[EEE - Etymologie-Newsletter] Etymologie-Newsletter 2005.05.

Horst Conrad conrad-horst at t-online.de
Sat May 7 17:55:52 UTC 2005


     

Der Newsletter des Etymologie-Portals "www.etymologie.info".
 
Etymologie-Newsletter 2005.05. 

Etymologie, Étymologie, Etymology
Die Lehre von der Wortherkunft 
Etymologie-Portal - Newsletter
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/
Liebe Etymologie-Amateure (und Profis), 

ich begruesse Sie zum neuen Etymologie-Newsletter. 

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Wortgeschichten 
Linktipp 
Buchtipp 
Impressum 



Das Wort des Monats Mai ist "kobern"
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/
Die Wortgeschichte von Christoph Gutknecht ist auf dem Etymologie-Portal in der linken Navigationsleiste unter "Das Wort des Monats auf www.etymologie.info" aufzurufen. 


Wortgeschichten
(E1)(L1) http://www.wortherkunft.de/
Die Wortgeschichten habe ich heute dem (unten folgenden) Linktipp entnommen. Besonders das zu "besser - am besten" gehörende "bass" fand ich interessant. 


haben, habere (W1)
(E1)(L1) http://www.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/personal/lehmann/CL_Lehr/Wandel/Wandel_Rekonstruktion.html
...
Z.B. liegt es nahe, dt. "haben" mit lat. "habere" = "haben" zu vergleichen und daraus eine indogermanische Vorform zu rekonstruieren. Wendet man dagegen zunächst den innergermanischen Vergleich auf dt. "haben" an, so kann man ein urgerm. "*haban" = "fassen", "halten" rekonstruieren, welches nach den Gesetzen der ersten Lautverschiebung auf die indogermanische Wurzel "*kap-" = "fassen" zurückgehen muß. Diese liegt auch im Lateinischen vor, und zwar in dem Verb "capere" = "fassen". Lat. "habere" dagegen geht auf eine indogermanische Wurzel "*gab-" = "nehmen" zurück.
Dt. "haben" und lat. "habere" haben also außer der Bedeutung nichts miteinander zu tun. 


bess, *bess, *bass, bass, bass erstaunt (W1)
(E1)(L1) http://www.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/personal/lehmann/CL_Lehr/Wandel/Wandel_Rekonstruktion.html
...
Wir stellen z.B. im Neuhochdeutschen das Komparationsparadigma vom Typ "schön ? schön-er ? schön-st" fest, und ferner eine Ausnahme wie "gut ? bess-er ? be-st", wo Suppletion herrscht. Dann können wir vermuten, daß es zu dem Komparativ und Superlativ auch einmal einen Positiv von derselben Wurzel gegeben hat. Er kann "*bess" gelautet haben. Aber wenn wir wissen, daß Komparation Umlaut auslösen kann, wie in "hart ? härt-er ? härt-est", kann jenes Adjektiv auch "*bass" gelautet haben. Die Form des Superlativs "best" wäre dann durch die im Deutschen allgemeingültige Degemination aus "*bess-st" hervorgegangen. 

Bis hierhin ist diese Rekonstruktion weitgehend spekulativ. Bestätigt wird sie dadurch, daß "baß" in der Tat existiert, wenn auch nur in der Kollokation "baß erstaunt" "äußerst erstaunt". Wie bekannt, werden Evaluativa ständig erneuert. Es sieht also so aus, als sei älteres "baß" im Positiv von "gut" verdrängt worden, habe jedoch im Komparativ und Superlativ überlebt. So weit würde die innere Rekonstruktion auf der Basis von Neuhochdeutsch führen. Tatsächlich weisen die deutsche Sprachgeschichte und der germanische Vergleich aus, daß "baß" seinerseits im Althochdeutschen ein Komparativ war, der durch "besser" regularisiert wurde. Das wiederum konnte man durch innere Rekonstruktion nicht herausbekommen.
... 


