28.2498, Calls: Historical Ling, Lexicography, Pragmatics, Socioling, Text/Corpus Linguistics/Germany
The LINGUIST List
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Tue Jun 6 16:34:47 UTC 2017
LINGUIST List: Vol-28-2498. Tue Jun 06 2017. ISSN: 1069 - 4875.
Subject: 28.2498, Calls: Historical Ling, Lexicography, Pragmatics, Socioling, Text/Corpus Linguistics/Germany
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Editor for this issue: Sarah Robinson <srobinson at linguistlist.org>
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Date: Tue, 06 Jun 2017 12:34:40
From: Stefaniya Ptashnyk [stefaniya.ptashnyk at adw.uni-heidelberg.de]
Subject: Historisches Codeswitching mit Deutsch
Full Title: Historisches Codeswitching mit Deutsch
Date: 16-Nov-2017 - 18-Nov-2017
Location: Heidelberg, Germany
Contact Person: Stefaniya Ptashnyk
Meeting Email: codeswitching at ds.uzh.ch
Linguistic Field(s): Historical Linguistics; Lexicography; Pragmatics; Sociolinguistics; Text/Corpus Linguistics
Subject Language(s): German (deu)
Call Deadline: 31-Jul-2017
Meeting Description:
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Keynote-Speaker:
Prof. Dr. Arend Mihm (Universität Duisburg-Essen)
Prof. Dr. Herbert Schendl (Universität Wien)
Thema:
Vom Mittelalter bis in die Neuzeit erscheinen Mehrsprachigkeit und
Sprachkontakt als prägende Faktoren der Sprachgeschichte Europas (vgl. etwa
Mattheier 2010; Mihm 2010). Überall dort, wo Situationen gesellschaftlicher
Mehrsprachigkeit existierten, finden sich in den europäischen
Schreibtraditionen gemischtsprachige Texte. Für Großbritannien etwa ist die
spätmittelalterliche Kopräsenz von Englisch, Latein und Französisch intensiv
dokumentiert und erforscht (vgl. etwa Trotter 2000; Jefferson/Putter 2013).
Doch auch für das Deutsche ist ein umfangreiches Korpus multilingualer
Schriftlichkeit seit dem Frühmittelalter verfügbar. Dabei werfen
volkssprachige Inserte in frühen Rechtstexten (Prinz 2010) und medizinischer
Fachprosa (Stricker 2009) ebenso wie Notkers lateinisch-deutsche Textensembles
(Glaser 2016), spätmittelalterliche Mischtextpredigten (Kämmerer 2006),
Luthers Tischreden (Stolt 1964), frühneuzeitliche Vorlesungen (Pörksen 1994)
oder die mehrsprachige städtische Schriftlichkeit im 19. Jahrhundert (Ptashnyk
2016) ein Licht auf die jeweilige multilinguale Praxis historischer
Sprachkulturen.
Zu den am weitesten verbreiteten Sprachkontaktphänomenen gehört dabei das
Codeswitching, der abwechselnde Gebrauch verschiedener Kodes innerhalb einer
Konversation oder Äußerung. Während diese Form des Sprachenwechsels für die
mündliche Kommunikation aus soziolinguistischer, gesprächsanalytischer,
grammatischer und kognitiver Perspektive seit langem intensiv untersucht wird,
wurde schriftliches Codeswitching von der Forschung eher stiefmütterlich
behandelt. Zwar geriet es im Zuge der Untersuchung computervermittelter
Kommunikation verstärkt in den Fokus (vgl. etwa Androutsopoulos 2013); eine
diachrone Tiefe fehlt dieser Forschungstradition jedoch noch weitgehend.
Während historisches Codeswitching in der Anglistik mittlerweile ein
etabliertes Forschungsfeld darstellt (vgl. etwa Schendl/Wright 2011;
Pahta/Skaffari/Wright i.Dr.), spielen entsprechende Ansätze in der
germanistischen Sprachgeschichtsforschung bislang kaum eine Rolle.
Die Heidelberger Tagung soll deshalb dazu beitragen,
- die Rolle von Codeswitching in der Geschichte der deutschen Sprache näher zu
beleuchten,
- das Erklärungspotential formaler und funktionaler Codeswitching-Modelle für
die historische Linguistik des Deutschen auszuloten,
- eine theoretische, methodische und empirische Bestandsaufnahme der
verstreuten Forschungsansätze in diesem Bereich zu liefern, sie zu bündeln und
ihnen eine bessere Sichtbarkeit zu verschaffen.
Call for Papers:
Vorschläge für Vorträge in deutscher oder englischer Sprache (Abstract von
max. 1 DINA4-Seite) werden erbeten bis zum 31 Juli 2017 an:
codeswitching at ds.uzh.ch.
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch
Konzeption und Organisation
Prof. Dr. Elvira Glaser (Universität Zürich), Dr. Michael Prinz (Universität
Zürich), Dr. Stefaniya Ptashnyk (HAW; Heidelberg)
Es ist geplant, einen Tagungsband mit den Beiträgen zum historischen
Code-Switching herauszugeben.
Es besteht die Möglichkeit der Erstattung von Reise- und Übernachtungskosten
für Referentinnen und Referenten.
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