36.3383, Confs: Emotion und Kommunikation. Digitale Räume als Ressource für die Vermittlung von Emotionen / Émotion et communication. Les espaces numériques comme ressource pour la médiation des émotions (Germany)
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Wed Nov 5 16:05:02 UTC 2025
LINGUIST List: Vol-36-3383. Wed Nov 05 2025. ISSN: 1069 - 4875.
Subject: 36.3383, Confs: Emotion und Kommunikation. Digitale Räume als Ressource für die Vermittlung von Emotionen / Émotion et communication. Les espaces numériques comme ressource pour la médiation des émotions (Germany)
Moderator: Steven Moran (linguist at linguistlist.org)
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Editor for this issue: Valeriia Vyshnevetska <valeriia at linguistlist.org>
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Date: 04-Nov-2025
From: Larissa Werle [werle at uni-kassel.de]
Subject: Emotion und Kommunikation. Digitale Räume als Ressource für die Vermittlung von Emotionen / Émotion et communication. Les espaces numériques comme ressource pour la médiation des émotions
Emotion und Kommunikation. Digitale Räume als Ressource für die
Vermittlung von Emotionen / Émotion et communication. Les espaces
numériques comme ressource pour la médiation des émotions
Date: 29-Sep-2026 - 02-Oct-2026
Location: Kassel, Germany
Contact: Larissa Werle
Contact Email: werle at uni-kassel.de
Meeting URL:
https://francoromanistes.de/sprachwissenschaftliche-sektionen-kassel-2026/
Linguistic Field(s): Discourse Analysis; Pragmatics; Text/Corpus
Linguistics
Subject Language(s): French (fra)
Submission Deadline: 31-Jan-2026
Sektion 9, Frankoromanistiktag Kassel
Eine grundlegende Funktion von Kommunikation besteht darin, die
Emotionen und Haltungen der eigenen Person dem Gesprächspartner
mitzuteilen. Diese emotive oder expressive Funktion der Sprache gilt
als anthropologische Konstante, die allerdings historisch-kulturell
unterschiedlich ausgeformt wird (Bühler 1999 (1934), Jakobson 2007
(1960), Pustka 2015).
Im Zentrum der Sektion steht die Frage, in welcher Weise neue digitale
Formate die sprachliche und multimodale Vermittlung von Emotionen
verändern: Sind digitale Formate eine neue Ressource für die
Kommunikation von Emotionen? Wie interagieren diese Formate mit
bestehenden kommunikativen Haushalten und Diskurstraditionen der
analogen Welt? Dabei liegt der Fokus auf Sprechakten, in denen
Emotionen sprachlich dargestellt und vermittelt werden: Zentral sind
sprachliche Repräsentationen und Ausdrucksvarianten sowie
Diskurstraditionen des Sprechens über Emotionen (cf. Schwarz-Friesel 2
2013). In diesem Forschungsfeld wählt die Sektion zwei Schwerpunkte:
Erstens die Thematisierung von Emotionen in digitalen Communitys, die
durch gemeinsame Erfahrungen und Interessen verbunden sind, und
zweitens die Simulation von Emotionen durch KI-Agenten, die mit
Menschen in Situationen kommunizieren, in denen der Ausdruck von
Emotionen eine wesentliche Rolle spielt.