Linktipp
(E1)(L1) http://dmoz.org/World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Sprache_und_Linguistik/Etymologie/
Der Linktipp für heute ist: 


Uni Erfurt - 'Rekonstruktion', 'Wort-Rekonstruktion', 'Sternchen', '*'
(E1)(L1) http://www.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/personal/lehmann/CL_Lehr/Wandel/Wandel_Rekonstruktion.html
In der Etymologie werden immer wieder Bezüge zu indogermanischen Wörtern hergestellt. Auch im Etymologie-Portal sind diese häufig zu finden. Um keine Missverständnisse zu vermeiden, muss auch einmal darauf hingewiesen werden, dass es sich hierbei immer um konstruierte also um vermutete Wortwurzeln handeln kann. Auch aus anderen Bereichen (z.B. Gotisch) werden gelegentlich konstruierte Wortwurzeln angegeben. Diese sind in der Regel mit einem vorangestellten "Sternchen" ("*") gekennzeichnet. 

Der 9-seitige Beitrag von Prof. Dr. Christian Lehmann von der Universität Leipzig bietet eine gute Einführung in das Therma. Da es immer wieder Versuche gibt, alle Begriffe auf eine umfassende Ursprache zurückzuführen, ist der Hinweis erlaubt, dass sich die Seriosität der Bildung einer Wortwurzel umgekehrt proportional zur vergangenen Zeit verhält. 

...
Allgemeine Prinzipien
Eine sprachliche Einheit zu rekonstruieren heißt, eine Hypothese darüber aufzustellen, wie sie war vor der Zeit, da historische Belege darüber vorliegen. Die Datenbasis einer Rekonstruktion sind stets diejenigen historisch dokumentierten Fälle, welche dem gesuchten Rekonstrukt zeitlich am nächsten kommen, d.h. normalerweise die ältesten Dokumente. Zur Rekonstruktion gehört notwendigerweise auch eine Hypothese darüber, wie die historisch belegten sprachlichen Einheiten aus dem Rekonstrukt entstanden sind. 

Somit zerfällt die vollständige Geschichte einer Sprache ("Geschichte" im Sinne einer Disziplin, nicht im Sinne eines Aspekts des Objekts) in zwei Hauptphasen: 

1) ihre Vorgeschichte, die methodisch auf historischem Vergleich und diachroner Interpretation der festgestellten Verhältnisse beruht,
2) ihre Geschichte i.e.S., d.i. ihre dokumentierte Geschichte, die einfach eine (zusammenfassende und interpretierende) Beschreibung der Chronologie vorliegender Daten ist.
...
Ein rekonstruiertes Wort wird mit "Sternchen" ("*") versehen, um diesen ihren methodologischen Status als nicht historisch belegte Form zu bezeichnen.
...
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, daß die Rekonstruktion in einer Stufenfolge abläuft: 

Man wählt von den dokumentierten Stadien einer Sprache das älteste und zieht die jüngeren nur zur Vervollständigung der Daten heran.
Man analysiert die auf diesem Stadium bestehende Variation, indem man die Methoden der inneren Rekonstruktion darauf anwendet.
Die so rekonstruierte älteste erreichbare Vorform der gegebenen Sprache wird nun in den historischen Vergleich mit verwandten Sprachen einbezogen, und so wird deren gemeinsame Ursprache rekonstruiert. 

Diese Stufenfolge läßt sich iterieren. Hat man z.B. auf diese Weise durch Vergleich der germanischen Sprachen das Urgermanische rekonstruiert, und ebenso durch Vergleich der keltischen Sprachen das Urkeltische und ebenso bei den anderen indogermanischen Zweigen, so kann man durch Vergleich von Urgermanisch mit Urkeltisch usw. das Urindogermanische rekonstruieren. Und weiter kann man mit denselben Methoden Urindogermanisch mit Ursemitisch und Uraltaisch vergleichen und daraus Nostratisch rekonstruieren. Wenn Rekonstruktionen nicht auf historischen Daten, sondern auf Rekonstrukten basieren, potenziert sich freilich der jeder Rekonstruktion anhaftende Unsicherheitsfaktor. Deswegen hören vorsichtige Wissenschaftler spätestens beim Urindogermanischen auf. 


