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ich geworden ware, hatte die Besatzungstruppe im Verlaufe von noch 

{778 Der passive Widerstand} 

nicht einmal acht Tagen in spielender Leichtigkeit diesem ganzen kindlichen Unfug ein grausames Ende 
bereitet. Denn das ist immer die letzte Frage: Was will man tun, wenn einem Gegner der passive 
Widerstand zum Schlu. wirklich auf die Nerven geht und er nun den Kampf dagegen mit blutiger 
Brachialgewalt aufnimmt? Ist man dann entschlossen, weiter Widerstand zu leisten? Wenn ja, mu. man 
wohl oder ubel die schwersten, blutigsten Verfolgungen auf sich nehmen. Damit aber steht man dort, wo 
man auch heim aktiven Widerstand steht — namlich vor dem Kampf. Daher hat jeder sogenannte 
passive Widerstand nur dann einen inneren Sinn, wenn hinter ihm die Entschlossenheit wartet, 
notigenfalls im offenen Kampf oder im verdeckten Kleinkrieg diesen Widerstand fortzusetzen. Im 
allgemeinen wird jedes solche Ringen an die Uberzeugung eines moglichen Erfolges gebunden sein. 
Sobald eine belagerte Festung, die vom Feinde hart berannt wird, die letzte Hoffnung auf Entsatz 
aufzugeben gezwungen ist, gibt sie sich praktisch damit selbst auf, besonders dann, wenn in einem 
solchen Fall den Verteidiger statt des wahrscheinlichen Todes noch das sichere Leben lockt. Man raube 
der Besatzung einer umschlossenen Burg den Glauben an die mogliche Befreiung, und alle Krafte der 
Verteidigung werden damit jah zusammenbrechen. 

Deshalb hatte auch ein passiver Widerstand an der Ruhr unter Hinblick auf die letzten Konsequenzen, 
die er m
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 so da. heute fast jeder geistige Festangestellte seine spatere Pension bezieht, sofern der 
Betrieb eine bestimmte Gro.e schon erreicht oder uberschritten hat. Und erst die Sicherung des 
Staatsbeamten im Alter vermochte diesen zu jener selbstlosen Pflichttreue zu erziehen, die in der 
Vorkriegszeit die vornehmste Eigenschaft des deutschen Beamtentums war. 

{348 Der Stand des Fabrikarbeiters} 

So wurde ein ganzer Stand, der eigentumslos blieb, in kluger Weise dem sozialen Elend entrissen und 
damit dem Volksganzen eingegliedert. 

Nun war diese Lage neuerdings und diesmal in viel gro.erem Umfange an den Staat und die Nation 
heran. getreten. Immer neue, in die Millionen gehende Menschenmassen siedelten aus den bauerlichen 
Orten in die gro.eren Stadte aber, um als Fabrikarbeiter in den neugegrundeten Industrien das tagliche 
Brot zu verdienen. Arbeits- und Lebensverhaltnisse des neuen Standes waren schlimmer als traurig. 
Schon die mehr oder minder mechanische Ubertragung der fruheren Arbeitsmethoden des alten 
Handwerkers oder auch Bauern auf die neue Form pa.te in keinerlei Weise. Die Tatigkeit des einen wie 
des anderen lie. sich nicht mehr vergleichen mit den Anstrengungen, die der industrielle Fabrikarbeiter 
zu leisten hat. Bei dem alten Handwerk mochte die Zeit vielleicht weniger eine Rolle spielen, aber beiden neuen Arbeitsmethoden spielte sie diese um so mehr. Die formale Ubernahme der alten 
Arbeitszeiten in den industriellen Gro.betrieb wirkte geradezu verhangnisvoll; denn die tatsachliche 
Arbeitsleistung von einst war infolge des Fehlens der heutigen intensiven Arbeitsmethoden nur klein. 
Wenn man also vorher den Vierzehn- oder Funfzehnstunden-Arbeitstag