LL-L "Lexicon" 2009.07.09 (01) [DE-EN-NDS]

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Sat Jul 11 21:39:22 UTC 2009


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L O W L A N D S - L - 11 July 2009 - Volume 01
lowlands at lowlands-l.net - http://lowlands-l.net/
Encoding: Unicode (UTF-08)
Language Codes: lowlands-l.net/codes.php
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From: Dick Bateman <dickbateman at hotmail.com>
Subject: Traditions

All I know - and what I've taught a couple of generations of English
schoolkids - is that, whatever else you might like to call it -

"Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid".

Humbly yours

Dick Bateman
Chapel-en-le-Frith, UK

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From: Utz H.Woltmann <uwoltmann at gmx.de>
 Subject: LL-L "Lexicon" 2009.07.09 (02) [DE-EN-NDS]

Hannelore schreef:

> Man nennt den Grünkohl auch blagen Kohl. Es ist also auch der /Grünkohl
> /für regionale Gerichte *Grünkohl mit Pinkel *gemeint. Und wird nicht bei
> diesem Gericht dem Grünkohl /braun /angedichtet?
>
Beste Hannelore,

kiek mal hier:

"Regional wird er auch Braunkohl (beispielsweise in Braunschweig, Hannover,
Magdeburg und Bremen) Hochkohl oder Krauskohl genannt. In der Schweiz ist er
unter dem Namen Federkohl bekannt. In Ostwestfalen trägt er den seinen Wuchs
umschreibenden Namen Lippische Palme, weiter nördlich Oldenburger oder
Friesische Palme.

Insbesondere die Bezeichnung Braunkohl sorgt für teils abenteuerliche
Erklärungen der Namensherkunft. Nicht ganz ernstgemeinte Vorschläge stellen
z. B. einen Bezug zur Braunkohle her. Braunschweiger hingegen verkünden
voller Stolz, der Braunkohl komme aus Braunschweig und trage daher seinen
Namen. Umstritten ist auch die Erklärung, dass die Namensgebung Braunkohl
etwas mit der Verfärbung des Kohls nach mehrmaligen Aufwärmen zu tun haben
könnte. Gleiches gilt für die Erklärung, der Kohl verfärbe sich nach Frost
bräunlich.

Folgendes dürfte dagegen richtig sein: Es gibt verschiedene Sorten dieses
Kohls, die sich u. a. in der Färbung ihrer Blätter unterscheiden. So wurde
im Bremischen wie auch im Oldenburgischen noch im 19. Jahrhundert der
sogenannte *Langkohl* gegessen. Dieser Langkohl hat eindeutig
bräunlich-violette Blätter und wird daher auch ausdrücklich als Braunkohl
bezeichnet. Die unteren Blätter des mannshoch wachsenden Strunks wurden
früher als Viehfutter verwendet. Die oberen Röschen des Langkohls aber waren
und sind für den menschlichen Verzehr geeignet. Und da es kaum noch Vieh in
den Städten gibt, mit denen man sich den Kohl teilen könnte, verschwand der
Langkohl nahezu vollständig aus dem Anbau. Die Erinnerung an den Langkohl
lebt jedoch im Namen Braunkohl fort.[1] In Braunschweig gibt es zudem seit
dem Frühjahr 2008 ein Projekt zur Nachzucht des "echten" Braunkohls....

1. ↑ Gutmann, Hermann: Kohl- und Pinkelgeschichten, Bremen 2004"

http://de.wikipedia.org/wiki/Grünkohl<http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnkohl>

Mag ween, dat de Bruunkohl noch en beten bruner warrt, wenn he tohopen mit
de Pinkel in een groten Pott kakt warrt.

In Bremen un ümto warrt de Bruunkohl denn ok jümmer blots mit Pinkel eten.
Pinkel mutt - wat anners noch dato, dat mag scha wohl angohn. Kassler un
Kaakwuss to´n Bispeel, Kantüffels orrer Braadkantüffels. Wenn dat allens
daarbi is, denn seggt se Bremer: "Wi hefft et jo und wi köönt et jo."

Kumpelmenten
Utz H. Woltmann

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