LL-L "Syntax" 2012.01.20 (01) [NDS]

Lowlands-L lowlands.list at GMAIL.COM
Fri Jan 20 15:18:19 UTC 2012


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 L O W L A N D S - L - 20 January 2012 - Volume 01
lowlands.list at gmail.com - http://lowlands-l.net/
Posting: lowlands-l at listserv.linguistlist.org
Archive: http://listserv.linguistlist.org/archives/lowlands-l.html
Encoding: Unicode (UTF-08)
Language Codes: lowlands-l.net/codes.php
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From: Hannelore Hinz <hannehinz at t-online.de> <hannehinz at t-online.de>
Subject: Low German Syntax

Best' Thorsten un Lowlanners,

ick heff hüt ierst Tied, up dit "Subject" wat tau vermell'n.

*waschen *wie im Hd. Hd.: Präs. *wasch, wascht *(lautvereinfachende
Endung), *wascht, waschen*; Prät. stark, früher *wusch; *geläufig
*wüsch *(RITT.
J. G. C. Ritter, Grammatik der mecklenburgisch-plattdeutschen Mundart.
Rostock und Schwerin 1832.)

Wi täuben je ümmer noch up dat niege Bauk 'Plattdeutsch- hochdeutsches
Wörterbuch
für Vorpommern'.
Liekers kann man ok ein Oog smieten up/in dat Bauk
'Plattdeutch-hochdeutsches Wörterbuch für den
mecklenburgisch-vorpommerschen Sprachraum'.

Mien Idol (Vorbild) Perfesser Voßlo.

Also bäter so:  He wull sien Auto wascht hebben.
                         He wull, dat sien Auto wascht ward.
                         Süll he sien Auto waschen laten?
                         Ja, sien Auto möt wascht warden.

 Dat Anner is mi tau Hochdüütsch dacht. Is man blot ein Oewersetten.

*Wasch, Wäsch* Egentlich gellt dat Waschen man blot för *de Wäsch' waschen*;
*bi uns is hüt grot Wasch*.

John Brinckman sien Riemel *Grot Wasch *vertellt oewer Waschen von ein'n
Slüngel. In'n föften Riemel heit dat "... nu wasch wi eens rasch di un
knasch di, min Soehn,
dat Water is frisch uten Born!"

*utwesseln *auswechseln: *Balken utwesseln; ick heff Geld
utwesselt.*Plattdüütsch is doch ein Sprak in Biller, dat vermiss ick
hier bi all'
Texten. (Na ja, so-la-la)

*afdichten *abdichten, dicht machen, *meist von Schiffen*: *een Schipp
afdichten.*

*dicht *dicht, eng zusammenhaltend, fest, *undurchlässig*.

Se will de tochigen Finstern dicht hebben.

'dicht' hett väl Bedüden: *de Sak dicht tau maken *(sie endgültig zu
regeln); *de Fri dicht maken *die Verlobung feiern; eine Frau, die mehrere
Schürzen übereinander gebunden hat, fragt man *wist woll ne Fri dicht
maken, *d.h. du willst wohl Freiwerber spielen? -
*dicht hollen *undurchlässig sein; bildl. verschweigen, nicht nachsagen; *dee
*(Schwätzer) *höllt nich dicht; dee is nich ganz dicht *von einem
lungenkranken Pferd; *dee is nich dicht baben *er ist verrückt, *dee is
nich dicht an 'n Rüggen *ist diebisch, trägt gern etwas fort; *ick bün
hinnen dicht *habe nichts zu befürchten, sagt der letzte Kegelspieler, der
seine Gegner zu überholen hofft.

Dim.* **dichting;  dichting bi *nahe bei.
Zss.: *pott-, spunt-, waterdicht.
*Mnd. *dicht

*Hm, so künn dat ok heiten "Se will de tochigen Finstern waterdicht
hebben." (Ok stormdicht usw.)

Best' Gräuten un ümmer an'n Ball bliewen för uns' leiw' Plattdüütsch.

Hannelore Hinz

(Hier hett dat ok sniet.)

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From: list at marcusbuck.org
Subject: LL-L "Syntax" 2012.01.19 (01) [NDS]

From: Thorsten Filter oike at gmx.de
> Subject: Low German Syntax
>

 ik wull fragen, wat een de nakamen Settels so bruken kann odder wat de
> "unplattdüütsch" sünd. Dat kümmt mi hier nich up'e Würd' up an, de sünd
> woll verscheden. Wat ik weten wull is, wat een "wat daan hebben willen"
> bruken kunn.
>
> 1. He wull sien Auto wuschen/wascht hebben.
>

Bi Google Böker kannst to'n Bispeel na "wull * hebben" söken. Denn kriggst
allens, wo de Wöör "wull" un "hebben" in vörkaamt un wo noch wat
twischensteiht (Google Böker bruuk ik för de Söök, dat dor de ganzen Texten
rutfallt, de hüdigendaags von "Nich-Mehr-So-Richtig-Moderspr
aaklers" schreven warrt).

Bi mien Söök is rutkamen, dat "wull + Objekt + PPP + hebben" vör allen för
den Konjunktiv bruukt warrt:
"Herr Inspektor, ick wull Sei bäden hebben, ob ick hüüt nich 'n bäten na
min'n Ollen gahn künn?" (Herr Inspektor, ich würde sie gerne bitten, ob ich
heute nich ein bisschen zu meinem Alten gehen könnte?)
"Wenn de Saak klaar west weer, wull ik ehr mitbröcht hebben." (Wenn die
Sache klar gewesen wäre, hätte ich sie mitgebracht.)

Da is ja nich dat, wat du meenst.

De eenzige Steed, de ik funnen heff, de dat so bruukt, as du dat meenst:
"Vull Erwartung und vull Dank grellen sei na dit Bild, öwer Hermann sin
Stolz wull nicks schenkt hebben" (1886, <
http://books.google.de/books?id=PDpnEUx5ouAC&q=%22wull+*+hebben%22&dq=%22wull+*+hebben%22&hl=de&sa=X&ei=N3oZT9DqGo6BhQfIoNm2DA&ved=0CEgQ6AEwBDgo
>)

"nichts geschenkt haben wollen" is ja nu ok so'n Phraas för sik, dat gellt
also villicht nich veel.

Wat mi angeiht, meen ik, dat de Funnen in de Literatur (de Nich-Funnen) dor
op hendüüdt, dat dat op Plattdüütsch normalerwies so nich bruukt warrt.

Op de anner Sied mutt een liekers seggen, dat dat en Form is, gegen de ut
grammatische Sicht nix gegensnackt.

"He wull dat nich wohr hebben" kummt in de Literatur fakener vör. "nich
wohr" is en Egenschop von "dat", jüstso as "wuschen" en Egenschop von
"Auto" is. Wenn wi dat as "Substantiv + wull + Objekt + Egenschop + hebben"
oplööst, denn passt dat also.

Marcus Buck

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