LL-L "Lexicon" 2011.07.10 (03) [DE-NDS]

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Mon Jul 11 01:10:04 UTC 2011


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 L O W L A N D S - L - 10 July 2011 - Volume 03
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 From: Hannelore Hinz <hannehinz at t-online.de> <hannehinz at t-online.de>
Subject: LL-L "Lexicon" 2011.07.10 (02) [EN]

Beste Lowlanners.

So sachten kam ick in dat Wunnerwarken. Ick heff noch wat funn'n.
*Den Löffel abgeben **Den Läpel dalleggen - *sterben
*
*Unter Redensarten fand ich folgendes:
Zur Herkunft gibt es viele unterschiedliche Deutungen (im
Folgen*den*Hinweise von Nutzern):
1. In früherer Zeit trug die Hausherrin die Suppenkelle als Statussymbol am
Gürtel. Nach ihrem Tod wurde sie an ihre Nachfolgerin weitergegeben.

2. Im Schwarzwald gab es unter Bauern früher eine Tradition, nach der jeder
seinen eigenen *Löffel *zum Essen  hatte, *den *nur er benutzte. Wenn er
starb, wurde der *Löffel *nicht weitergegeben, sondern an die Wand des
Bauernhauses gehängt.

3. Der Spruch geht zurück auf den Zisterzienserorden*. *Die Mönche trugen
ihr Besteck (hier: *den Löffel*) an der Kordel ihrer Kutte bei sich. Wenn
der Mönch verstarb, wurde ihm der *Löffel *abgenommen.

4. Soll in früherer Zeit für den Knecht gegolten haben. Wenn dieser
weiterzog oder verstarb, mußte er *den Löffel abgeben*, damit ihn der
nächste bekommen konnte.

5. In der bäuerlichen Gemeinschaft des Mittelalters erhielt vom
Kleinkindalter an jedermann einen eigenen Holz*löffel, den* er bis zu seinem
Lebensende stets bei sich trug -
i.d.R. an einem Band um *den *Hals. Wenn also jemand seinen *Löffel *abgegeben
hatte, war er verstorben, da er der Nahrungsaufnahme und des dazu
erforderlichen *Löffels *nicht mehr bedurfte.

Denn heff ick in ein anner Bauk dit  funn'n: *Er hat den Löffel hingelegt: *Er
ist gestorben.
s. Deutsche Redensarten und was dahintersteckt. EIN HEYNE-BUCH
(Krüger-Lorenzen)

Un bi Perfesser Voßlo künn ick läsen:
Wendungen für sterben: *den Läpel dalleggen;*  wenn die Sterbeglocke läutet,
sagt man;  *dor hett all wedder einer den Läpel dalleggt *Schönberg; GüKrak;
* 'n Läpel an de Wand stäken* SchwerinPampow;  . . . *ant Finster . .
. *SchöKlütz;
*'n Läpel to Bœhn drägen *StaTriepk; ... *smiten *GüBütz. . . . *Läpel an de
Wand smiten* StaVoigtsd; *denn' sin *(des Verstorbenen) *Läpel blifft nu ok
an dei Wand hängen *(1938) Ro; *dee lickt 'n Läpel ok nich wedder *stirbt
bald RoKühl.

Alltohopen gellt mien Gräuten.

Hanne

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