LL-L "Etymology" 2008.12.08 (04) [E/German]
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Tue Dec 9 01:28:53 UTC 2008
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L O W L A N D S - L - 08 December 2008 - Volume 04
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From: Luc Hellinckx <luc.hellinckx at gmail.com>
Subject: LL-L "Etymology"
Beste Ron,
The -hard suffix in Germanic names proves to be the same word as present day
"hard" (E), and not related to Art (G), aard (D). Semantically there was a
shift from "hard, strong, strict, courageous" (see "hardy" (E) and "nen
ardì" (B) for a bold guy), to more of a pet suffix later on.
By the way, all those English and Dutch nouns on -ard derive from French
-ard, but French got it in turn from German(ic) -hard says Kluge.
You're in good company with this name, because Socrates has the same ending;
Greek kratos, kartos also meaning strength. Again the same word is Sanskrit
kratu, denoting spiritual power.
As for the first part of your name, there's Dutch painter Rembrandt who
shares it with you. Note that Rembrandt lived for many years in the Jewish
quarter of Amsterdam *s*.
Kind greetings,
Luc Hellinckx
PS: I scanned two pages from the dtv-Atlas of Namenkunde, for those who
would like more detail re etymology and classification of German(ic)
names...here it is:
Motivierung germ. Rufnamen
*In germ. Rufnamen sind bestimmte semantische Bereiche wie Kampf oder
Tierwelt stark vertreten. Dagegen treten andere Bereiche zurück, etwa Güte
und Milde oder die Pflanzenwelt, aus denen andere Völker gern ihre Namen
schöpfen.*
Germ. Frauennamen unterscheiden sich hinsichtlich der bevorzugten semant.
Bereiche nicht wesentlich von den Männernamen.
Die Kenntnis oder Beachtung der Bedeutung des Namens oder seiner einzelnen
Glieder spielte bei der Namengebung schon in ahd. Zeit eine ähnlich
untergeordnete Rolle wie heute, *wo selten jemand Reinhard oder Christiane
benannt wird, weil dies 'Rat' + 'stark' bzw. 'die Christin' bedeutet. *
Manche Namenglieder waren schon ahd. unverständlich, jedenfalls nicht mehr
im normalen Sprachgebrauch vorhanden; so war das übliche Wort für 'Ruhm'
schon ruom, nicht mehr germ. hroth, das nur in Namen wie Ruod[olf]
weiterlebte.
Doch zur Zeit der Schöpfung dieser Namen (v. a. in der Zeit der germ.
Völkerwanderung) haben die Inhalte und der poetischerhabene Gebrauch
dieser Wörter - sie waren großteils in der Dichtersprache beheimatet - zu
ihrer Wahl beigetragen. Es ist aufschlußreich, welche Auffassung vom
Menschen und seiner Welt sich dabei auswirkte und die Namengebung
motivierte.
Die älteste Namenschicht nennt man Primärbildungen. In ihnen läßt sich noch
von der Bedeutung der Einzelglieder und von der Gesamtkomposition des
Rufnamens her eine sinnvolle Motivierung erkennen.
Davon abgesetzt wird die jüngere Schicht der Sekundärbildungen, bei denen
eine solche Motivierung nicht mehr deutlich ist. Namen dieser Schicht sind
durch neue, oft mechan. Zusammensetzungen von Erst- und Zweitgliedern
entstanden.
Bedeutung der Zweit- und Erstglieder
Den Zweitgliedern kommt als Grundwörtem der Zusammensetzungen bes. Gewicht
zu.
Diese Zweitglieder dienen vor allem dazu, den Mann zu bezeichnen. Nicht aber
direkt und auf alltägliche Weise als Mann, Sohn, Held oder Krieger, sondern
indirekt, *sozusagen poetisch umschreibend, in bildhafter Ausdrucksweise
(durch Metaphern)*, wie man etwa einen Mann als Löwen bezeichnen kann, der
sich mannhaft für etwas einsetzt. Diese Bezeichnungen für den Mann decken
vor allem folgende Aspekte ab:
- Der Mann als Krieger. Abb. A bringt einige Wörter für 'Kampf in ihrer
erschlossenen germ. Form (*).
Sie treten bereits im Ahd. nur noch in Namen auf. Dazu kommen Wörter für
Mut, Stolz, Erhabenheit und Glanz des Helden. Sie ordnen sich alle den
Namenwörtern aus dem Bereich des Kampfes zu.
- Auf den Mann als Angehörigen eines Stammes kann sich auch das Namenwort
-fridu beziehen, indem es ihn als Hüter von Frieden, d. h. Recht und
gegenseitiger Hilfe innerhalb seines Stammes darstellt, während er als
Kämpfer nach außen agiert.