Die Kommunikation in digitalen Communitys weist häufig eine
ausgeprägte Dominanz der emotiven Funktion auf. Durch Social Media und
andere Web Angebote eröffnen sich digitale Räume, in denen das
Darstellen, Mitteilen und Ausleben von Emotionen eine große Rolle
spielt (cf. Reimann 2019, Frick 2020). Aktuell boomen digitale
Plattformen, in denen Menschen sich in Krisensituationen mit anderen
Betroffenen austauschen und dabei Emotionen wie Trauer oder Angst
sprachlich und multimodal vermitteln (cf. Döveling 2015,
Giaxoglou/Döveling 2018). Ein weiterer produktiver Kontext ist die
Inszenierung von Mensch-Tier-Beziehungen in der digitalen
Kommunikation durch sogenannte Petfluencer. Dabei wird das in den
Human-Animal-Studies erforschte Phänomen, dass Tiere als Ressource für
Nähe und Emotion genutzt werden, in den digitalen Raum transferiert
und erfährt dabei eine Intensivierung und Ausweitung, die es ergänzend
zu kulturwissenschaftlichen Herangehensweisen auch diskurslinguistisch
zu erforschen gilt. Korpusbasiert geht die Sektion der Frage nach, wie
in solchen und verwandten Formaten Diskurstraditionen der analogen
Welt in den digitalen Raum übertragen werden und inwiefern digitale
Umfelder das Sprechen über Emotionen dynamisieren und in diesem Sinne
eine neue Ressource darstellen.
Den zweiten Schwerpunkt bilden Interaktionen von Mensch und KI, in
denen die expressive Sprachfunktion dominiert. Denn die textgenerative
KI stellt eine potenzielle Ressource für die Kommunikation von
Emotionen dar und bietet Formate, bei denen Emotionen und deren
Vermittlung im Zentrum stehen. Die Sektionsarbeit nimmt die sehr
rezente Entwicklung in den Blick, dass KI-Akteure die Rolle des
Gesprächspartners einnehmen und dabei therapeutische Aufgaben
übernehmen, sei es in der beratenden Gesundheitskommunikation oder in
therapeutischen Kontexten (cf. Hatch et al. 2025). In diesen
Konstellationen gewinnt neben fachlicher Beratung und
Informationsvermittlung die Simulation von Empathie immer mehr an
Bedeutung. Die Mechanismen dieser Simulation bilden sich in den
aktuell entstehenden Korpora der KI-Interaktion bereits ab. Besonders
aufschlussreich sind in diesem Kontext literarische Texte, die
Interaktion mit KI thematisieren und dabei häufig Unschärfen zwischen
KI-Agenten und menschlichen Akteuren aufgreifen und erzählend
entfalten. Fiktionale Texte bieten explizite Reflexionen über mögliche
Übergänge zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz, sie
beinhalten darüber hinaus aber auch Imaginationen zu (neuen)
Kommunikationsformen, die ertragreich aus der Sicht der
Interaktionslinguistik erforscht werden können.
Die so umrissenen Schwerpunkte der Sektion sind neben dem thematischen
Fokus der Vermittlung von Emotionen in digitalen Räumen durch eine
korpusbasierte Vorgehensweise verbunden, bei der auf der Grundlage
unterschiedlicher digitaler Settings untersucht wird, in welcher Weise
rezente digitale Formate Ressourcen für emotives Sprechen bieten. Die
Sektion hat ihren Kern in der Linguistik, verbindet aber zugleich
linguistische Theorien und Methoden mit literatur- und
kulturwissenschaftlichen Perspektiven, da digitale Räume als Ressource
eine disziplinenübergreifende Erforschung erfordern. Diese
transdisziplinäre Öffnung wird in der Sektionsarbeit auch für
methodologische Reflexionen über die Frage genutzt, inwiefern digitale
Räume eine neue Ressource darstellen, in der die Vermittlung von
Emotionen eine neue Qualität erreicht.
Wir bitten um Vortragsvorschläge in dt. oder frz. Sprache mit einer
Länge von höchstens 500 Wörtern (zzgl. Bibliographie) bis zum 31.
Januar 2026 an die folgenden Adressen: angela.schrott at uni-kassel.de,
werle at uni-kassel.de. Für die Einreichungen bitten wir, die auf der
Website verfügbare Vorlage
(https://francoromanistes.de/sprachwissenschaftliche-sektionen-kassel-2026/)
zu verwenden. Über die Annahme der Beiträge wird bis zum 28. Februar
2026 informiert.