Buchtipp
Nachdem der heutige Linktipp in wissenschaftliche Bereiche der Etymologie führte, gehört der Buchtipp eher in die Kategorie "Wortgeschichten" insbesondere der "Marken-Geschichten". 


Schrader, Halwart - Oldtimer-Lexikon
Geschichte, Marken, Technik
(E?)(L?) http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3613872617/conradhorst0b-21
(E?)(L?) http://www.deuvet.de/
Oldtimer-Lexikon. Geschichte - Marken - Technik.
von Halwart Schrader
Gebundene Ausgabe - 300 Seiten - Motorbuch Verlag
Erscheinungsdatum: Oktober 2003
ISBN: 3613872617 

Am 21.04.2005 stöberte ich beim Warten auf den Zug in einem Bahnhofskiosk. Dabei fiel mir ein Buch mit dem Titel "Oldtimer-Lexikon" in die Hände. Da ich kein Autonarr bin, aber das Initialwort "Lexikon" gesehen hatte, las ich mir wenigstens den rückseitigen Klappentext durch: 

... Was versteht man unter einem "Innenlenker"? ... Woher kommt das Wort "Phaeton"? Aus welchen Marken entstand der Chrysler- und der General-Motors-Konzern? Wann wurden Bugatti, Fiat, Maybach, Jaguar, Peugeot, Rolls-Royce gegründet? ...Welche Autos schufen die berühmten Konstrukteure Porsche, Giacosa, Issigonis oder Slevogt? Seit wann spricht man überhaupt von einem "Automobil"? ... Herkunft bedeutender Markennamen von 1886 bis heute. ... Definitionen: Oldtimer, Youngtimer, Vintage Car, ... Keimzellen der deutschen Automobilindustrie: Benz, Daimler, Horch, NAG, Opel, Stoewer, Wartburg. ... 

Diese Hinweise weckten mein Interesse und ich musste das Buch erwerben. Ich habe es nicht bereut. Natürlich ist es kein wissenschaftliches etymologisches Werk. Aber es bietet (wie auch das Etymologie-Portal) viele Wortgeschichten. Die Herkunft von Automobil-Marken-Namen, mittlerweile untergegangene technische Begriffe, aber auch noch existierende Begriffe aus dem Fachjargon des Automobilbaus und - auch ganz interessant - Beispiele von umgangssprachlichen Scherzbezeichnungen (wie etwa "Buckeltaunus", "Dos-à-dos", "Laubfrosch" oder "Nagelfänger", . 

) Die Marken- und Wortgeschichten könnten zwar durchweg etwas ausführlicher sein, aber da das Buch verschiedene Interessensgebiete bedienen möchte (z.B. auch der Frage nachgeht, wie man zu einem Oldtimer kommt und diesen über den TÜV bringt) stellen sie nur einen Aspekt von vielen dar.
Dennoch bieten die wohl über 2.000 Lexikoneinträge genügend Lesestoff für Freunde von Wortgeschichten. Gewürzt werden die Beiträge mit 920 überwiegend schwarz-weiss gehaltenen, aber dennoch interessanten Fotografien. 

An dem Werk hat auch der "DEUVET mitgewirkt. 

Der DEUVET ist der Bundesverband der Deutschen Motorveteranen-Clubs e.V.. Er wird von den deutschen Oldtimerclubs getragen und vertritt die Interessen der gesamten Oldtimerszene gegenüber der Politik, dem Gesetzgeber, den Behörden, sonstigen Institutionen sowie gegenüber den Medien und der Öffentlichkeit. Den DEUVET gibt es seit 1976. Der DEUVET ist als Interessenvertretung registriert beim Deutschen Bundestag. 

