36.3740, Confs: Jahreskonferenz 2026 der Matthias-Kramer-Gesellschaft (Germany)
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Fri Dec 5 11:05:02 UTC 2025
LINGUIST List: Vol-36-3740. Fri Dec 05 2025. ISSN: 1069 - 4875.
Subject: 36.3740, Confs: Jahreskonferenz 2026 der Matthias-Kramer-Gesellschaft (Germany)
Moderator: Steven Moran (linguist at linguistlist.org)
Managing Editor: Valeriia Vyshnevetska
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Editor for this issue: Valeriia Vyshnevetska <valeriia at linguistlist.org>
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Date: 04-Dec-2025
From: Dr. Jessica Ammer [jammer at uni-bonn.de]
Subject: Jahreskonferenz 2026 der Matthias-Kramer-Gesellschaft
Jahreskonferenz 2026 der Matthias-Kramer-Gesellschaft
Theme: Fremdsprachenunterricht, Mehrsprachigkeit und Lehrkräftebildung
im öffentlichen Schulwesen seit der Frühen Neuzeit
Date: 22-Sep-2026 - 23-Sep-2026
Location: Berlin, Germany
Contact: Prof. Dr. Daniel Reimann
Contact Email: daniel.reimann at hu-berlin.de
Meeting URL: https://matthias-kramer-gesellschaft.de/
Linguistic Field(s): Discipline of Linguistics; History of
Linguistics; Language Acquisition; Language Documentation; Translation
Subject Language(s): German (deu)
Submission Deadline: 28-Feb-2026
Die Tagung möchte den Fokus auf Fremdsprachenunterricht und
Lehrkräftebildung im sich seit der Frühen Neuzeit abzeichnenden
öffentlichen, später auch staatlichen Schulwesen lenken. Seit der
Frühen Neuzeit finden sich etwa in den städtischen Latein-, Bürger-
und Handelsschulen Vorläufer heutiger öffentlicher Schulen, die
weiteren Kreisen zugänglich waren, bis hin zu einer sich seit dem 18.
Jahrhundert in regional unterschiedlichen Ausprägungen entwickelnden
Unterrichts- und später Schulpflicht. In diesem Kontext spielten
Fremdsprachen – Alte Sprachen und „Volkssprachen“ wie etwa die
romanischen Sprachen Italienisch, Französisch und Spanisch – immer
eine gewisse, später eine essentielle Rolle. Entscheidende Einschnitte
in der Geschichte des Fremdsprachenunterrichts stellen die Einrichtung
staatlicher Schulen, die Einführung des Abiturs und der Staatsexamina
in der Lehrkräftebildung seit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert
dar. Erstmals werden auch für die neueren Sprachen (insbesondere
Französisch) Anforderungen in der Abiturprüfung formuliert, in
Schuljahrbüchern werden Curricula und ihre Ausgestaltung dokumentiert
und in den Lehramtsprüfungsordnungen konkrete Anforderungen an
Lehramtsanwärter formuliert, die sich in den Angeboten der
Universitäten spiegeln. Allmählich zeichnet sich auch eine
Professionalisierung der zweiten Phase der Lehrkräftebildung ab, die
über die Vorformen Probe- und Seminarjahr schließlich zu Beginn des
20. Jahrhunderts in die heute bekannte Form des Referendariats
überführt wird. Eine Pluralisierung des schulischen
Fremdsprachenangebots findet spätestens seit der Oberstufenreform der
frühen 1970er Jahre beispielsweise in (West-) Deutschland durch
zunehmende Angebote – in Unterricht und Lehrkräftebildung – gerade
auch in den romanischen Sprachen (bes. Italienisch, Spanisch,
Portugiesisch) statt, Entwicklungen, die ihren Reflex – teilweise auch
in anderer Schwerpunktsetzung – auch in anderen europäischen Ländern
findet (z.B. Portugiesisch in Frankreich). Einen Sonderfall, der nach
wie vor zahlreiche Forschungsdesiderata aufweist, stellt wiederum die
Entwicklung in der DDR dar, auch mit Blick auf die Lehrkräftebildung.
Die Tagung lädt dazu ein, sicherlich gerade auch in Einzelfallstudien,
ausgewählte dieser Entwicklungen beispielsweise an einzelnen
Standorten näher zu untersuchen, wie etwa:
- Entwicklungen der fachlichen Verfasstheit der (fremd-) sprachlichen
Unterrichtsfächer über die Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte, insbesondere
auch in ihrer historischen Dimension bisher weniger beforschter
Sprachen wie etwa Italienisch oder Spanisch,
- Entwicklung der Professionalisierung der philologischen Lehrpersonen
an öffentlichen Schulen,
- Relationen zwischen Unterrichtsentwicklung und Lehrkräftebildung in
den sprachlichen Fächern an öffentlichen Schulen in Theorie und
Praxis,
- Dokumentation von Unterricht in alten und neuen Fremdsprachen an
einem einzelnen Schulstandort / an einzelnen Schulen seit der Frühen
Neuzeit, später etwa anhand von Schuljahrbüchern,
- Einsatz von Lehrwerken im Unterricht einzelner (alter oder neuer)
Fremdsprachen anhand der vorliegenden Dokumentation (z.B.
Schuljahrbücher) in einem bestimmten Zeitraum,
- Lesestoffe im Unterricht einzelner (alter oder neuer) Fremdsprachen
anhand der vorliegenden Dokumentation (z.B. Schuljahrbücher) in einem
bestimmten Zeitraum,
- Biographien und Einsatz einzelner Lehrpersonen / Fachschaften an
einzelnen Schulen etwa anhand von Schuljahrbüchern als Bausteine einer
Geschichte der Professionalisierung des Lehramts in den Fremdsprachen
an öffentlichen Schulen,
- Entwicklung der Lehrkräftebildung in bestimmten Sprachen in
einzelnen Regionen anhand der Lehramtsprüfungsordnungen seit dem 19.
Jahrhundert,
- Entwicklung der Ausbildung in den Sprachen an einzelnen (Schul-)
Seminarstandorten,
- Entwicklungen in Unterricht und Ausbildung seit dem 20. Jahrhundert,
insbesondere auch in den weniger beforschten Schulsprachen,
beispielsweise auch in der DDR.
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