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Une fonction fondamentale de la communication consiste à partager ses
émotions et ses attitudes avec son interlocuteur. Cette fonction
émotionnelle ou expressive du langage est considérée comme une
constante anthropologique, qui prend toutefois des formes différentes
selon les contextes historiques et culturels (Bühler 1999 (1934),
Jakobson 2007 (1960), Pustka 2015).
Cette section se concentrera sur la manière dont les nouveaux formats
numériques modifient la médiation linguistique et multimodale des
émotions : les formats numériques constituent-ils une nouvelle
ressource pour la communication des émotions ? Comment ces formats
interagissent-ils avec les modes de communication existants et les
traditions discursives du monde analogique ? L’accent est mis ici sur
les actes de parole dans lesquels les émotions sont re-présentées et
transmises par le langage : les représentations linguistiques et les
variantes d’expression ainsi que les traditions discursives du
discours sur les émotions sont au cœur de cette réflexion (cf.
Schwarz-Friesel 2 2013). Dans ce domaine de recherche, la section
choisit deux axes prioritaires : premièrement, l’étude des émotions
dans les communautés numériques structurées autour d’expériences et
d’intérêts communs, et deuxièmement, la simulation d’émotions par des
agents d’IA qui communiquent avec des humains dans des situations où
l’expression émotionnelle joue un rôle central.
La communication dans les communautés numériques est souvent marquée
par une forte prédominance de la fonction émotionnelle. Les réseaux
sociaux et autres services en ligne offrent des espaces numériques où
l’expression, le partage et la libération des émotions occupent une
place importante (cf. Reimann 2019, Frick 2020). Aujourd’hui, les
plateformes numériques permettant à des personnes en situation de
crise d’interagir avec d’autres personnes concernées pour exprimer des
émotions telles que la tristesse ou l’angoisse, sous des formes à la
fois verbales et multimodales, connaissent un essor considérable (cf.
Döveling 2015, Giaxoglou/Döveling 2018).
Un autre contexte fructueux est celui de la mise en scène des
relations entre l’homme et l’animal dans la communication numérique
par le biais des « petfluencers ». Le phénomène étudié dans les
recherches sur les relations entre l’homme et l’animal, selon lequel
les animaux sont utilisés comme source de proximité et d’émotions, est
transféré dans l’espace numérique. Il connaît ainsi une
intensification et une extension qui doivent être étudiées non
seulement d’un point de vue des sciences culturelles, mais aussi du
point de vue de la linguistique discursive. Cette section a pour objet
d’examiner à partir des corpus la manière dont les traditions
discursives du monde analogique sont transférées dans l’espace
numérique, notamment dans des formats similaires, et dans quelle
mesure les environnements numériques dynamisent le discours sur les
émotions et constituent ainsi une nouvelle ressource.
Le deuxième axe porte sur les interactions entre l’homme et l’IA, dans
lesquelles la fonction expressive du langage est particulièrement
dominante. En effet, l’IA génératrice de texte apparait comme une
ressource potentielle pour la communication des émotions et propose
des formats centrés sur les émotions et leur médiation. Le travail de
cette section se concentre sur le développement très récent d’agents
conversationnels d’IA qui assument le rôle d’interlocuteurs et
prennent en charge des tâches thérapeutiques, que ce soit dans le
domaine de la communication consultative en matière de santé ou dans
des contextes cliniques (cf. Hatch et al. 2025). Dans ces
configurations, outre le conseil spécialisé et la transmission
d’informations, la simulation de l’empathie gagne de plus en plus
d’importance.