Damit Sie jedoch nicht warten müssen, bis Sie das Buch in Händen haben, hier ein paar (frei widergegebene) Beispiele. 


Innenlenker, Aussenlenker (W3)
Bis 1920 waren die Autos "oben ohne". Die Autofahrer teilten das Schicksal der Kutscher und mussten ihr Fortbewegungsmittel an frier Luft lenken. Bis dann eben die Varianten mit geschlossenem Fahrgastraum kamen, die auch dem Fahrer Unterschlupf gewährten. Die "Innenlenker" hatten also den Lenker innen. Erst danach dürfte wohl zur Unterscheidung auch der Begriff "Außenlenker" entstanden sein (entsprechend dem Begriff "akkustische Gitarre", der erst entstand als es die "elektrische Gitarre" gab). Jedenfalls hielt sich der Begriff "Innenlenker" noch bis 1939 und wurde bis zu dieser Zeit der "Limousine" vorgezogen. 


Phaeton (W3)
Der Phaeton war noch ein "Aussenlenker" mit großzügigem Fahrgastabteil. Benannt wurde er nach Sonnengeott der griechischen Mythologie. Allerdings erhielt der Tourenwagen seinen Namen auf dem Umweg, d.h. in Anlehnung an eine (ebenfalls geräumige) Kutsche, die bereits vorher nach dem Sonnengott benannt worden war. 


Chrysler (W3)
Diese Automobilmarke trägt den Namen des Gründers "Walter P. Chrysler", der die Automobilfirma 1923 in Detroit gegründet. 


General Motors (W4)
Warum "General Motors" diesen Namen trägt wird nicht explizit erklärt. Möglicherweise soll der Name die weite Verbreitung zum Ausdruck bringen. Immerhin gehörten dem Konzern eine grosse Anzahl bekannter Marken an. 


Bugatti (W3)
Die Automarke "Bugatti" wurde 1909 von dem Italiener "Ettore Bugatti" in Molsheim im Elsaß gegründet. 


Fiat (W3)
Die bekannteste italienische Automobilfirma ist die Abkürzung für "Fabbrica Italiana Automobili Torino" und wurde ursprünglich "F.I.A.T." geschrieben. 


Maybach (W3)
Diese Automobilmarke wurde 1921 in Friedrichshafen von "Karl Maybach" als "Maybach Motoren Werke" gegründet. 


Jaguar (W4)
Warum der "Jaguar" diesen Namen trägt wird aus dem Eintrag im Oldtimer-Lexikon nicht ersichtlich. Nachdem 1935 erstmals ein Sportwagen unter der Modellbezeichnung "Jaguar" herauskam wurde der Name (erst) nach 1945 zum Markennamen.
Neben Assoziationen zur Schnittigkeit der Modelle könnte vielleicht auch der Name des Gründers "William Lyons" (engl. "lion" = "Löwe") gewesen sein. Dieser hatte ursprünglich 1920 die "Swallow Sidecar Company" gegründet. 


Peugeot (W3)
Die Familie "Peugeot" hatte bereits ein Industrieunternehmen (Eisen- und Haushaltswaren, Eisengiesserei), als "Armand Peugeot" 1882 zunächst Fahrräder und dann 1888 Dampfwagen und ab 1894 (Auto-)Motoren baute. Daraus entwickelte sich die heutige Automarke. 


Rolls-Royce (W3)
Der "Rolls-Royce" ist nicht der "rollende Royce" sondern trägt die Namen der Gründer "Charles Stewart Rolls" und "Henry Frederick Royce". 


Porsche (W3)
Die Automarke "Porsche" trägt den Namen des Gründers "Ferdinand Porsche". Diesen gab es gleich in doppelter Ausführung; als Senior (1875-1951) und als Junior (1909-1998). Erst der Sohn machte den Namen zu einem Markennamen, der ab 1949 im Zusammenhang mit Sportwagen auftaucht. 


