14.722, Diss: Pragmatics: Istiaguine "Kulturgepraegte..."

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Wed Mar 12 23:39:19 UTC 2003


LINGUIST List:  Vol-14-722. Wed Mar 12 2003. ISSN: 1068-4875.

Subject: 14.722, Diss: Pragmatics: Istiaguine "Kulturgepraegte..."

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1)
Date:  Mon, 10 Mar 2003 21:45:01 +0000
From:  istjagin at rz.uni-leipzig.de
Subject:  Pragmatics: Istiaguine "Kulturgepraegte Konnotationen..."

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Date:  Mon, 10 Mar 2003 21:45:01 +0000
From:  istjagin at rz.uni-leipzig.de
Subject:  Pragmatics: Istiaguine "Kulturgepraegte Konnotationen..."


Institution: University of Leipzig
Program: Institut für Germanistik
Dissertation Status: Completed
Degree Date: 2003

Author: Jouri V. Istiaguine

Dissertation Title:

Kulturgepraegte Konnotationen im interkulturellen sprachlichen Handeln
(kulturkontrastive Analyse ausgewaehlter Personenbezeichnungen in
deutscher und russischer Sprache)

Linguistic Field:
Sociolinguistics, Discourse Analysis, Pragmatics

Subject Language:
Russian (code: 5388)
German, Standard (code: 1960)

Dissertation Director 1: Ulla Fix
Dissertation Director 2: Ludmilla Grischaewa
Dissertation Director 3: Peter Porsch


Dissertation Abstract:

Die wachsende Rolle der interkulturellen Kommunikation im Alltag
fordert vom Menschen neben dem Verständnis für das Andere auch die
Kompetenz für den Umgang mit dem Anderen. Im engeren Sinne geht es um
die interkulturelle kommunikative Kompetenz, die in der Kommunikation
eingesetzt wird. Ein Grundstein dieser Kompetenz wird nicht mit dem
Wissen der Wörter, sondern mit dem Wissen über Wörter einer
Fremdsprache gegeben. Dieses Wissen ist eng vernetzt mit der Kenntnis
der kulturellen Rahmenbedingungen ihres Funktionierens innerhalb einer
Sprachgemeinschaft.

Im ersten theoretischen Teil der Arbeit werden die zentralen Begriffe
Kultur und interkulturelle Kommunikation erläutert. Im zweiten
theoretischen Teil werden verschiedene Konnotationsauffassungen aus
der Semiotik und der Linguistik in den Vordergrund gezogen und
miteinander verknüpft. Anschliessend wird eine Definition der
Kulturkonnotation ausgearbeitet, die tragfähig für diese Untersuchung
sein sollte.

Den Ergebnissen der theoretischen Annäherungen folgend, werden in der
komplexen ethnosemantischen Untersuchung von Personenbezeichnungen
semiotische und linguistische Analyseverfahren kombiniert. In einem
interkulturellen kommunikativen Akt agieren mindestens zwei Sprecher,
wobei einer die gemeinsame Kommunikationssprache als eine Fremdsprache
gelernt hatte. Im Fremdsprachenerwerb ist ein Lerner auf
lexikographische Quellen angewiesen. Er schöpft sein Wissen über
Wörter einer Fremdsprache aus Wörterbüchern. Doch in Wörterbüchern
werden Bedeutungen von Wörtern oft unausreichend dargestellt, viele
Verwendungsmöglichkeiten von Wörtern werden nicht
berücksichtigt. Dabei findet sich in jeder Sprache einen so genannten
Kernwortschatz, in den solche Wörter eingehen, die mit tiefen
kulturellen Codes einer Kultur verbunden sind. Diese Kreuzung mit
kulturellen Konzepten geschieht auf der konnotativen Ebene. Die
Konnotationen der Wörter aus dem Kernbereich der Sprache können die
interkulturelle Kommunikation negativ beeinträchtigen und sogar zur
Null-Kommunikation führen. Das Phänomen 'Kulturprägung' kommt erst
dann zustande, wenn Wörter einer Sprache im Kontrast zu den Wörtern
einer anderen Sprache beschrieben werden. Deshalb werden im
praktischen Teil der Arbeit fünfzig Personenbezeichnungen der
deutschen Sprache mit deren russischen Äquivalenten kultur- und
sprachkontrastiv beschrieben. Der Beschreibung der Belege wird eine
lexikographische Analyse ausgewählter deutscher Personenbezeichnungen
vorausgeschickt. Auf diese Weise wird ein weiteres Ziel verfolgt,
mögliche Mängel befragter deutscher Wörterbücher in Bezug auf die
Darstellung der Bedeutungsstruktur von Personenbezeichnungen
aufzudecken.

Das empirische Kapitel zeigt, dass Personenbezeichnungen sowohl
relativ stabile als auch im Wandel begriffene Kulturkonnotationen
aufweisen. Die Gründe für die Beständigkeit von Kulturkonnotationen
sind auf stabile kulturelle Verfügbarkeiten zurückzuführen, welche mit
Wörtern bezeichnet werden bzw. auf welche diese Wörter referieren. Im
grössten Teil handelt es sich um Rituale bzw. musterhafte und zum Teil
ritualisierte Handlungen. Der Wandel von Konnotationen lässt sich auf
einen dynamischen soziokulturellen Kontext der Gesellschaften
zurückzuführen.

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LINGUIST List: Vol-14-722



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