LL-L "Phonology" 2009.05.04 (03) [NDS-DE]

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Mon May 4 16:19:51 UTC 2009


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L O W L A N D S - L - 04 May 2009 - Volume 03
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From: Hannelore Hinz <HanneHinz at t-online.de>
Subject: LL-L "Etymologie" 2009.05.03. (06) [LS/German]

Dank dir lieber Joachim,
alles ist gut,

ich wollte allgemein etwas über die Aussprache R mitteilen.

*R*
Der remittierende Halbvokal R besteht aus einem vokalartigen Stimmklang,
welcher durch wechselndes Öffnen und Verschliessen des Ansatzrohres seinen
schnurrenden Charakter erhält.
Man unterscheidet ein Gaumen-R und ein Zungen-R. Bei letzteren erzittert der
vordere Teil der Zunge, der sich an den vorderen Teil des Gaumens bis an die
vorderen Zähne schwirrend anlegt, währennd der hintere Teil der Zunge
dauernd und fest an den Hinterzähnen liegt.
Nur das Zungen-R hat sowohl für die künstlerische Rezitation wie für den
Gesang Bedeutung. Das Zungen-R bereitet vielen Schülern grosse
Schwierigkeiten. Ihre Zunge liegt zu schwer und unbeweglich im Munde. Um nun
die für das Zungen-R notwendige Vibration der freischwingenden Zungenspitze
zu erlangen, greife ich (Verfasser DER KLEINE HEY) nach folgendem, nie
versagendem Hilfsmittel. Ich suche den Sprechton des betreffenden Schülers
auf (also den phonischen Nullpunkt des Organs) und bereite die R-Bildung
durch eine gesungene Note vor. Dazu nehme ich die Vokale A und Ä, welche aus
dieser Zungenlage heraus das Heben des vorderen Teils der, wohlverstanden
sehr locker liegenden Zunge, sowie den unmittelbar sich anschliessenden
Beginn der Vibrfation ungemein erleichtern. Als sehr zweckmäßig erweist sich
das energische Anfügen eines T vor oder nach dem R. Dem Zeitmasse nach also
etwa so: (hier ohne Notenschrift)
a - rrrt    ä - rrrrt   ä-rrrr   a - rrrr - e   trrrr    ä - trrrr   a usw.

Diese Übungen müssen mehr gesungen als gesprochen klingen, und zwar laut und
hellklingend, bei vollkommener Vokalstellung die Oberlippe gehoben, der
Konsonant anfangs kräftiger als der Vokal. Die Zunge darf weder zu sehr
vorgeschoben sein, noch zu weit zurückliegen. Durch vieles Üben und
Probieren muss man dahin kommen, den einzig richtigen Punkt der
Zungenbereitschaft aufzufinden und festzuhalten, von wo die
Schwingungserregung am leichtesten und sichersten vor sich geht.
Am leichtesten verbindet sich das R mit A und seiner neutralen
Nachbarschaft, am schwersten mit den Ausläufern der Vokalreihe. Die hohe
Zungenlage bei I erschwert den Ãœbergang in die R-Vibration wesentlich. Daher
der häufige Fehler nach dem i ein a hören zu lassen: statt wir-wiar,
Bier-Biar. Auch der Anschluss an Klinger vollzieht sich schwer.
Es gibt diesbezüglich noch mehrere Methoden. (T- und D-Laut (möglichst
explosiv und rein) tdt - tdt - dtd - tdtda etc. Auch das L kann helfen z.B.
Helelelelell ...

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Versucht mal die Übungen und lachen muß man auch.
Und noch schöner könnte auch Plattdüütsch klingen.

Viel Spaß.

Hanne

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