LL-L "Etymology" 2003.08.10 (05) [LS/German]

Lowlands-L lowlands-l at lowlands-l.net
Mon Aug 11 03:25:18 UTC 2003


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L O W L A N D S - L * 10.AUG.2003 (05) * ISSN 189-5582 * LCSN 96-4226
http://www.lowlands-l.net * lowlands-l at lowlands-l.net
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From: Holger Weigelt <platt at holger-weigelt.de>
Subject: "Etymology"

> From: Anja Meyfarth <anja-meyfarth at t-online.de>
> Subject: LL-L "Etymology" 2003.08.09 (02) [E/LS]
>
> Moin moin!
>
> Holger schreev:
>
> > Moin Anja !
> > Mäistti¯ds word d'r säeg~t, dat "moin" fan "mo¯j" kumt un dat is o¯k
läip
> > góëlk
> > tau lööven. Mag~ o¯k we¯sen, dat 't so¯ is, man wen ik säeg~, dat ik dat
> näit
> > äits lööven wil, dan het dat si¯n o¯rsóek in däi fo¯nologisk wetten, däi
> ik,
> > um
> > däi sülwerg~ ti¯d as mi¯n anner sg~ri¯ven, unner dat te¯ma "phonology"
> föör
> > Reinhard u¯tnanner set't heb (un dat het niks d'r mit tau kri¯gen, of
Du¯
> > "mo¯j"
> > of "mo¯i" sg~rifst, blo¯t dor mit, dat _o¯j_ un _oi_ näit mitnanner
> köönent -
> > dat te¯genstük tau _o¯j_ [o:I] lüd _ôj_ [´o:`oI] un tau _oi_ [OI] lüd
dat
> > _oej_[´O:`OI] un 't gift na¯rends 'n wissel fan _o¯j_ nó _oi_ - aläien
in
> dit
> > äien gefal ?).
>
> Villicht büm ik je dösig, man i un j liggt för mi nich so wiet uteenanner.
> In ole Tied harrn de sogor de sülwige Bookstaav. Dat geiht mi je nich üm't
> Schriewen man üm't schnacken. Un wenn een "i" twüschen twee anner Vokale
> steiht, ward dat as "j" utspraken. Ik kann Di in Dien Argumentatschoon
nich
> folgen (heff ook swaar, Dien Schriewwies to lesen, de is mi wat to frömd).
> Wenn Du meenst, dat de Kombinatschoon "lang o + j" nich ut "kort o + i"
> kamen kann, denn wöör ik Di nich tostimmen. "Moin" hett een kort o, as dat
> Adjektiv "moi" ook, man in de flekteerte Form "moje" ward dat "i" to "j"
(üm
> een Hiatus, also een Tosamendrepen vun twee enkelte Vokale to vermeiden).
> Dormit hört dat "j" to de twete Silw. De erste Silw geiht op "o" ut, is
also
> open, un Vokal in een open Silw ward in't Plattdüütsche as in't
> Nedderlandsche lang utspraken (heet Dehnung in offener Silbe, hett mien
> Perfesser mi bibröcht).
> Ik wüß ook nich, dat dat Phonem "moi" noch eenmal vörkümmt. Dat gifft
blots
> "Moin" un "moi". Ik kann mi nich vörstellen, dat dat nich tosamenhangen
> schall.
>
> Vele Gröte ut Kiel,
>
> Anja
>
Moin Anja !
Dor hest Dū wat häil um dal ferkērt upfót't. Dat het niks dormit tau daun,
of Dū _ōi_ of _ōj_ sğrifst.
Lēs doch 'n mól, wat ik um däi sülwerğ tīd an Reinhard sğrēven heb (unner
"phonology") ōwer däi lūden, däi in 't ōstfräisk plat bīnanner höören - ik
wil dat hier näit âl no 'n mól  ūtnanner pūlen.
Blōt no äinmól in körten: _ōj_  het as tēgenpārt _ôj_ (un um mīnwēgen kānst
Dū  dat ōk gêrn _ōi_ un _ôi_ sğrīven) un _oi_ _oej_ (of _oei_). In 't
ōstfräisk plat is d'r 'n grōt fersğēl tüsken _ō_ un _o_, häil anners as in
't düütsk.
>"Moin" hett een kort o, as dat Adjektiv "moi" ook, man >in de flekteerte
Form "moje" ward dat "i" to "j" (üm
> een Hiatus, also een Tosamendrepen vun twee enkelte >Vokale to vermeiden).
Nē !  Dat _o_ in "moin" is köört (man dat düren wī fan rechtens gar näit as
_o_ ankīken um dat _oi_ 'n diftong is un däi diftongen hebben höör äigen
tēgenpārt-koppels) man in "mōj" is dat _o_ lang (un as _ōj_ net sō 'n
diftong). 'N föerm "moje" gift dat in 't  ōstfräisk plat näit. In atrībūtîw
stē word fan "mōj" dat "môj".
Un tau 'n bēter ferstón hier in körten up düütsk:
Hallo Anja !
Leider scheinst Du da etwas völlig missverstanden zu haben. Ob _j_ oder _i_
ist nur eine Frage der Schreibkonvention. Es geht hier um die ganz anders
gelagerte Problematik (mehr dazu findest Du in dem Beitrag, den ich Ron
unter der Rubrik "Phonology" zeitgleich zukommen ließ), dass im ostfr. Platt
zusammengehörige Gruppen von Einzelvokalen und Diphtongen existieren,
zwischen denen ein Wechsel nicht möglich ist. _oi_ und _ōj_ gehören nun zu
differenten Gruppen und können sich demnach nicht gegenseitig ersetzen
sofern nicht zu irgendeinem Zeitpunkt der Sprachentwicklung Faktoren wirksam
waren, die diese (sehr streng wirkenden) Regeln außer Kraft setzen konnten -
möglich wären z.B. ein älteres Substrat oder Einflüsse von außerhalb des
engeren Sprachgebietes.
Anders als z.B. im Deutschen bilden _ō_ und _o_ unabhängige Gruppen (der
einfache lange Vokal _ō_ korreliert mit _ô_, der kurze _o_ [O] bildet aber
eine eigene Langform _oe_ [´O:`O], die wiederum nicht identisch ist mit _ó_
[ich bezeichne es 'mal mit _å_ weil ich das richtige Sampa-Zeichen nicht
kenne aber hoffe, Du erkennst so, welchen Laut ich meine].
Die Erklärung, "Moin" komme von "mōj" ist sehr beliebt und erscheint auch
einleuchtend, wenn man die genannten Bedingungen außer Acht lässt, ist aber
nicht unumstritten - und ich tendiere aus dem genannten Grund dazu, den
Ursprung anderswo zu suchen.

