33.3473, Calls: Romance; Text/Corpus Linguistics/Germany

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Mon Nov 7 01:29:17 UTC 2022


LINGUIST List: Vol-33-3473. Mon Nov 07 2022. ISSN: 1069 - 4875.

Subject: 33.3473, Calls: Romance; Text/Corpus Linguistics/Germany

Moderators:

Editor for this issue: Everett Green <everett at linguistlist.org>
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Date: Mon, 07 Nov 2022 01:28:50
From: Klaus Grübl [klaus.gruebl at uni-leipzig.de]
Subject: Virtualität als Triebfeder sprachlich-textueller Evolution

 
Full Title: Virtualität als Triebfeder sprachlich-textueller Evolution 

Date: 25-Sep-2023 - 27-Sep-2023
Location: Leipzig, Germany 
Contact Person: Schröder Tilman
Meeting Email: tilman.schroeder at hm.edu
Web Site: https://www.deutscher-romanistenverband.de/wp-content/uploads/2022/10/DRV-Magazin_Herbst_2022.pdf 

Linguistic Field(s): Text/Corpus Linguistics 

Language Family(ies): Romance 

Call Deadline: 31-Dec-2022 

Meeting Description:

Die Medienlinguistik hat in den letzten Jahren zunehmend Texte und Textsorten
im digitalen Raum als Forschungsgegenstand in den Blick genommen. Die
vorhandenen Studien untersuchen die Übertragbarkeit analoger
Text(sorten)konzeptionen auf den digitalen Raum oder entwickeln neue Ansätze
zur strukturellen Beschreibung digitaler Texte. Erforscht werden ebenso
Aspekte der Multimodalität, die sprachliche Mikrostruktur und die Pragmatik
digitaler Texte, welche sich häufig durch Dialogizität und Spontaneität
auszeichnen. Zusätzlich stehen Phänomene der Hybridisierung und der
Ausdifferenzierung von Texten als Konsequenzen der Digitalisierung im Zentrum
des Interesses. Als Untersuchungsgegenstand dienen dabei digitale Medien und
Dienste, die vorwiegend asynchronen Charakter haben, jedoch unterschiedliche
Dialogizitätspotenziale aufweisen (Twitter, Facebook und Instagram vs.
E-Commerce-Portale und Rezensionsplattformen).

Auch aus der Romanistik liegen bereits medienlinguistische
Forschungsergebnisse vor; dennoch ist insbesondere für die romanischen
Sprachen weiterhin erheblicher Forschungsbedarf zu digitalen Texten zu
konstatieren, sowohl in theoretisch-methodischer als auch in
anwendungsorientierter Sicht. Auch besteht nach wie vor erheblicher Bedarf an
Studien mit größeren Korpora sowie an Untersuchungen kulturkontrastiver Natur.
Dieser Bedarf betrifft die Musterhaftigkeit, Dialogizität, Hybridität,
Multimodalität, Pragmatik und die sprachlichen Oberflächenstrukturen von
Texten und Kommunikationsformen im virtuellen Raum sowie Bezüge und Parallelen
zu analogen Texten.
 
Die Frage nach den Konsequenzen der Digitalisierung für textuelle und
sprachliche Strukturen hat durch die exponentiell gestiegene Nutzung digitaler
Werkzeuge während der vergangenen zwei Jahre nochmals deutlich an Brisanz
gewonnen. Neben den bereits etablierten – vorwiegend asynchronen –
Online-Diensten ermöglichen synchrone Dienste wie Zoom, Teams und WebEx die
Herstellung „virtueller Präsenz“ und zeichnen sich dabei durch komplexe
Multimodalität und vielschichtige Dialog- und Interaktionsstrukturen aus:
Gesprochene und geschriebene Sprache, Kamerabild und geteilte
Bildschirminhalte manifestieren sich parallel und stehen in engen
Wechselbeziehungen. Aus linguistischer Sicht stellt sich die Frage nach dem
Zusammenwirken der Modalitäten im Virtuellen, nach Anpassungen bisheriger
kommunikativer Reper-toires bzw. nach der Herausbildung neuer Handlungsmuster
(„Dein Mikro ist stumm!“, „Hört man mich jetzt?“). Sowohl in synchronen als
auch asynchronen Medien ist zu untersuchen, wie „virtuelle Präsenz“ sprachlich
ausgehandelt wird („Man sieht dich nicht!“, „Ich muss mal kurz meine Kamera
ausmachen“), welche Strategien der Gesprächsorganisation sichtbar werden
(„Sprecht einfach rein, wenn ihr was sagen wollt!“, „Kannst Du mich bitte zum
Host machen?“) und wie Konflikte ausgetragen werden. Zusätzlich stellt sich
die Frage, wie sich Virtualität auf Strategien der Nähe und der Distanz
auswirkt und inwiefern textlinguistische Konzepte geeignet sind, um neu
entstandene Muster einzuordnen oder intertextuelle Bezüge zu beschreiben.
 
Im Rahmen der Sektionsarbeit sollen sprachlich-textuelle Merkmale asynchroner
und synchroner virtueller Kommunikation aus dezidiert romanistischer
Perspektive und unter verschiedenen Blickwinkeln behandelt werden. Erwünscht
sind einzelsprachbezogene Beiträge sowie sprach- und kulturkontrastiv
angelegte Studien. Bibliographische Hinweise und eine nicht-exhaustive
Auflistung thematisch einschlägiger Fragestellungen finden Sie in der
ausführlichen Sektionsbeschreibung unter
https://www.deutscher-romanistenverband.de/wp-content/uploads/2022/10/DRV-Maga
zin_Herbst_2022.pdf.   

Die Sektion wird organisiert von Nadine Rentel (Zwickau,
nadine.rentel at fh-zwickau.de), Tilman Schröder (FH München,
tilman.schroeder at hm.edu) und Dominique Dias (Grenoble,
dominique.dias at univ-grenoble-alpes.fr).


Call for Papers:

Abstracts can be submitted to the organizers of the session until Dezember
31st, 2022. The abstracts must not exceed 4,000 characters (including spaces
and references).




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