35.2739, Calls: 39th Congress of the German Society for Romance Studies: Der Mensch hinter der Maschine: neue Technologien, Sprache und Emotionen / L’humain derrière la machine : nouvelles technologies, langage et émotions

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Sat Oct 5 04:05:10 UTC 2024


LINGUIST List: Vol-35-2739. Sat Oct 05 2024. ISSN: 1069 - 4875.

Subject: 35.2739, Calls: 39th Congress of the German Society for Romance Studies: Der Mensch hinter der Maschine: neue Technologien, Sprache und Emotionen / L’humain derrière la machine : nouvelles technologies, langage et émotions

Moderator: Steven Moran (linguist at linguistlist.org)
Managing Editor: Justin Fuller
Team: Helen Aristar-Dry, Steven Franks, Joel Jenkins, Daniel Swanson, Erin Steitz
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Homepage: http://linguistlist.org

Editor for this issue: Erin Steitz <ensteitz at linguistlist.org>

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Date: 04-Oct-2024
From: Tilman Schröder [tilman.schroeder at hm.edu]
Subject: 39th Congress of the German Society for Romance Studies: Der Mensch hinter der Maschine: neue Technologien, Sprache und Emotionen / L’humain derrière la machine : nouvelles technologies, langage et émotions


Full Title: 39th Congress of the German Society for Romance Studies:
Der Mensch hinter der Maschine: neue Technologien, Sprache und
Emotionen / L’humain derrière la machine : nouvelles technologies,
langage et émotions

Date: 22-Sep-2025 - 25-Sep-2025
Location: Konstanz, Germany
Contact Person: Tilman Schröder
Meeting Email: tilman.schroeder at hm.edu
Web Site:
https://www.romanistiktag.de/xxxix-romanistiktag/sektionen/sektion-12/

Linguistic Field(s): Applied Linguistics; Discourse Analysis;
Pragmatics; Text/Corpus Linguistics
Subject Language(s): French (fra)
                     German (deu)
                     Spanish (spa)
Language Family(ies): Romance

Call Deadline: 31-Dec-2024

Meeting Description:

39th Congress of the German Society for Romance Studies, University of
Konstanz, September 22-25, 2025

Panel #12: Der Mensch hinter der Maschine: neue Technologien, Sprache
und Emotionen / L’humain derrière la machine : nouvelles technologies,
langage et émotions

Call for Papers:

Neue Technologien haben den Sprachgebrauch und
Kommunikationsgewohnheiten im Laufe der Zeit grundlegend verändert.
Dies liegt daran, dass sprachliche Zeichen meistens technisch-medial
hergestellt, vermittelt und rezipiert werden. Dies ist eines der
Postulate der Medienlinguistik, für die alle Linguistik
Medienlinguistik sein sollte (Schmitz 2018: 34). Im 21. Jahrhundert
lässt sich diese sprachlich-kommunikative Entwicklung durch neue
Technologien beobachten: Kommunikation wird schneller und komplexer;
es entsteht dabei eine völlig neue Art von Kommunikation. Paveau
(2013: 36) spricht sogar von „technolangage“: Technik ist hierbei ein
eigenständiger struktureller Bestandteil von Diskursen. So entstehen
neue Textsorten und Kommunikationsformen (Webseiten, Internetforen,
Onlinemedien…), die sich nicht nur in der Übertragung von
traditionellen Routinen in den virtuellen Raum manifestieren, sondern
neue eigene Regeln festlegen. Internet Memes basieren z.B. auf einer
neuen multimodalen Form der Textualität (Wagener 2022), die sich von
offline-Praktiken deutlich abgrenzt. Interaktionen werden zum Teil neu
definiert (z.B. in Social Media, wo die Grenzen zwischen privater und
öffentlicher Kommunikation zusehends verschwimmen). Die Entwicklung
von KI und Chatbots ermöglicht sogar eine Mensch-Maschine-Interaktion,
die Authentizität und Urheberschaft von Texten in Frage stellt. Diese
immer wichtigere Rolle der neuen Technologien in der Kommunikation
geht aber nicht mit einer „Entsubjektivierung“ der Sprache einher,
sondern es tauchen neukonfigurierte „mediale Emotionskulturen“
(Hauser, Luginbühl & Tienken 2019) auf, sei es in der
Selbstdarstellung der Individuen oder im Engagement für das Kollektiv.

In der Sektion sollen Formen und Funktionen von sprachlichen
Emotionalisierungsprozessen in technologisch vermittelter
Kommunikation unter verschiedenen Blickwinkeln behandelt werden. Diese
Prozesse können argumentative Kontexte betreffen, in denen Emotionen
und Subjektivität in den Vordergrund rücken: z.B. Strategien der
Selbstdarstellung in Social Media (Marwick & boyd 2011), Humor als
kommunikative Strategie, etwa in der Werbung (Soulages 2006) oder in
Memes (Yus 2021). Durch Emotionalisierungsprozesse werden auch
prinzipiell objektiv dargestellte Informationen anders rezipiert (z.B.
Clickbaits auf Webseiten (Schröder 2018)). Darüber hinaus verändern
diese Emotionalisierungsprozesse nicht nur das Verhältnis zwischen
Sprecher*in und Inhalt, sondern auch zwischen Individuum und
Gesellschaft: sie stoßen neue Formen von Gemeinschaftsgefühl an. Im
digitalen Kontext entstehen „light communities“ (Blommaert & Varis
2015): temporäre Gruppen, die sich durch kurzzeitige Fokussierung auf
wahrnehmbare und teilbare Merkmale sozialer Aktivitäten bilden. Und
die dynamische digitale Gemeinschaftsbildung kann Formen des
Engagements oder der Inklusion fördern (siehe die Kategorien des
digitalen Aktivismus nach Fielitz & Staemmler (2020: 430):
„Klick-Aktivismus, Hashtag-Aktivismus, Kampagnen-Aktivismus,
Hacktivismus, Tech-Aktivismus“). Diese Emotionalisierungsprozesse
können auch negativen Dynamiken dienen, z.B. Hate-Speech (Lorenzi
Bailly & Moïse 2021) und Empörungswellen (sog. „Shitstorms“)
(Stefanowitsch 2020). Auch können sich Emotionalisierungsprozesse auf
den Wissenstransfer auswirken. Die digitale Kommunikation ermöglicht
eine schnellere Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse durch
vielfältige Textsorten, in denen Laien die Rolle der Experten
übernehmen (Rentel 2023; Dias 2023). Aber auch traditionelle
Textsorten tendieren aus didaktischen Gründen zu einer
Emotionalisierung, z.B. TV-Wissensdokus (Jaki 2019). Allerdings trägt
die digitale Kommunikation gleichzeitig dazu bei, Phänomene der
Manipulation zu verstärken (Fake News, Verschwörungstheorien, usw.),
die genauso auf Emotionen setzen.

Exposés: max. 4000 Zeichen (inkl. Leerzeichen,
bibliographische/sonstige Angaben) bitte per E-Mail. Frist: 31
Dezember 2024.



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