LL-L "Etymology" 2011.11.08 (02) [DE-NDS]
Lowlands-L
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Wed Nov 9 03:31:05 UTC 2011
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L O W L A N D S - L - 08 November 2011 - Volume 02
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Subject: LL-L "Etymology" 2011.11.08 (01) [EN]
So as ümmer "Hallo leiw' Lowlanners".
*opfern: *Das aus der Kirchensprache stammende Verb mhd. opfern, ahd.
opharōn (ursprünglich "etwas Gott als Opfergabe darbringen") ist entlehnt
aus* lat.-kirchenlat*. operari
"werktätig sein, arbeiten; einer religiösen Handlung obliegen, der
Gottheit durch Opfer dienen; Almosen geben. Über weitere etymologische
Zusammenhänge vgl. operieren. - Eine alte Rückbildung aus dem Verb 'opfern'
ist das Substantiv *Opfer *(mhd. opfer, ahd. opfar).
Lit.: DUDEN 7
*Küster: *"Kirchendiener": Die nhd. Form des Wortes geht über mhd. kuster
auf ahd. kustor zurück, das aus mlat. custor "Hüter (des Kirchenschatzes);
Kirchenpfleger" entlehnt ist. Dies gehört zu lat. custos "Wächter,
Aufseher. Hüter usw."
Lit.: DUDEN 7
*Köster *m. Küster: 'de Köste' (Rostock 1676)
Sachliches: dei Köster ist seit den Zeiten der Reformation zunächst der
Gehilfe des Pfarrherrn, des *Preisters* oder *Pasters*, bei dessen
sämtlichen Amtshandlungen, zu denen er diesen stets abzuholen hat; vgl.
Ord. d. Misse von 1545, deren erster Abschnitt beginnt: 'wo sick de
Kerckheren unde Kosters up den Doorpen des Sonnavednes, ock alle andere
hillige Avende holden schooelen'; jeden Wochentag hat der Küster dreimal
dei *Bäad'klock* tau stöten, sonntags den Gottesdienst einzuläuten, in der
Kirche die Gesangsnummern anzustecken und die Gemeindelieder anzustimmen,
mancherorts auch den *Kling'büdel* herumzureichen.
*Offer* n. a. Spr. Opfer, Gabe der Gläubigen für die Gottheit.
Die Wortform *Offer *zum Verb *offern* aus lat. *offerre* ist dem Nd. über
das Mittel- und Niederrheingebiet aus der galloromanischen Kirchensprache
zugeflossen. Im mod. Nd. tritt sie hinter hd. Opfer, opfern stark zurück.
Auffällig ist ein Beleg für *Opper* 'Oek ensal de brůdir eder prister . . .
tů nenerleye opper grypen, dt dar velle edder vellich were' (Wismar/Temzin
1395); das im As. altsächsisch) neben Offar bezeugte Opper aus lat. opera,
operari, ein früh von der süddeutschen Kirchensprache ins Nd.
ausstrahlendes Lehnwort, das auf hd. Gebiet mit Lautverschiebung *Opfer *ergab
FRINGS Germ. Rom 112*
*Theodor Frings; Germ. Rom: Germania Romana. Teuth. Beiheft 4.
Mittldeutsche Studien, Heft 2. Halle 1932. Grundl.: Grundlegung einer
Geschichte der deutschen Sprache. 3. Aufl. Halle 1957.
*offern, *mod. meist durch das hd. Wort ersetzt, opfern; refl.: sich zum
Opfer bringen: 'wil ick (Christus) my sůlvest vor de suende offeren' Ord.
d. Misse; ein Opfer, häufig Geldopfer bringen. Zss.: nahoffern; hen-,
veropfern. - Mnd. offeren.
Lit.: Wossidlo/Teuchert (Auszüge/Abschnitte)
Nu is dat doch mihr worden, as ick dacht' heff.
Hanne
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