- Der Mann als Herrscher. Die betreffenden Zweitglieder in Abb. A beruhen
auf waltan 'herrschen', rihhi 'Herrscher, Macht', wart 'Wächter'; auch
Namen auf -heri 'Heer' (nhd. Walther, Günther) meinen eher den Führer, nicht
nur den Angehörigen des Heeres.
- Der Mann als Knecht steht nicht im Widerspruch zum Bisherigen, da er als
Knecht nur gegenüber Gott, Göttern oder gottähnlichen Mächten bezeichnet
wird.
- Zum Mann als Maskenträger vgl. altengl. grim 'Maske', zu den Namen auf
-bart den Volksnamen Langobarden, von denen berichtet wird, daß sie sich
die Haare vor den Ohren lang wachsen ließen, damit es wie ein Bart aussähe.
- Der Mann als Tier: s. S. 27.
- Als Ding wird der Mann meist mit Bezug auf seine Kampf- und
Schutzfähigkeit bezeichnet. Er erscheint als 'Schild' (rant), 'Schwert'
(poetisch durch brant umschrieben) oder 'Stab, Keule' der Seinen.
Die Erstglieder liefern als Bestimmungswörter nähere Ergänzungen; mit ihnen
wird bes. die Welt des Mannes stilisiert. Sie erscheint vornehmlich in der
Perspektive des Herrschers und Kriegers (Abb. B).
So zeigt sich in der ältesten Schicht germ. Rufnamen der Idealtyp des Mannes
in einer kriegerischen Welt. Dies wird aus den historischen Umständen der
Völkerwanderungszeit verständlich. Der Entfaltung der germ. Namenwelt
liegen aber auch sehr viel ältere Vorstufen zugrunde, die bis ins
Indogermanische zurückreichen könnten.
Diese Skizze der Bedeutungsfelder germ. Namen beruht auf
GOTTSCHALD/SCHÜTZEICHEL. Sie läßt sich wohl um manche Aspekte ergänzen,
schwerlich aber so prinzipiell verändern, wie es SlEBS versucht hat. Nach
ihm spricht aus den germ. Namen »die erwerbende bzw. besitzende Tätigkeit
der männl. Namenträger, die hervorbringende bzw. behütende der weibl.« Die
Namenwörter gruppiert er um friedliche bäuerliche Wunschvorstellungen wie
Gedeihen, Fruchtbarkeit, Ertrag, Vermögen. Dazu muß er freilich
Kriegerisches oft gewaltsam in Friedliches ändern, etwa ger nicht von
'Speer', sondern von 'Begehren' ableiten, oder wolf nicht vom Raubtier,
sondern von 'schwer arbeiten' (vgl. niederdt. wulfen).
Theophor nennt man Namen, die einen Gottes- oder Götternamen als
Bestandteil enthalten. Sie begegnen bei vielen Völkern.
In griech. Diogenes, Herodotos stecken Zeus und Hera; Apollonios, Dionysios
bedeuten 'dem Apoll bzw. Dionysos geweiht'.
Jo- (Je-, Ja-) und El-, -el in hebr. Namen beziehen sich auf die
Gottesbezeichnungen Jahwe und El(ohim), vgl:
Jonathan und Nathanael 'Jahwe/Gott hat gegeben', Jojakim (Joachim)
'Jahwe/Gott richte(t) auf, Jochanan (griech. Johannes) 'Jahwe hat sich
erbarmt', Joseph 'Jahwe möge (weitere Kinder) hinzufügen'; Elija/ Elias
'mein Gott ist Jahwe', Elisabeth 'Gott hat geschworen' oder 'Gott ist
Vollkommenheit', Daniel 'Gott richtet" Gabriel 'Gott hat sich stark
gezeigt, Stärke Gottes, Mann Gottes', Michael 'wer ist wie Gott', Raphael
'Gott hat geheilt', Samuel 'der (ungenannte) Gott ist El', Uriel 'Gott ist
mein Licht'. (S. auch S. 39)
Bei den Germanen begegnen einzelne Götter in Rufnamen erst etwa seit dem
10. Jh. n. Chr., vor allem im Norden. Thor findet sich in der Wikingerzeit
in ca. 70 Rufnamen (Thor-sten 'Stein', -leif 'Erbe', -hild 'Kampf, -wald
'Gebieter'), Freyr in 10, Odin in 3. Wahrscheinlich waren, als die älteren
Rufnamen entstanden, die germ. Göttergestalten noch nicht so als Personen
ausgeprägt. Jedenfalls finden sich in germ. Rufnamen vor dem 10. Jh. nur
allgemeine Bezeichnungen für göttliche(s) Wesen:
ans (Ase; zur Göttergruppe der Asen gehören Odin, Thor usw.) in Ans(h)elm,
-gar; alb (mythisches Wesen, Elf(e)) in Alberich ('Alb'+'mächtig'), Alfred
(+'Rat'), Alboin (+'Freund'), Elftraud (aber Elfriede: adal
'edel'+'Friede');
got (etymolog. von gießen, wohl 'Wesen, dem man Opfer gießt'). Das Wort got
war vor der Christianisierung Neutrum und tritt daher nur als Erstglied auf:
Gotfrid, -hart, -lind, -hild, -bert.
