[gothic-l] Sources on the Goths II

Tore Gannholm tore.gannholm at SWIPNET.SE
Sun Jul 8 05:05:47 UTC 2001


Bertil,
I was recommended to read Hachmann by professor Erik Nylén in Visby. I
really enjoyed reading his book. It is very clear when you read Hachmann
that the island Scandza is Gotland.

Here comes some samples from his book.
Rolf Hachmann: Die Goten und Skandinavien


Sid 73: Bei der Erzählung von der Auswanderung der Goten aus Scandza
betonte Ablabius, die Goten hätten damals dem Land den Namen Gothiscandza
gegeben und so heisse es heute noch (Jordanes Getica IV 25).
Ablabius erzählte, dass dort noch heute Stimmen von Herden zu hören und
Anzeichnen von der Anwesenheit von Menschen feststellbar seien, wo einst
beim Zug nach Oium eine Brücke unter den Goten zusammenbrach (Jordanes
Getica IV 27).

Sid 83: Erst Alfonsus de Cartagena besass genauere und nicht allein von
spätantiker Literatur abhängige Kenntnisse des europäischen Nordens. Er
fasste Dacia in der mittelalterichen Bedeutung Dania und berichtete von den
Goten: Origo autem Gothorum ... ex insula Scanthia seu Scythia fuit ... Et
si accurate attendere volumus, terram illam, quam hodie Reges Daciæ, tenent
cum aliquibus adiacentibus, fuisse illam vnde Gothi principaliter exierunt,
existimandum est. Sunt enim quattuor regna, Daciæ Sueciæ Noruegiæ ac Gothiæ
siue Gothorum.
Die Zitate des Ptolomaios und des Pomponius Mela wurden von Ablabius nach
einer Weltkarte erklärt, die er offenbar auch an anderer Stelle zur
Erläuterung der geographischen Angaben seiner Gewährsleute herangezogen
hat. Scandza beschrieb er nach dieser Karte ganz anders, als er sich das
Land nach den Angaben des Ptolemaios hätte vorstellen müssen: in modum
folii cetri lateribus pandis, per longum ducta consludens (Jordanes Getica
III 16) und haec a fronte posita est Visulæ fluminis, qui Sarmaticis
montibus ortus in conspectu Scandzae septentrionali Oceano trisulcus
inlabitur, Germaniam Scythiamque disterminans (Jordanes Getica III 17). In
Einzelheiten mag sich Ablabius bei der Geographie von Scandza auch auf
Augenzeugen gestützt haben

Sid 109: Von der Insel [Scandza] sollen die Goten einst ausgefahren sein.
Nur auf drei Schiffen sind sie am gegenüberliegenden Gestande gelandet.
Die, welche als erste die Schiffe verliessen und an Land gingen, gaben der
Gegend den Namen. Noch heute soll nämlich dort ein Land Gothiscandza
heissen. Von diesen drei Schiffen soll eines, weil es - wie es ja oft
vorkommt - später ankam, dem Volk den Namen gegeben haben. Denn in ihrer
Sprache heisst träge gepanta. Daher kam es, dass sie allmähnlich und in
verderbter Form von diesem Schimpfwort den Namen Gepiden erhielten. Denn
unzweifelhaft leiten auch sie aus der Goten Geschlecht ihren Ursprung ab
... Von [Gothiscandza]  rückten [die Goten] später vor ins Land der
Ulmerugier, die damals an der Meeresküste sassen, zogen gegen sie zu Felde,
lieferten ihnen eine Schlacht und vertrieben sie aus ihrer Heimat. Ihre
Nachbarn, die Wandalen, unterwarfen sie schon damals und nötigen sie durch
ihre Siege zum Anschluss. Währenddessen verweilten die Gepiden von Neid
gestachelt in Specis auf einer Insel, die sie in ihrer Sprache Gepedoios
nannten. Als nun die Volkszahl immer mehr zunahm und etwa der fünfte König
nach Berig herrschte, nämlich Filimer, der Sohn des Gadarich, fasste dieser
den Entschluss, das Heer der Goten solle mit Weib und Kind auswandern. Als
er nach geeigneten Wohnsitzen und passenden Gegenden suchte, kam er in die
Länder Skythiens, welche in ihrer Sprache Oium heissen. Nunmehr rief der
Gepidenkönig sein ruhiges Volk auch auf und erweiterte das Stammesgebiet
mit den Waffen. Die Burgunden schlug er fast bis zur Vernichtung und
besiegte auch noch andere Völker.