Kumpelment / Gruß
Holger

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From: Holger Weigelt <platt at holger-weigelt.de>
Subject: "Etymology"

> From: Friedrich-Wilhelm Neumann <Fieteding at gmx.net>
> Subject: LL-L "Etymology" 2003.08.09 (04) [E/LS]
>
> Moin, Anja un' Holger, Lowlanners
>
> > From: Anja Meyfarth <anja-meyfarth at t-online.de>
> > Subject: LL-L "Etymology" 2003.08.09 (02) [E/LS]
> >
> > Holger schreev:
> > ...het niks d'r mit tau kri¯gen, of
> > Du¯
> > > "mo¯j"
> > > of "mo¯i" sg~rifst, blo¯t dor mit, dat _o¯j_ un _oi_ näit mitnanner
> > köönent -
> > > dat te¯genstük tau _o¯j_ [o:I] lüd _ôj_ [´o:`oI] un tau _oi_ [OI] lüd
> > dat
> > > _oej_[´O:`OI] un 't gift na¯rends 'n wissel fan _o¯j_ nó _oi_ - aläien
> > in
> > dit
> > > äien gefal ?).
>
>  Anja:
> > Wenn Du meenst, dat de Kombinatschoon "lang o + j" nich ut "kort o + i"
> > kamen kann, denn wöör ik Di nich tostimmen. "Moin" hett een kort o, as
dat
> > Adjektiv "moi" ook, man in de flekteerte Form "moje" ward dat "i" to "j"
> > (üm
> > een Hiatus, also een Tosamendrepen vun twee enkelte Vokale to
vermeiden).
> > Dormit hört dat "j" to de twete Silw.
>
> Anja- Ick geev Dii recht mit Wöörd as "Koje", Moje", Boje".
>
> Mann- watt is mit "moien Wicht"? Ick schull dat woll *meu-en* uutspreeken
un
> trennen.
>
> Villicht noch eein Woord tau "Moin" un' "Moin, moin".
>
> No aall, watt ick bitherto leest heff,  bünn ick ne meihr recht övertüügt,
> watt dat uut Oost-Freesland koomen deiht (dat "Moin, moin" amend gonne-
dat
> waard blauts von 'Quiddjes' bruukt).
>
> Viillicht is dat doch veel jünger, as wii 'löövt, uut de Tiid, as 'n Bült
> preussische Beamten noo Noorddütschland keeimen. Sei bröch'en viillicht
dat
> Brannenböörger/Berliner "Morjen" mit, un' door hannen toeeirst de
> Oostfreesen jemme sünnert' Pleseer an.
>
> Wiist mii eirst inns dat Geigendeeil ;-)!
>
> Greutens
>
> Fiete.
>
> (Friedrich W. Neumann)

Moin Fiete !
Amtmet gift dat prōblēmen, däi hebben höör ōrsóek dor in, dat wī in
fersğēlend lēğdüütsk kuntrājen doch ōk fersğēlend prōten.
> Mann- watt is mit "moien Wicht"? Ick schull dat woll >*meu-en* uutspreeken
un trennen.
In 't Ōstfräisland is dat 'n "môj wicht".
Man Dīn anner īdē:
> Viillicht is dat doch veel jünger, as wii 'löövt, uut de Tiid, as 'n Bült
> preussische Beamten noo Noorddütschland keeimen. Sei bröch'en viillicht
dat
> Brannenböörger/Berliner "Morjen" mit, un' door hannen toeeirst de
> Oostfreesen jemme sünnert' Pleseer an.
>
> Wiist mii eirst inns dat Geigendeeil ;-)!
>
Wel wäit - dor kun 't gaud in sitten.
Kumpelment
Holger

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