LL-L "Tradition" 2011.01.03 (04) [DE-EN-NDS]

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Mon Jan 3 21:54:32 UTC 2011


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L O W L A N D S - L - 03 January 2011 - Volume 04
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From: Mark Dreyer <mrdreyer at lantic.net>

Subject: LL-L "Tradition" 2011.01.03 (02) [EN]



Dear Sandy, Roger & Co:



Subject: LL-L "Tradition"



> *Eastern*: with focus on boiled eggs (preferrably painted brown by boiling
with onion skins, except for some figures in white, drafted with wax on the
shell of the egg before boiling). The onion skins also gave a special taste
to the hard boiled eggs. It was standard to give a pair of eggs.



My grandmother used to do the same with an ostrich egg, after blowing out
the contents for baking chiffon cakes or huge souffléts. This egg, cut in
half by my father, was the traditional capsule for all manner of sweets &
cookies come Easter. Ouma used onion-skins & various colours of vegetable
dye from a medicine dropper. She also drew decorations with melted wax by a
technique I now assume she learned from her Malay ayah. How's that to batik!
They were so wonderful to see & I long with bitter regrets to know what
happened to them all. Childhood is so destructive of *things*. In our
experience Easter (ostrich) eggs hold more than a Christmas stocking, but it
held only edibles. This meant the adult males could sleep in a bit longer,
(unless they were milking). By family tradition a stocking had to hold a
noise-maker, like a penny-whistle, harmonica or a Jew's harp. But then they
cunningly slipped in a mask, or gob-stoppers, so you had to stop the noise
to use the other thing.



Sandy, with that childhood experiment you rediscovered an essential property
of eggs. They are designed by Nature *not* to roll *far*. Try this with
anything from an ostrich egg to a sparrow's egg. The rolling egg makes a
small circle back to its starting point, & if the slope is too steep for
that, the lowest point of the circle with the big end pointing down-slope.
With some cliff-dwelling sea-birds out your end, the egg is an extreme of
the form, to make the rolling circle as small & tight as possible. I bet you
the tale about rolling eggs downhill is or started as a tease on kids by
adults who knew better. An egg is an ovoid cone. Any schoolboy could tell
you why an egg is round on the ends...



Yrs in high glee,

Mark



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From: Hannelore Hinz hannehinz at t-online.de
Subject: LL-L "Tradition" 2011.01.02. (02) [EN-NL]


Leiw' Lowlanners,

Oewer denn' *Fastelabend* gifft dat väl tau vermellen.  Ick heff mal poor
Kostprauben (Kostproben) rutsöcht.


*Fastelabend,  *meist vereinfacht *Fasselabend, *lautlich *fasslåbm, *im
Spruch *fasslum *m. Fastnacht, der Vorabend, d.h. der letzte Tag vor der
Fastenzeit; Versuche, den Ursprung zu verbinden, sind mit unseren Belegen
nicht vereinbar, auch spricht der zweite Teil des Wortes gegen diese
Annahme. 'Und folglich hat es nicht anders seyn können, als daß eben der vor
diesem Aschermittwoch allernechst eintreffende Dingstag die Vorfasten, der
Vorabend, der fördere Tag, der heilige Abend und insonderheit Faßnacht
(Druckfehler für sonst gebrauchtes Fastnacht), Fastelabend oder Fastenanfang
müßen bezeichnet werden'; über die Bildungssilbe *el *im ersten Gliede einer
Zs.

