29.2644, Calls: Pragmatics, Sociolinguistics/Romania
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Fri Jun 22 20:04:27 UTC 2018
LINGUIST List: Vol-29-2644. Fri Jun 22 2018. ISSN: 1069 - 4875.
Subject: 29.2644, Calls: Pragmatics, Sociolinguistics/Romania
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Date: Fri, 22 Jun 2018 16:03:46
From: Franziska Schwantuschke [schwantuschke at daad.ro]
Subject: Dominanz Macht Sprache
Full Title: Dominanz Macht Sprache
Date: 11-Mar-2019 - 12-Mar-2019
Location: Cluj-Napoca, Romania
Contact Person: Franziska Schwantuschke
Meeting Email: tagungcluj2019 at gmail.com
Linguistic Field(s): Pragmatics; Sociolinguistics
Call Deadline: 30-Nov-2018
Meeting Description:
Interdisciplinary conference about power, dominance and language. Not only
linguistical and literary topics but also historial, pedagogic and
contributents of other fields are welcome.
Call for Papers:
Die Zusammenhänge zwischen Macht und Sprache sind im deutschsprachigen Raum
spätestens seit der zweiten Welle der Frauenbewegung ein häufig diskutiertes
Thema, an diversen Stammtischen ebenso wie in wissenschaftlichen Abhandlungen.
Forschung und gesellschaftliche Debatten beeinflussen einander dabei stark –
bereits 1978 kritisierte die Linguistin Senta Trömel-Pötz, dass das generische
Maskulinum nicht neutral sei; 2018 zieht eine Kundin öffentlichkeitswirksam
gegen ihre Bank vor Gericht, weil sie nicht weiter akzeptieren will, in
männlicher Form angesprochen zu werden.
Hier, am Veranstaltungsort der Tagung, sind vor allem Dominanzverhältnisse
entlang kultureller Grenzziehungen offensichtlich: Transsilvanien ist seit
jeher durch das Nebeneinander zahlreicher Kulturen geprägt. Im Alltag sind
daher verschiedene Sprachen präsent – andere wiederum sind unsichtbar gemacht,
und die hierarchische Schichtung von Sprachen und Kulturen ist kaum zu
übersehen.
Es sind aber nicht nur Geschlechter- und ‚Rassen‘-Verhältnisse, die durch
Sprache geordnet und hierarchisiert; reproduziert, zementiert oder
subversiert; dementiert oder demaskiert werden: Wir alle bewegen uns in einem
komplexen System von Machtverhältnissen, wobei sich die klassische Trias von
class-race-gender beliebig erweitern lässt.
Wir nehmen also die Multikulturalität des Veranstaltungsortes wie aktuelle
Debatten zum Anlass, uns mit dem Themenkomplex Sprache und Macht im Zuge einer
Tagung intensiv auseinanderzusetzen.
Unser Interesse gilt dabei einerseits Fragestellungen aus der Linguistik: Hier
ist die Frage nach Machtverhältnissen in Sprache eine bereits häufig
gestellte, man denke nur an Viktor Klemperers LTI, in dem er die sprachlichen
Mittel der Nationalsozialisten zum Machtaufbau analysiert. Wie sieht es mit
den sprachlichen Mitteln aktueller politischer Akteur_innen und Organisationen
aus, wie mit der politischen Medienberichterstattung?
Wie manifestieren sich soziale Machtverhältnisse in alltäglichen
Kommunikationssituationen, in der gesprochenen und geschriebenen, aber auch in
der Körpersprache? Und wie schlägt sich die fortschreitende Öffnung der Schere
zwischen Reich und Arm sprachlich nieder?
Eine weitere Fragestellung betrifft die Verhältnisse von Sprachen
untereinander: Wieso beherrscht Englisch als lingua franca die
Weltkommunikation? Und welche Auswirkung hat das auf andere Sprachen und deren
Gebrauch?
Derartige Machtverhältnisse führen zu Unterschieden im Sprachprestige – wie
wirkt sich dieser wiederum auf den doppelten Erstspracherwerb aus? Eine andere
Frage aus dem Feld der Didaktik wäre die nach Gesprächsdominanz im Unterricht
– welche neuen Forschungsansätze gibt es hier?
Auch in der Literaturwissenschaft haben vor allem die Gender-, Cultural- und
Postcolonial Studies auf diesem Gebiet Grundlagen und Forschungsfelder
geschaffen. Welche neuen Fragestellungen ergeben sich durch rezente politische
und soziale Entwicklungen? Wie reagieren die Literatur, aber auch die
Literaturwissenschaft und der Literaturbetrieb darauf? Gibt es neue Antworten
auf die Fragen, wer sieht und wer spricht – und wem wird zugehört?
Die Tagung findet am 11. und 12. März 2019 in der Österreich Bibliothek
Cluj-Napoca auf deutscher Sprache statt und wird organisiert von Franziska
Schwantuschke, M.A., und Mag.a Veronika Zwing vom Department für deutsche
Sprache und Literatur der Babeș-Bolyai-Universität. Die Beiträge werden
anschließend in lektorierter Form im 9. Band der
Österreichisch-Siebenbürgischen Kulturbeiträge veröffentlicht.
Die interdisziplinär angelegte Tagung ist offen für Beiträge aus den
verschiedensten Fachbereichen, die sich mit der Relation Macht und Dominanz
zur Sprache auseinandersetzen. Die bis zum 30. November eingehenden Abstracts
sollten zwischen 100 und 300 Wörter umfassen und mit dem Lebenslauf direkt an
die Konferenzemailadresse tagungcluj2019 at gmail.com gesendet werden. Ihr
Beitrag sollte nicht länger als 20 Minuten dauern; darüber hinaus planen wir
weitere 20 Minuten für eine individuelle Diskussion bezogen auf den Beitrag.
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