LL-L "Language use" 2005.06.03 (11) [German]

Lowlands-L lowlands-l at lowlands-l.net
Sat Jun 4 00:03:46 UTC 2005


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L O W L A N D S - L * 03.JUN.2005 (11) * ISSN 189-5582 * LCSN 96-4226
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L=Limburgish LS=Lowlands Saxon (Low German) N=Northumbrian
S=Scots Sh=Shetlandic V=(West)Flemish Z=Zeelandic (Zeêuws)
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Liebe Flachländer,

es wird mal wieder Hochdeutsch, und immer dann, wenn ich diese Sprache
wähle, empfinde ich mich als in die Verteidigung gedrängt, oder als
sprachlich ohnmächtig.

Wir erlebten einige eher unerfreuliche, sehr gefühlsgeladene
Auseinandersetzungen, hier. Angeblich alles geglättet- vielleicht in
Wirklichkeit doch mehr geplättet?

Nun- es ging ja nahezu übergangslos weiter, mehr oder weniger ‚wie gehabt’.
Sehr gut, unbedingt begrüßenswert, bis hierher.

Doch nun beginnt es auch in mir zu gären- ein wenig verursacht durch
Gabrieles Spitzfindigkeit, durch ihre vermeintliche Schlüssigkeit der
Begründungen?! Und Reinhards Einlassungen, sicherlich auf derselben Ebene?
Oder durch eben jene Folgeerscheinungen, die mich überhaupt erst
veranlassen, jetzt und auf diese Weise zu schreiben? Oder Ingmars
Vermittlungsversuche?

Ich spüre meine Gefühle und rechtfertige vielleicht Eure; wir sind, wie
Reinhard so trefflich formulierte, ein "Narrenschiff", voller empfindlicher
Matrosen und Maaten.

Nämlich- zurzeit läuft hier etwas, in auffallender, nahezu brutaler
Deutlichkeit, das aus meiner Sicht der Dinge, insoweit die Prinzipien,
Gesetze und Verhaltensempfehlungen von LL-L betroffen sind, kaum hingenommen
werden kann.
Alle Beiträge (ich liste sie spaßeshalber auf):

Subject: LL-L "Administrativia" 2005.05.02 (03) [E]
Subject: LL-L "Language varieties" 2005.05.02 (01) [E]
Subject: LL-L "Etymology" 2005.05.02 (02) [E].
Subject: LL-L "Language varieties" 2005.05.03 (03) [E]

und so weiter, bis zu dieser Stunde!!!!,

sind in englischer Sprache, und ausschließlich in ihr, verfasst. Aber-
Zweisprachigkeit ist eine der Grundvoraussetzungen, um hier Teilnehmer zu
werden; steht so oder ähnlich zu lesen an unserer aller Beginn, nämlich
dort, wo wir alle gefragt werden, warum, weshalb und, vor allem, wie wir an
LL-L Teil zu haben gedenken.

Warum nur hält sich kaum irgendjemand daran? Erfreuliche Beispiele sind
viele, natürlich vor allem Reinhard selbst, Ingmar, oft unsere
Britisch-Schottischen Freunde und ‚unverwässerte’ Amis, die unglaublich gut
lesbares und verständliches Amerikanisch(??) vermitteln. Warum aber hält
Gabriele, z.B., es für besser, nahezu 95 v.H. ihrer Beiträge in Englisch
anstatt oder ebenso häufig, daneben vielleicht, in Hochdeutsch zu verfassen?
Oder meinetwegen in Niederländisch, als zweite Möglichkeit, sich auch
gegenüber weniger (sprachlich) geübten Menschen, wie mich, verständlich zu
äußern? Sie haut sich auf die allerheftigste Weise mit Reinhard die Flappen
um die Ohren, dass es nur noch so dröhnt; auch ich möchte doch verstehen,
worum es eigentlich geht, aber- Pustekuchen.

Bei dieser schnellfingerigen Auseinandersetzung habe ich am Ende das
Nachsehen, denn: alles fand statt auf Englisch, gespickt mit Redensarten und
umgangssprachlichen Wortspielen, die zu verstehen mir häufig nicht vergönnt
sind.

Lächerlich, denn es stand, zumindest im Ursprung, das Thema ‚Hochdeutsch’
an. Der Spaß war nirgendwo mehr zu finden. Und- jener Beiden Englisch ist
auf einem Niveau, das vielleicht nur wenigen, besonders sprachbegabten
Nicht-Muttersprachlern vorbehalten ist. Auf die ‚unflätigste’ Weise
durchzogen von Anglo-Amerikanismen und Redensarten, die es mir im Grundsatz
verwehren, die Ausführungen einigermaßen flüssig zu lesen.

Ich- bin halbwegs sprachlich ausgebildet, vielleicht sogar ein wenig
gebildet, mit Latinum Magnum, Graecum Parvum (nein- nur im Ansatz); selbst
nannte ich es ‚Schultütenenglisch’, mit wenig Erfahrung im „Auslandseinsatz“
seit 30 Jahren- empfinde , dass hier eine große Lücke klafft zwischen den
(LL-eigenen) Vorgaben und ihrer Erfüllung.

Zu Recht, denke ich, ist Englisch im Mittelpunkt und Geschehen der
LL-Sprachen, doch: die sprachliche Herrschaft ist ohnehin erschreckend, und
warum lassen wir es zu, auch hier, so einseitig? Liebe Britische Freunde- es
geht nun wirklich nicht um Eure Sprache, die ich sehr schätze, allein schon
wg. ‚unseres’ Herrn Shakespeare, es geht mir um Verständigung.

Gerade in dieser Woche habe ich mir den Spaß gemacht, Reinhard auf
Romanizismen in seinem Englisch aufmerksam zu machen, jedoch meinte er, es
sei nahezu unvermeidlich. Wo, liebe Freunde, findet Ihr in diesem meinem
Beitrag romanische Wörter? Schlechtes Deutsch, vielleicht (teilweise
bewusst, grins!), aber bestimmt nicht nur deshalb, weil ich auf Romanische
Ausdrücke verzichtet habe.

Wir brauchen einen Spaßfaktor (ha- da isser, der Roman!), und den werden wir
nur dann bekommen, wenn wir eine gewisse Gleichheit in unseren Möglichkeiten
schaffen.

Wir wollen Spaß, 'n büsschen (Missingsch, Achtung!) Kitzel für unsere
Leidenschaften (die ja wohl eben Herkunft von Sprache und Zusammenhänge der
Geschichte betreffen), zuweilen Erfolgserlebnisse.

Schiet- wenn da (außer Reinhard) niemand mehr ist, der sich für
Niederdeutsch interessiert, und sei es ein einzelnes Wort aus meinem
‚Dialekt’ (den, durch insulare Abgeschiedenheit begünstigt, ich für
hochinteressant, weil wenig fremdbeeinflusst, halte)- was soll ich dann noch
hier? Ich suche Unterstützung, durchaus manchmal fetzigen, klärenden, gern'
auch kalten Gegenwind und vor allem Hilfe, um meinem Sohn (und vielleicht
noch einigen Anderen seines Alters) zu vermitteln, was 'unser', und- da bin
ich sicher (Gabriele möge verzeihen!): gerade 'unser' Nordkehdinger/Hadelner
Niedersächsisch so irden, klar und deutlich macht.

Greutens/Regards

Johannes "Jonny" Meibohm

*WIKIPLATT- ick schiet Di wat!*

PS: Heather- diesmal brauchste nicht zu leiden; das ging ziemlich schnell ☺!

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