33.1165, Calls: Anthropological Linguistics, Applied Linguistics, Discourse Analysis, Sociolinguistics/Germany
The LINGUIST List
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Fri Apr 1 08:33:53 UTC 2022
LINGUIST List: Vol-33-1165. Fri Apr 01 2022. ISSN: 1069 - 4875.
Subject: 33.1165, Calls: Anthropological Linguistics, Applied Linguistics, Discourse Analysis, Sociolinguistics/Germany
Moderator: Malgorzata E. Cavar (linguist at linguistlist.org)
Student Moderator: Billy Dickson
Managing Editor: Lauren Perkins
Team: Helen Aristar-Dry, Everett Green, Sarah Goldfinch, Nils Hjortnaes,
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Editor for this issue: Everett Green <everett at linguistlist.org>
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Date: Fri, 01 Apr 2022 04:33:43
From: Florian Busch [florian.busch at unibe.ch]
Subject: Soziale Ökonomie der Medialität / Sektionstagun ''Soziolinguistik'' / GAL-Jahrestagung 2022
Full Title: Soziale Ökonomie der Medialität / Sektionstagun "Soziolinguistik" / GAL-Jahrestagung 2022
Short Title: GAL 2022
Date: 28-Sep-2022 - 30-Sep-2022
Location: Würzburg, Germany
Contact Person: Florian Busch
Meeting Email: florian.busch at unibe.ch
Web Site: http://gal-wue22.de
Linguistic Field(s): Anthropological Linguistics; Applied Linguistics; Discourse Analysis; Sociolinguistics
Call Deadline: 15-May-2022
Meeting Description:
Soziale Ökonomie der Medialität
Dass Medien mehr sind als technische Hilfsmittel zur Distribution von Zeichen,
ist inzwischen (auch) in der Linguistik angekommen. Medien sind sozial
hochgradig bedeutsame Komplexe, denen in der Lebenswelt von Menschen in
mediatisierten Gesellschaften eine fundamentale Rolle zukommt. Die
Ausdifferenzierung medialer Kommunikation mittels einer Vielzahl von
digi-talen Anwendungen (zur Rezeption wie zur Interaktion) einerseits sowie
ihre konvergente Bün-delung andererseits (insbesondere durch das Smartphone,
aber auch durch andere digital de-vices) kennzeichnen den sozialen Alltag von
Menschen und bilden die Grundlage gegenwärtiger polymedialer Lebenswelten
(Madianou & Miller 2012; Androutsopoulos 2021). Dabei werden Medien immer auch
mit bestimmten Erwartungen, Bewertungen und Projektionen belegt, die den
Umgang mit ihnen – und auch die Medienwahl und Medienkombination – erheblich
prägen können (vgl. Busch 2021, Gershon 2010). Medialität als zugeschriebene
Vermittlungsqualität und -potenz (Spitzmüller 2014) entsteht in
mediensoziolinguistischer Perspektive durch solche Zu-schreibungen und ist
mithin auch diskursiv veränderbar.
In dieser Sektion wollen wir – aus Sicht einer Soziolinguistik der Medien –
diskutieren, welche Rolle Medialität in der sozialen Ökonomie von
Medienakteur*innen zukommt, wie sich Mediali-tät diskursiv konstituiert und in
welcher Weise der Vollzug von Kommunikation vor diesem Hin-tergrund maßgeblich
medienideologisch durchformt ist. In den Blick geraten sollen also
unmit-telbar gesellschaftliche und gesellschaftskonstitutive Aspekte von
Medien und mediatisierter Kommunikation. Medien verstehen wir dabei nicht als
vorgegebene, kontextabstrakt bestimm-bare Phänomene, sondern als in Kontexten
und diskursiv konstituierte Konstrukte
Im Mittelpunkt stehen folgende Themenfelder und Fragen:
- Medienideologien und Medialitätszuschreibungen: Was gilt spezifischen
sozialen Ak-teur*innen als „Medium“? Welche Werte und Erwartungen sind mit
bestimmten Medi-en verbunden? Was „geht“ mit ihnen, was nicht – und wie werden
diese Zuschreibun-gen von Akteur*innen rationalisiert? Welche Rolle spielen
Sprache und sprachliche Vari-ation (und über Sprache hinaus: Kommunikation und
kommunikative Variation) in medi-enideologischen Diskursen?
- Medienrepertoires: Wie werden bestimmte Medien in der Lebenswelt von
Ak-teur*innen miteinander im Sinne von Medienrepertoires (Hasebrink & Domeyer
2012) kombiniert? Welche interaktionalen Prozesse und Rituale lassen sich im
polymedialen Alltag von Individuen (Tagg & Lyons 2021) beobachten? Wie sind
mediatisierte Kommu-nikationsereignisse in das soziale Leben von Akteur*innen
eingebettet und in ihre ver-körperlichten Praktiken eingeschrieben?
- Medienbiografien: Wie positionieren sich soziale Akteur*innen zur eigenen
und frem-den Mediennutzung in biographischen Narrativen? Welche Rolle haben
bestimmte Me-dien(repertoires) in bestimmten Phasen ihres erzählten Lebens
gespielt und in welcher Weise korrespondieren diese Reflexionen mit dem
Erleben der eigenen Kommunikati-onsbiografie?
- Mediatisierungs- und Demediatisierungserfahrungen: Wie erleben
Medienakteur*innen die zunehmende Durchdringung ihres Alltags mit (bestimmten)
Medien? Gibt es Resis-tenz- und Demediatisierungsversuche (digital
detoxination) und (wie) werden diese be-gründet? Welche Rolle spielen solche
Erfahrungen für Vergemeinschaftungsprozesse?
- Kritische Perspektiven: Inwiefern lassen sich aus
(kritisch-)soziolinguistischer Sicht Media-lisierungszuschreibungen und
Mediengebräuche auch kritisch diskutieren (beispielsweise mit Blick auf
soziale Ungleichheit, Exklusion und Diskriminierung,
Mediatisierungsobliga-tionen, Social Life of Data oder
Kommodifizierungsprozesse)?
Call for Papers:
Wir freuen uns über Vorschläge für Einzelvorträge (20 Min. + 10 Min.
Diskussion) in deutscher oder englischer Sprache. Willkommen sind empirische,
fachreflexive, theoretische und/oder methodologische Beiträge. Falls Sie
interessiert sind, schicken Sie uns bitte ein Abstract (ca. 500 Wörter). Bitte
beziehen Sie sich darin auch explizit auf diesen Call for Papers, sodass
erkennbar ist, mit welchen der skizzierten Themenfelder und Fragen Sie sich in
Ihrem Vortrag befassen und wie Sie sich diesen nähern wollen.
Einreichung
Bitte reichen Sie Ihren Vorschlag bis 15. Mai 2022 über
https://www.conftool.pro/gal2022/ ein.
Weitere Informationen zur Einreichung und Anmeldung finden Sie hier:
https://gal-wue22.de/anmeldung-so-gehts/
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