Zeitliche Bestimmung:  *Fastelabend *eigentlich nur der Dienstag vor
Aschermittwoch, im weiteren Sinne die letzten Tage vor der Fastenzeit, vom
Donnerstag vor Estomihi ab, welcher Donnerstag in ä. Zeit 'lutke
vastelavend' hieß, während der Sonntag selbst den Namen 'groten vastelavend,
. . . vastelavendesdag' führte; vielfach war die Bezeichnung auf die Zeit
vom 6. Januar bis zum Sonntag Invocavit ausgedehnt: 'ihre . . .
Fastelabende, so gleich nach dem heiligen Drey Königefest anheben'; 'auch
dem Sonntag Estomihi, zu samt allen folgenden Tagen, biß auf den Sonntag
Invocavit, der Nahmen von Fastnacht und Fastelabend gegeben, und solche
ganze Woche durch Fastelabende gehalten werden'. Lit.: Wossidlo/Teuchert

*Fastnacht*
Kein alter bäuerlicher Brauch, jedoch Tradition im ländlichen Raum.

*Ursprung
*. Herkunft der Fastnachtbräuche werden  in der Volkskunde unterschiedlich
interpretiert.
. Fastnacht hat nichts mit kultischen Handlungen zur Dämonenvertreibung zu
tun.
. Anfänge im ständischen Bürgertum.
. Die ersten Maskierungen und Umzüge kamen mit Zunftbräuchen im Mittelalter
auf.
. Handwerksgesellen und Lehrlinge traten vermumt auf (1600 in Meckl.) gegen
die Obrigkeit, um unerkannt ihrem
  Unmut Luft zu machen.
. Mißdeutungen . . . stammt nicht aus germanischer Zeit.
. Fastnacht . . . eine zutiefst katholische Angelegenheit.
. Name Fastnacht nicht eindeutig zu erklären. Ableitungen möglich von
ausgiebigem Trinken als 'Fastnacht',
  von "faseln", im Sinne "von Unsinn treiben", aber auch "Fruchtbar sein,
gedeihen".

*Karneval
*. kam im 1700 aus dem Italienischen zu uns.
. "Carne vale" = Fleisch, lebe wohl" und weist auf die Fastenzeit,
fleischlose Zeit hin.
. Deshalb wollten die Menschen in der Zeit davor nochmals das Essen
besonders voll auskosten.

*Narren
*. Christliche Kirche sieht im Narren eine Antifigur, die sich selbst
gefällt, die keinen Blick für den Nächsten hat.
. Der Narr hält den Menschen einen Spiegel vor.
. Er lärmt, tobt, führt lästerlihe Reden, ist übermäßig im Essen und
Trinken, macht sich häßlich und schmutzig,
  streitet und richtet sich gegen die Obrigkeit.
. Für die sechs Tage vor Beginn der Fastenzeit billigte die Kirche dieses
Verhalten (auch in Mecklenburg).
. Der Christ sollte erkennen, daß er in der Abwendung von Moral und Gesetz
in die Ausweglosigkeit gerät, in das
  Reich des Teufels.
. Reformation: evangelischen Christen verboten (unter Strafe), sich am
Narrentum zu beteiligen. (1516 in Mecklbg.
. Auch in katholischen Fastnachthochburgen gab es immer wieder Verbote.
. In der Zeit der Aufklärung sah man die Ursprünge der Fastnacht im
heidnischen Brauch des Winteraustreibens
  und der Begrüßung des Frühlings.
. Nationalsozialismus wollte . . . Fest nicht im christl. Zusammenhang,
sondern Wurzeln im germanischen
  Frühlingsfeiern finden.

Ob Fastnacht, Fasching oder Karneval - Vorfeier der Fastenzeit begann in
alter Zeit mit dem schmalzigen "fetten" Donnerstag. Fette Mahlzeiten. So
soll es nachweislich schon vor 750 Jahren gewesen sein. Verkehrte Welt,
Maskierung, Narrengestalten wie Hexen, Teufel, Riesen und Schreckgespenster.
Requisiten: Fuchsschwänze, Sau-blasen, Pfeifen, Peitschen, Schellen und
Lärminstrument.
Regional bildeten sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Festformen und
Fastnachtgestalten.
Lit.: Sammlung Hinz

Das ist aber längst noch nicht alles...

Beste Grüße.

Hanne



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