Die germ. Kultverbände der Ingväonen und Irminonen sind nach den Gottheiten
Inguaz und Irmin benannt. Beide Götternamen finden sich in Rufnamen wie
Ing(e)bert, -brand, -frid, -borg, -gerd, -tr(a)ud bzw. Irma, Irm(en)-, Erm-,
Ehrentr(a)ud, Armgard, Emma.
Aus solchen Rufnamen entstanden Familiennamen wie Engberding, Ingram,
lngerl(e), Enger(s), lng-, Eng(e)wald bzw. lrmert, Emmert, Armending,
lrmer, Emrath, E(r)mrich, lrm(i)sch(er), Erm(e)ke.
In den religiösen Bereich führen auch die Namen mit run 'Rune, Zauber':
Runfrid, Hild-, Sig-, Ortrun. *Dies ist evtl. auch der Fall bei ragin-
(rein-) 'Ratschluß (des Schicksals?)' in Rei(n)mar, -hart, -frid, -hold,
-mund usw., woraus über 300 Familiennamen stammen: *
*Reimer( s), Reiner(s), Reimann, Rembrandt* ...
Theriophor nennt man Namen, die eine Tierbezeichnung als Bestandteil
enthalten. Sie waren bei den Germ. bes. beliebt, vgl.:
Arnhild 'Adler'+'Kampf, Rambod 'Rabe' +'Bote, Gebieter', Wolfgang/Gang(w)olf
'Wolf+'(Waffen)gang', Bernhard 'Bär'+ 'stark'. FÖRSTEMANN belegt über 140
Rufnamenmit '-Rabe', 70 mit 'Eber-'.
Insgesamt begegnen in germ. Rufnamen folgende Tiere: Adler, Bär, Bock,
Eber, Falke (Habicht), Hirsch, Hund, Krähe, Marder, Rabe, Roß, Schwan,
Stier, Widder, Wolf, Wurm (= Lindwurm, Schlange, Drache).
Viele dieser Tiere sind stark, aggressiv usw.; daher dürften solche Namen in
Verbindung mit der Vorstellung vom Mann als Krieger zu sehen sein. Dieser
wird auch von Dichtern metaphorisch als Kampfbär, Schwertwolf usw.
umschrieben, Vorstellungen, die auch in Namen wie Guntbern ('Kampf+ 'Bär')
oder Hiltulf ('Kampf+'Wolf) wiederkehren.
*Ein lat. Evangelienkommentar des 5./6. Jh. bemerkt: »Die Barbaren pflegen
ihren Söhnen aggressive Namen von Bestien, wilden Tieren, Raubvögeln zu
geben, weil sie es für ruhmvoll halten, kampftüchtige Söhne zu haben.« *
Dieselben Tiere wurden auch als Bildmotiv auf germ. Waffen, Schmuck- und
Gebrauchsgegenständen gewählt.
Abb. A zeigt eine vergoldete Bronzeschnalle des 7. Jh. aus Seeland, auf der
eine Männermaske symmetr. von Adler-, Eber- und Wolfsköpfen gerahmt wird;
daneben einen Helmbeschlag aus Torslunda, auf dem Krieger mit Ebern auf dem
Helm zu sehen sind.
Diese Tiere spielen auch in den religiösen Vorstellungen der Germanen eine
Rolle. Die Bedeutung tierhaltiger Rufnamen führt daher über diejenige
bloßer Metaphern für kriegerische Fähigkeiten wie Schnelligkeit, Kraft usw.
hinaus. Versuche, bestimmte Tiernamen direkt mit einzelnen Gottheiten in
Beziehung setzen zu wollen, etwa die Wolfund Rabennamen mit Wodan, die
Ebemamen mit Fro-Freyr usw., engen allerdings die Vielfalt möglicher
symbol. Bezüge solcher Namen und Tiere zu sehr ein.
Theriophore Namen erklären sich vielmehr generell aus der Verehrung
archaischer Kulturen für das menschliche Fähigkeiten überragende Wesen
bestimmter Tiere, die bis zu ihrer Imitation in Form der Maskierung als Tier
oder autosuggestiver »Verwandlung« in dieses gehen und so in die religiöse
Sphäre hineinreichen kann.
Zeitlich gesehen zählen die Wolfsnamen zur ältesten Schicht, die bis in
indogerm. Ursprünge zurückreicht, während etwa die Adlernamen erst bei den
Germanen aufgekommen oder zu größerer Bedeutung gelangt sind.
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