Sid 120: Man sollte, um zu einer Klärung zu kommen, vom Text des Ablabius
ausgehen und in diesem Namensformen suchen, die den Gauthigoth entsprechen.
Mit Gothiscandza liegt offenbar ein solches Wort vor, doch was hilft das,
wenn dieser Name hinsichtlich seiner Komposition ebenso umstritten ist? K.
Zeuss sah in Scandinavia und 
xavdía ein germanisches Wort für Küste und in
Gothiscandza dementsprechend "die Gotenküste". K. Müllenhoff hielt den
Namen für eine schlechte und ungeschickte Erfindung. Th. von Grienberger
meinte, Gothiscandza müsse ein wirklicher geographischer Name sein, "der
aber mit Scandza, Scandia, ... fälschlich in Verbindung gebracht wurde".
Die Form gehe auf ein Gutisk- andja, einen Dativ sing zu dem Nominativ
Gutisk- andeis zurück. G. Kossinna löste das "rätselhafte Ungeheuer
Gothiscandza" als Codaniska, dann der bei Jordanes genannte Name wurde.
Diese willkürliche Deutung hat keinen Anklang gefunden, dagegen wurde die
Erklärung v. Grienbergers von Rud. Much akzeptiert, von L. Schmidt
übernommen und findet sich noch in neuer Literatur. J. Svennung hält
offenbar eine derartige Bedeutung des Wortes nicht für unmöglich, betont
aber, dass Ablabius bzw. Cassidor den Namen Gothiscandza als das "gotische
Scandia" angesehen habe. Das ist einleuchtend und zudem dadurch direkt
beweisbar, das bei Rodericus Toletanus die Form Gothiscandia noch
unverändert erhalten ist.

Sid 135: Plinius erwähnte in einem Exzerpt aus Pytheas einen Volksstamm für
den die Handschriften etwa Guiones oder Gutones bieten (Plinius hist. Nat.
XXXVII 2, 35). ....
O. Bremer hielt noch 1899 daran fest, dass Pytheas hier schon ursprünglich
die Gutones genannt haben könnte.


Sid 138: (Tacitus Germania 44, 1). Er bestätigte also, dass sie jenseits
der Lugier - wohl nördlich oder nordöstlich von ihnen - siedelten und war
der Meinung, dass sie keine Anrainer der Ostsee waren, als welche er Rugier
und Lemovier ausdrücklich nannte. Das System, das Tacitus beim Aufzählen
der östlichen Stämme verwandte, ist jedoch durchsichtig: Er schritt vom
Süden nach dem Norden voran, nannte die Lugier, dann die Goten, danach die
Rugier am Meer. Alsdann bog er nach dem Westen ab und nannte die Lemovier,
querte die Ostsee, erwähnte die Suionen, kam übers Meer zum Festland zurück
und nannte als Meeranwohner die Aestier und die Sithonen.

Tore


>Tore,
>
>Yes, but who is he, Hachmann that is?
>
>We differ on Professor Hermodsson. I think
>his book is a fine introduction to Gothic
>history and culture. Of course Ingemar's
>book is more detailed and is especially
>useful on the origin of the Goths.
>
>Gothically
>
>Bertil
>
>I can recommend Hachmanns book.
>
>On the other hand forget about Hermodsson. I have met him. He is a retired
>professor in the German language and has written this book outside his
>area. He does not command the subject of the Goths.
>
>
>
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