetzung Wort für Wort vornehmen, oewer dat is noch nich allns. Heute wird oft (erbarmungslos) Hochdeutsch ins Plattdeutsche übersetzt. Was im hd. Gedicht noch seinen poetischen Atem hat, könnte bei einer Übersetzung verloren gehen. Übersetzungen sind in manchen Texten zu hochdeutsch gedacht und wären demzufolge gar nicht nötig gewesen. Es bedarf schon einer begabten und klugen Übertragung, die man eher einem Schriftsteller überllassen sollte. <br>
Übertragung unter Berücksichtigung der Sprache, was wir unter Lyrik verstehen.<br> <br>"...daß jede literarische Arbeit, ganz gleich, woher sie zu uns kommt, dann übertragen werden kann, wenn sie in ihrem Gedankengut, ihrer Aussage und ihren Bildern den ihr innewohnenden Sinn und Auftrag auch im niederdeutschen Gewand überzeugend erfüllt." Gerd Lüpke.<br>
 <br>G.L.: Seit Jahrzehnten übertrage ich u.a. Arbeiten zeitgenössischer pakistanischer Autoren in die deutsche Sprache - und ich experimentiere seit nahezu der gleichen Zeit auch mit Paralle-Übertragungen ins Niederdeutsche. Vor Jahren brachte einer meiner pakistanischen Partner, der Autor und Literaturhistoriker Tirithdas Hotchand, mich aber auch zusammen mit den Werken der klassischen Sindhi-Dichter Shah Abdul Latif (1700-1782) und Sachal Sarmast (1788-1843). Beide Autoren gehören zu den bedeutendsten Dichtern und Weisen ihres Landes. Und schließlich vermittelte Hotchand mir auch Kontakte zu dem heute gut 40jährigen Sheikh Ayaz, der Verse schreibt, in denen sehr deutlich etwas aufklingt, das man vielleicht den "globalen Pessimismus in der Literatur unserer Zeit" nennen könnte. Folgende Arbeit entstand 1964 und wurde im gleichen Jahr von mir ins Hochdeutsche und ins Plattdeutsche übertragen - Skeikh Ayaz ist bislang in Deutschland unbekannt.<br>
 <br>1. Beispiel: Übertragung eines fremdländischen Textes a) Hochdeutsch und b) Niederdeutsch von Gerd Lüpke<br> <br>Das Herz der Menschen<br>Ich blickte in das Herz der Menschen,<br>und mir schien, daß es ein Brunnen war,<br>
drin Bilder schwammen von den fernsten Sternen.<br>Ich aber wollte sehen, was darunter war,<br>zog einen Eimer voller Wasser aus dem Brunnen -<br>und siehe:<br>ich fand Bitterkeit und Leid und Elend zweier<br>Welten.<br>
 <br>
De Sood<br>Ick keek de Minschen in ehr Hart<br>un fünn ein'n blanken Sood,<br>wo up dat Wader Biller swömmen<br>von dat Mandschipp un den Groten Wagen.<br> <br>Man ick wull weiten, wat dor unner wier<br>un trök den Emmer vull mit Wader<br>
ut den deipen Sood - un süh:<br>Ick fünn dor Not un Pien un Elend in -<br>un fünn väl Leed ut disse un ein anner Welt.<br> <br>2. Beispiel: Lyrik zweifach: hoch und platt von Bolko Bullerdiek<br> <br>                 Die Kastanie<br>
                 Wieder wurde<br>die ein Baum werden will<br>       vom Gras überflügelt<br>            Freiraum zupfend<br>                      plädiere ich<br>                         für Geduld<br> <br>De Kastang<br>
Wedder weer em<br>de en Boom warrn will<br>dat Gras över<br>Ick puul dat ruut<br>un mahn<br>för Gedüür<br> <br>Zwei Fassungen in benachbarten Sprachen, ein Thema, ein Bild in besonderer Sichtweise zur Sprache. (Gedichte spiegeln sich)<br>
 <br>3. Beispiel (kurz gefaßt):<br> <br>Es ist ein Ros entsprungen, ...         Dor keem een Ros' tau'n Bläuhen, ...<br> <br>4. Beispiel: Siegfried Neumann "Ein mecklenburgischer Volkserzähler" August Rust<br>
 <br>bei Grimm: (Bremer Stadtmusikanten)<br>Wie die vier Spielleute fertig waren, löschten sie das Licht aus und suchten sich eine Schlafstätte, jeder nach seiner Natur und Bequemlichkeit. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hintner die Türe, die Katze auf den Herd bei die* warme Asche, und der Hahn setzte sich auf den Hahnenbalken: und weil sie müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie auch bald ein. <br>
*steht hier so gschrieben<br> <br>bei Rust:<br>Un as se satt sünd, seggt de Äsel: "De Räubers, dee sünd wi los. Nu willen wi uns man to Ruh begäben." - "Ja", seggt de Hund, "ick legg mi hinner de Dör." - "Un ick sett mi up 'n Hierd in de warme Asch", seggt de Katt. - "Un ick fleeg nah 'n Boen rup un sett mi dor up 'n Hahnenbalken", seggt de Hahn. "Un ick gah dor buuten nah 'n Messhümpel liggen", seggt de Äsel, "man wecker pust't de Lamp ut?" - "Dat mak ick", seggt de Hund. - So, he het nu de Lamp utpust't, un alles is to Ruh.<br>
 <br>S. Neumann: "... daß die schlichte Nacherzählung Rusts durchgehend volksechter, persönlicher gehalten und dadurch meist wirkungsvoller ist als die literarische Urfassung."<br> <br>5. Im täglichen Umgang snacken wir nicht in Lyrik-Sprache, aber im freien Sprechen könnte man sicher noch von dem Erzähltalent August Rust etwas lernen. H. Hinz<br>
 <br>6. Fazit<br>"daß die Niederdeutsche Sprache trotz aller Unkenrufe sehr viel Eigenständigkeit und Absorbierungsvermögen, sehr viel unverbrauchte Naturkraft und einen umfangreichen, originalen Wortschatz besitzt..." Gerd Lüpke<br>
 <br>Siegfried Neumann<br>Ein mecklenburgischer Volkserzähler<br>Die Geschichten des August Rust<br> <br>Akademie-Verlag Berlin 1968<br> <br>Rust geb.: 9. Dez. 1890 in Cammin* in einem alten Katen <br>gest.:(leider noch nicht bekannt)<br>
 <br>*vermutlich Krs. Mecklenburg-Strelitz<br> <br>Die Gespräche und Aufzeichnungen fanden 1958 mit dem Volskundler Dr. S. Neumann statt (nun Professor)<br> <br>Hartlich Gräuten.<br> <br>Hanne</font></div>
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