[EEE - Etymologie-Newsletter] Etymologie-Newsletter 2006-03 (monatliche Ausgabe)
Horst Conrad
conrad-horst at t-online.de
Thu Mar 16 05:27:02 UTC 2006
Der Newsletter des Etymologie-Portals "www.etymologie.info".
Etymologie-Newsletter 2006-03 (monatliche Ausgabe)
Etymologie, Étymologie, Etymology
Die Lehre von der Wortherkunft
Etymologie-Portal - Newsletter
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/~e/
Liebe Etymologie-Amateure (und Profis),
ich begruesse Sie zum neuen Etymologie-Newsletter.
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Wortgeschichten
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Impressum
Das Wort des Monats März 2006 ist "Rettich", "Radieschen"
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/~e/
Die Wortgeschichte von Christoph Gutknecht ist auf dem Etymologie-Portal in der rechten Navigationsleiste unter "Das Wort des Monats auf http://www.etymologie.info/~e/" aufzurufen.
Wortgeschichten
(E1)(L1) http://www.etymologie.info/~e/
Als Wortgeschichten habe ich mir heute "Lombard..." und "Lombardsbrücke" vorgenommen. Weitere Wortgeschichten aus und zur Lombardei finden Sie auf der Seite "IT Regionen - Lombardia". Dazu gehören z.B.: "Abrogans", "Arianismus", "duke", "Ganza", "get cold feet", "kalte Fuesse bekommen", "Aver freddo ai piedi", "Grappa", "Kauderwelsch", "Mailand", "Marron", "Pippinische Schenkung", "Thurn und Taxis" und "zafie".
Lombard... (W1)
(E?)(L1) http://www.bartleby.com/65/lo/Lombards.html
Die Nachfahren der "Langobarden", die norditalienischen "Lombarden" hatten schon früh den Sinn für Geldgeschäfte entwickelt. Sie handelten europaweit mit Geld, das sie gegen Zins ausliehen. Seit dem 13. Jh. wurde der Begriff "Lombarden" allerdings bereits allgemein für "Kaufleute" (aus der Lombardei, aber auch allgemein aus Italien) benutzt.
An ihre große Zeit im Geldgeschäft erinnern aber immer noch viele Begriffe wie "Lombardkredit", "Lombard rate", "Lombardsatz", "Lombarddarlehen", "lombardfähig", "Lombardfenster", "Lombardgeschäft", "lombardieren", "Lombardierung", "Lombardkasse", "Lombardkredit", "Lombardliste", "Lombardsatz" = "Lombard rate", "Lombard Street" = "Strasse der Langbärte", die Strasse des Geldmarkts in London, "Lombardzinsfuß".
Der "Kredit gegen Verpfändung", der "Lombard" entstand in Frankreich als Verkürzung von frz. "Maison de Lombard" = "Leihhaus". Dort hatten im 13.-15. Jh. Kaufleute aus der Lombardei eine entsprechende Marktlücke entdeckt und zu einem Geschäft ausgebaut.
In Folge wurde "Lombarde" zum Inbegriff für "Geldwechsler" und "Lombardgeschäft" zum Begriff für "Kreditgeschäfte", "Lombardkredit" für "Kredit gegen Verpfändung" und "Lombardsatz" zur Bezeichnung für den "Zinsfuß für Lombardgeschäfte, der von der Notenbank festgesetzt wird".
Lombardsbrücke - Pfandhaus Lombard in Hamburg (W3)
(E?)(L1) http://www.abendblatt.de/daten/2002/06/25/39631.html
...
"Lombardsbrücke" - Die Bezeichnung der Brücke, die (in Hamburg) Binnen- und Außenalster teilt, geht auf ein Leihhaus zurück, in dem man gegen Hinterlegung eines Pfandes Geld pumpen konnte. Für dieses Pfandhaus, das 1651 auf der Bastion Diderus der Brücken-Festungsanlage errichtet worden war, verwendete man die italienische Bezeichnung "Lombard".
"Lombarden" waren im Mittelalter Kaufleute aus Italien, die derartige Geldgeschäfte vornehmen durften. Der Name wurde auf die Brücke übertragen.
...
Ironie der Geschichte ist, dass die Langobarden ja schon einmal an der Unterelbe siedelten. Dann zogen sie der Sonne entgegen und siedelten sich schließlich in Norditalien an um dann als Finanzfachleute wieder nach Norden zu gehen.
Linktipp
(E1)(L1) http://dmoz.org/World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Sprache_und_Linguistik/Etymologie/
Der Linktipp möchte ich Ihnen - passend zum Thema - die Wikipedia-Artikel "Langobarden" und "Völkerwanderung" empfehlen.
Langobarden, Bardowick (W3)
(E?)(L1) http://de.wikipedia.org/wiki/Langobarden
(E?)(L1) http://de.wikipedia.org/wiki/Völkerwanderung
Etwa zur gleichen Zeit wie die Goten wanderten die Langobarden von der Unterelbe nach Mähren (heute Tschechien) und Pannonien (heute östl. Österreich.
...
568 fielen die Langobarden von Pannonien aus unter König Alboin in Norditalien ein und errichteten das "Langobardenreich", das bis zur Eroberung durch Karl den Großen bestand. Erst die neu entstandenen Staatswesen der Franken, Langobarden und Angelsachsen hatten Bestand und stabilisierten die Verhältnisse in Mitteleuropa wieder.
Buchtipp
Leider habe ich keine zum Thema passende Buchempfehlung gefunden, aber ein kleines Buch zu deutschen Redensarten ist ja auch nicht verkehrt.
Berger, Severin Franz - Heiliger Bimbam & Teufels Küche
Alltägliche Redensarten und ihre Herkunft
von Franz S. Berger, Elisabeth Tschachler-Roth, Elisabeth Tschachler- Roth
Gebundene Ausgabe - 316 Seiten - Area
Erscheinungsdatum: September 2005
ISBN: 3899964993
Impressum
Erscheinungsdatum 2006-03
Titel Etymologie-Newsletter
ISSN
International Standard Serial Number - ISSN 1610-2320 (2002-07-10) (E-Mail-Version)
- ISSN 1610-3165 (2002-07-22) (Internet-Archiv-Version)
(E?)(L2) http://www.ddb.de/ Die Deutsche Bibliothek
Herausgeber
Postanschrift Horst Conrad
Kneippstr.6
D-66482 Zweibrücken
Newsletter-Provider http://www.domeus.de/
E-Mail mailto:conrad-horst at etymologie.info
siehe hierzu auch: (E?)(L?) http://www.s-a-ve.com/faq/Anbieterkennzeichnung.htm
(E?)(L?) http://www.presserecht.de/gesetze/mdstv.html - Anbieterkennzeichnung
Erscheinungsweise etwa woechentlich die Liste der gesuchten Begriffe auf "http://www.etymologie.info/~e/"; und etwa alle 4 Wochen ein "richtiger" Newsletter
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Errare humanum est, perseverare diabolocum, corrigere divinum!
Irren ist menschlich, am Irrtum festhalten teuflisch, (sich) korrigieren (koennen) goettlich!
oder
Humanum fuit errare, diabolocum est per animasitatem in errore manere.
Menschlich ist es zu irren, teuflisch ist es, leidenschaftlich im Irrtum zu verharren.
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