LL-L "Tradition" 2010.02.02 (02) [DE-NDS]

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Tue Feb 2 17:27:04 UTC 2010


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L O W L A N D S - L - 02 February 2010 - Volume 02
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 From: Hannelore Hinz <HanneHinz at t-online.de>
Subject: Tradition

Bald ist wieder Fastnacht, Fastelabend, Fass'abm, Faslm

Die Fastnacht ist kein bäuerlicher Brauch, jedoch Tradition im ländlichen
Raum. Fastnachtdienstag war ein besonderer Tag.
Ich überspringe den Ursprung, Herkunft der Fastnachtbräuche, die
unterschiedlich in der Volkskunde interpretiert werden.
Ob Fastnacht, Fasching oder Karneval - Vorfeier der Fastenzeit begann in
alter Zeit mit dem schmalzigen "fetten" Donnerstag. Fette Mahlzeiten. So
soll es nachweislich schon vor 750 Jahren gewesen sein.
Man spielte verkehrte Welt, Maskierung, Narrengestalten wie Hexen, Teufel,
Riesen und Schreckgespenster. Requisiten: Fuchsschwänze, Saublasen, Pfeifen,
Peitschen, Schellen und Lärminstrumente.

*Schmalzgebackenes:* Meistens aber immer wieder 'de Heitweggen'/Meckl.:
Heitwecken as Vörkost. Aus feinem Mehl und Milch, Gestalt eines Kreutzes
(heute eher wie ein Berliner), trocken oder mit Butter beschmiert oder auch
in siedener Milch abgekocht, mit Eyern, Butter und Gewürz wohl zugerichtet,
zur Vorkost auf den Fastelabendschmaus. Heitwecken wurden nur am Fastelabend
gereicht.
Bei ärmeren Leuten wurden einige der zu Weihnachten von der Semmelfrau
(Stutenollsch) gekauften Has'poppen, die aus Weizenmehl und Wasser
bestanden, bunt bemalt waren und biblische Gestalten darstellten, bet
Fastelabend uphängt un denn in de (heit) Melk brockt.
Nach einem reichlichen Mahl hieß es häufig: "So, nu hett de Mund Fierabend
un de Noors Fastelabend."

Und noch etwas: Die geschmückten Mädchen hatten bei der Bereitung des
Festmahls (aus erbetenen Gaben) und natürlich beim Essen und dem
darauffolgenden Tanz das Sagen, das Kommando. Und sie durften es, denn unter
der handgeschmückten Krone, die an der Decke angebracht war, hing ein
buntbestickter Pantoffel. Man vermutet, es könnte ja auf diese Art und Weise
folgender Snack entstanden sein "...hei steiht ünner ehren Pantüffel".

Literatur: Perfesser Voßlo (Richard Wossidlo) und eigene Sammlung.

Un weit' ji,wat ein 'Snutenkönig' is?

Zugabe:
               *Faslam*
"Du Pappkopp!" is hüt abend
een bannig Kumplement.
Ok hett sick Nahwer Meyer
'ne Brill to Näs rupklemt.
Korl Groth hett all geweuhnlich
'ne bannig grote Snut -
dor hett he noch een rupstülpt
un süht to'n Scheiten ut.
De Pappköpp, Snuten, Brillen
- de sünd nu wedder Mod'.
Spijökt ward blots in'n Hornung
- un dat, dat is man good!
 Hans Draehmpaehl  Wismar/Berlin

Na denn bet later.

Hanne

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