Giacosa-Prinzip (W3)
Das "Giacosa-Prinzip" trägt den Namen des italienischen Ingenieurs "Dante Giacosa" und bezeichnet das Bauprinzip für einen quer eingebauten Frontmotor, bei welchem ein nicht mittig angeordneter Abtrieb zu den angetriebenen Vorderrädern durch ungleich lange Wellen erfolgt, die dennoch gleiche Massen aufweisen. 


Automobil, automobile (W3)
Das "Automobil" erhielt seinen Namen 1891 von Peugeot in der Form des frz. "l'automobile". Anfang des 20.Jh. kam es dann auch nach Deutschland und wurde auch schon bald als "Auto" abgekürzt. Obwohl die offizielle Bezeichnung schon recht früh "Kraftwagen" oder "Kraftfahrzeug" lautete ist es umgangssprachlich noch recht lebendig. 


Oldtimer, Youngtimer (W?)
Dem "Oldtimer" wird im "Oldtimer-Lexikon" noch im Vorspann ein eigener Artikel gewidmet. Diesem ist zu entnehmen, dass der "Oldtimer", wie das "Handy" keine englische sondern eine deutsche (Wort-)Erfindung ist. In der englischsprachigen Welt bezeichnet "Oldtimer" eher einen in die Jahre gekommenen Herrn.
In Erweiterung zum "Oldtimer" wurde der "Youngtimer" auch in Deutschland erfunden. Der "Youngtimer" ist altes Auto (20-35 Jahre), das jedoch noch nicht als "Oldtimer" gilt.
Da diese Begriffe jedoch nicht eindeutig sind, haben sich die internationalen Interessenvereinigungen auf weltweit einheitliche Bezeichnungen geeinigt: 
"Antique Cars" heissen alle Motorwagen bis einschlißlich 1904. 
"Veteran Cars" (dt. "Veteranen") sind Fahrzeuge von 1905-1918. 
"Vintage Cars" sind Fahrzeuge von 1919-1930. 
"Classic Cars" heissen Fahrzeuge aus den Jahren 1931-1945. 
"Post-war Classics" sind Fahrzeuge ab 1945 mit einem Mindestalter von 25 Jahren. 



Benz, Daimler, Daimler-Benz (W3)
Die 1926 gebildete "Daimler-Benz AG" ging aus der Fusion der von Carl Benz (1844-1929) gegründeten Firma mit der der von "Gottlieb Daimler" (1834-1900) gegründeten Firma hervor. 


Horch, Audi (W2)
"August Horch" gründete 1900 in Köln-Eberfeld eine Automobilfirma. 1909 verließ er wegen grosser Unstimmigkeiten mit dem Vorstand seine eigene Firma um eine neue Firma "Audi" zu gründen. Die Anekdote besagt, dass er die Idee zu dem neuen Markennamen beim Vokabellernen seines Sohnes hatte (lat. "audi" = "höre!" = "horch!"). 


NAG (W3)
Dies Abkürzung steht für die von 1908 bis 1934 bestehende "Nationale Automobil Gesellschaft". 


Opel, Lutzmann-Wagen (W3)
Der Markenname "Opel" geht auf "Adam Opel" zurück der in Rüsselsheim seit 1862 zunächst Nähmaschinen und dann ab 1887 Fahrräder herstellte. Seine Söhne stellten dann 1899 erstmals den "Lutzmann-Wagen" her, der seinen Namen dem Konstrukteur "Friedrich Lutzmann" (1859-1930) verdankt. 


Stoewer (W3)
"Emil Stoewer" und "Bernhard Stoewer" stellten zunächst Nähmaschinen und Fahrräder her. 1899 stiegen sie dann ins Automobilgeschäft ein. In den 1930er Jahren wurde die Produktion jedoch eingestellt und der Markenname "Stoewer" ist heute nur noch in Liebhaberkreisen bekannt. 