Les mécanismes de cette simulation se reflètent déjà dans les corpus
d’interaction avec l’IA actuellement en cours constitution. Dans ce
contexte, les textes littéraires traitant de l’interaction avec l’IA
sont particulièrement révélateurs : ils mettent fréquemment en scène
les ambiguïtés entre les agents IA et les acteurs humains et les
développent sous forme narrative. Les textes fictionnels offrent des
réflexions explicites sur les transitions possibles entre
l’intelligence humaine et l’intelligence artificielle, mais ils
contiennent également des représentations imaginaires de formes
(nouvelles) de communication, qui peuvent être exploitées de manière
fructueuse du point de vue de la linguistique interactionnelle.
Outre l’accent thématique mis sur la transmission des émotions dans
les espaces numériques, cette section s’inscrit dans une approche
fondée sur des corpus, qui examine, à partir de différents contextes
numériques, comment les formats numériques récents offrent des
ressources pour le discours émotionnel. Bien que centrée sur la
linguistique, la section articule également théories et méthodes
linguistiques avec des perspectives littéraires et culturelles, car
l’étude des espaces numériques en tant que ressource requiert une
approche interdisciplinaire. Cette ouverture transdisciplinaire est
également mobilisée pour mener une réflexion méthodologique sur la
question de savoir dans quelle mesure les espaces numériques
constituent une nouvelle ressource où la transmission des émotions
acquiert une qualité inédite.
Nous demandons des propositions de contribution en allemand ou en
français, les résumés n’excédant pas 500 mots (bibliographie exclue).
La soumission des résumés se fait à l’aide du formulaire disponible
sur le site
(https://francoromanistes.de/sprachwissenschaftliche-sektionen-kassel-2026/).
Veuillez envoyer votre proposition jusqu‘au 31 janvier 2026 (date
limite) aux adresses suivantes : angela.schrott at uni-kassel.de,
werle at uni-kassel.de.
Les notifications d’acceptation seront envoyées avant le 28 février
2026.
Bibliographie:
Bühler, Karl. 1999 (1934). Sprachtheorie. Stuttgart: Lucius & Lucius.
Döveling, Katrin. 2015. Emotion Regulation in Bereavement: Searching
for and Finding Emotional Support in Social Network Sites. New Review
of Hypermedia and Multimedia 21(1-2). 106–122,
https://doi.org/10.1080/13614568.2014.983558.
Frick, Karina. 2020. Graphische Variation im Rahmen emotionaler
Online-Praktiken. In Jannis Androutsopoulos & Florian Busch (eds.),
Register des Graphischen. Variation, Interaktion und Reflexion in der
digitalen Schriftlichkeit. 159–182. Berlin, Boston: De Gruyter.
Giaxoglou, Korina & Katrin Döveling. 2018. Mediatization of Emotion on
Social Media: Forms and Norms in Digital Mourning Practices. Social
Media + Society 4(1), https://doi.org/10.1177/2056305117744393.
Hatch, S. Gabe et al. 2025. When ELIZA meets therapists: A Turing test
for the heart and mind. PLOS Mental Health 2(2),
https://doi.org/10.1371/journal.pmen.0000145.
Jakobson, Roman. 2007 (1960). Linguistik und Poetik. In Roman
Jakobson: Poesie der Grammatik und Grammatik der Poesie. Vol.1:
Poetologische Schriften und Analysen zur Lyrik vom Mittelalter bis zur
Aufklärung. 155–216. Berlin, New York: De Gruyter,
https://doi.org/10.1515/9783110206562.1.155.
Pustka, Elissa. 2015. Expressivität. Eine kognitive Theorie angewandt
auf romanische Quantitätsausdrücke. Berlin: Schmidt.
Reimann, Sandra. 2019. „Und hab total den Heulanfall bekommen“ –
Emotionskulturen im Netz am Beispiel der Selbsthilfeplattform . In
Stefan Hauser, Martin Luginbühl & Susanne Tienken (eds.), Mediale
Emotionskulturen. 201–221. Frankfurt am Main: Lang.
Schwarz-Friesel, Monika. 2 2013. Sprache und Emotion. Tübingen: Narr
Francke Attempto.
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