LL-L "Language varieties" 2009.12.22 (02) [DE-NDS]

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Tue Dec 22 16:34:42 UTC 2009


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L O W L A N D S - L - 22 December 2009 - Volume 02
lowlands.list at gmail.com - http://lowlands-l.net/
Encoding: Unicode (UTF-08)
Language Codes: lowlands-l.net/codes.php
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From: M.-L. Lessing <marless at gmx.de>
Subject: LL-L "Language varieties" 2009.12.21 (05) [DE-NDS]

Leve Marcus, danke för de intressanten Infos! Vun dat oost- un
westpreußische Platt harr ik al mal so'n poor Bispelen höört, de mit
hoochdüütsche Wöör (sünnerlich Partizipen mit ge-) dörwussen weern, un harr
Twievel kregen. De Wöör eenfach to subtraheern un den Rest to bekieken, op
de Idee weer ik nich kamen.

Ik harr sachs instinktiv annahmen, Reuter harr "vun Pommern bet Nederland"
exklusive meent, he hett dat avers anschienend inklusive meent -- also dat
Pommern un Nederland noch dortohöört. Dat weer denn wohl dat "politisch
korrekte" Denken, denn mennig Nederlänners höört dat nich geern; avers
tominnst deelwies stimmt dat ja.

Hartlich!

Marlou

From: Marcus Buck <list at marcusbuck.org>
Subject: LL-L "Etymology" 2009.12.21 (03) [DE-EN-NDS]

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From: Hannelore Hinz  <HanneHinz at t-online.de>
Sunject: LL-L "Language varieties" 2009.12.21 (05) [DE-NDS]

Hallo Marlou und Marcus, dir auch Ron,

Jeder Diphthong ( Sprache) besteht aus zwei Vokalen, die beide den ihnen
eigentümlichen Klangcharakter zwar erkennen lassen, alleinn durch rasche
Verschmelzunng zu einer Klangeinheit neutralisiert werden.
Im Gesaange treten wesentliche Modifikationen ein, die das klangliche
Verhältnis der Stammvokale bezüglich ihrer musikalischen Zeitwerte zu
einander erst endgültig bestimmen.

Also z.B. : sprich das Wort "Ei"   AE = Ei

Man sagt auch, kein Diphthong wird so gesprochen wie er geschrieben ist (es
mag wohl Ausnahmen geben?).

Der Ostpreuße spricht das Wort "Ei"   e: i

Marjalchen mit das jalbe (gelbe) von das Ei (e: i)

Im Hochdeutschen spräche man Ei  (AE = Ei)
Es steckt in diesem Diphthong stets ein Anlaut A, niemals aber ein E, wie es
verschiedene Dialekte sprechen.

Lit.: DER KLEINE HEY  EDITION SCHOTT 614  B. Schott's Söhne, Mains

Zu dem Sprachenbaum Niederdeutsch zählt auch das Plattdeutsche aus
West/Ostpreußen, es ist der östliche Teil der Sprachgrenze.

Die Schwiegertochter meiner Pflegeeltern stammte aus Prökuls (Memel), sie
sprach aber lieber Litauisch mit ihrer Schwester  (also, was nicht für
unsere Ohren bestimmt war).

Die Sprachgrenze Plattdeutsch Mecklenburg/Pommern bildet bei Ribnitz die
Recknitz
(Fluß). Es gab auch gelegentlich Streit zwischen Mecklenburg und Pommern

Mit der Zeit verschmelzen unbewußt anders lautende Klangfarben.
Meine Freundin spricht das Pommern-Platt, es sind geringe Unterschiede
zwischen beiden Sprachen (Mundarten, niemals Dialekte).
Meckl. "De Sünn geiht ünner", Pommern "De Sunn geiht unner".

Die Sprachwissenschaftlerin Prof. Renate Herrmann-Winter arbeitet an einem
Wörterbuch (Plattdeutsch Pommern), es wird wohl bald erscheinen.

Hinweis: Hans Joachim Gernentz
               (Professor UNI Rostock,
                ich kannte ihn persönlich,
                heff oft mit em vertellt)

                Niederdeutsch-gestern und heute

                Beiträge zur Sprachsituation in den Nordbezirken
                der DDR in Geschichte und Gegenwart

               Erschienen bei Hinstorff Rostock 1980

Es stimmt mich aber auch gelegentlich traurig, was man heute unserer plattd.
Sprache so andichtet... und wir haben für sie gekämpft!

In Freundschaft.

Hanne

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From: R. F. Hahn
<sassisch at yahoo.com<http://uk.mc264.mail.yahoo.com/mc/compose?to=sassisch@yahoo.com>
>
Subject: Language varieties

Leve Hanne,

Du schreevst:

Marjalchen mit das jalbe (gelbe) von das Ei (e: i)

Dat is (Oost-)Hoogprüßisch  (villicht 'n Slag oostprüßisch Missingsch), nich
(Oost-)Nedderprüßisch, meen ik. Man den [e:i]-Luud hebbt se beid' gemeen. De
mehrsten Luden gifft 't ook in't Westprüßische, un daar höört dat
mennonitsche "Plautdüütsch" mit to.

Man Wöör as ("Margell" >) "Marjall(che(n))" ("Deern") sünd oostprüßisch un
kaamt uut de baltschen Spraken, besünners uut 't Oldprüßische
(*mērgā*'Deern', vergl. litausch
*merga*, *mergaitÄ—*).

Grötens,
Reinhard/Ron
Seattle, USA

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