Wartburg (W2)
Der "Wartburg" klingt unweigerlich nach DDR. Dort wurde der Wagen mit dem Dreizylinder-Zweitaktmotor seit 1956 gebaut. Allerdings gab es bon 1898 bis 1903 schon mal einen "Wartburg", der in der Fahrzeugfabrig Eisenach hergestellt wurde. In beiden Fällen dürfte jedoch die über Eisenach gelegene "Wartburg" Namensgeber gewesen sein.
Die thüringische "Wartburg" (auf der Luther 1521-1522 Zuflucht fand) wurde um 1200 erbaut und verdankt ihren Namen dem ahd. "warta" = "Ausguck", "Wachtturm". Dass viele Burgen als "Wachtburgen" errichtet wurden zeigt sich schon an der Vielfalt der vorkommenden Burgen-Bezeichnungen: "Wart", "Wartau", "Wartburg", "Wartenau", "Wartenbach", "Wartenberg", "Wartenfels", "Wartensee", "Wartenstein", "Warthausen", "Warthenberg", "Warthof", "Wartleitern", "Wartstein". 


Buckeltaunus, Buckeltvolvo (W3)
Der Ford Taunus 1939 hatte einen ausgeprägten "Buckel", dem er die scherzhafte bezeichnung zu verdanken hatte. Auch die Volvo-Modelle 444 (1945-1958) hatten einen ausgeprägten Rücken und wurde deshalb auch "Buckeltvolvo" genannt. 


Dos-à-dos (W2)
"Dos-à-dos"-Modelle dürften heute aus Sicherheitsgründen wahrscheinlich nicht mehr hergestellt werden. Jedenfalls sitzen die Fahrgäste darin mit dem Rücken zum Fahrer (also Rücken-an-Rücken) und nach hinten auf die Strasse und die Landschaft. Als Besipiel sind der Dos-à-dos Benz 1896 und der Zündapp 1957 im Oldtimer-Lexikon abgebildet. 


Laubfrosch, dasselbe in Gruen (W1)
Zum "Laubfrosch" findet man eine wirklich interessante Wortgeschichte. Den 1924-1928 hergestellten Zweisitzer "Opel 4 PS" mit Spitzheck gab es anfangs nur in froschgrüner Lackierung. Es handelte sich dabei um eine Kopie des "Citroen 5HP". Diesen gab es vorwiegend in der Farbe Gelb. Und nun gab es "dasselbe in Grün". 


Nagelfaenger (W2)
Der "Nagelfänger" waren Konstruktionen die (während des Fahrens) Nägel aus den Reifen der Automobile und der Fahrräder entfernen sollten. Das Problem wurde durch die vielen verlorenen Huf-Nägel der Pferde verursacht. Da es heute kaum noch Pferdefuhrwerke auf den Strassen gibt, gibt es auch wesentlich weniger Nägel auf den Strassen. Damit ist der "Nagelfänger" an den Fahrzeugen und aus der Altagssprache verschwunden. 


Impressum
Erscheinungsdatum 2005.05. 
Titel Etymologie-Newsletter 
ISSN
International Standard Serial Number - ISSN 1610-2320 (10.07.2002) (E-Mail-Version)
- ISSN 1610-3165 (22.07.2002) (Internet-Archiv-Version)
Die Deutsche Bibliothek
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Herausgeber
Postanschrift Horst Conrad
Kneippstr.6
D-66482 Zweibrücken 
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Irren ist menschlich, am Irrtum festhalten teuflisch, (sich) korrigieren (koennen) goettlich!

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Humanum fuit errare, diabolocum est per animasitatem in errore manere.
Menschlich ist es zu irren, teuflisch ist es, leidenschaftlich im Irrtum zu verharren.



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