LL-L "Etymology" 2011.05.23 (02) [DE-NDS]

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Mon May 23 17:52:16 UTC 2011


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L O W L A N D S - L - 23 May 2011 - Volume 02
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From: Hannelore Hinz <hannehinz at t-online.de> <hannehinz at t-online.de>
Subject: LL-L "Etymology" 2011.05.21 (03) [EN]

Hallo Ron un all' Lowlanners,

Ron schreew:
            This is about two of two of my favorite Low Saxon weather terms.
            The first describes the sort of weather we're having today:
overcast. In Low Saxon it is
*            hevenschaddig. *Its etymology is quite transparent:

Wossidlo/Teuchert (Wossidlo ahn ein *w* an'n End'):

*häbenschäätsch *vom Aussehen des Himmels, wenn Wolken an der Sonne
vorüberschießen Lu. - -schattig bewölkt: *nu ward 't all
häbenschattig*; *Stillen
Fridag is dat ümmer häbenschattig.

**Häben, *Häwen m. der sichtbare Himmel, das Himmelsgewölbe, während für den
religionen Begriff das kirchliche *Himmel* bevorzugt wird.
Belege *1. *aus dem Volksmund: 'lev wohl, bett dat de Heben sackt' (d.h.
solange die Erde besteht;
Abschiedsgruß 1732; *dee fluucht, dat sick de Häben ut 'n anner deit* flucht
gotteslästerlich; grenzenlose Freude wird umschrieben *denn is kein Häben
baben*; ähnl. *denn is kein Häben baben*; ähnl. von unbändigen Kindern *wenn
dee so recht in 'n Gang' sünd, denn is dor keen Häben baben*; öft. spöttisch
von stolzer Haltung *dee dreggt de Snut in 'n Häben*; mehrf. im Rätsel, z.B.
vom Regenbogen *
Hoch an 'n Häben, Krumm gebägen*; an den Kuckuck* Kukuk in 'n Häben, Wolang'
sall ick läben? *1297
u. öft.; an das Marienkäverchen 1402.

*häbenan *himmelwärts: *dat sei *(die Lerche) *dat nahst furts hewenan
dragen kann;
*Häbenauken Pl. der Horizont, *Hin'n an Hewenauken Treckt noch ein
Wandersmann;
Häbendör *f. Himmelstur, nicht volkstümlich *Un hefft Ji nu mal dei Ogen tau
dahn, Un dauht so bang' vör dei Hewendor stahn.

**häbenhoch *himmelhoch, von der Richtung himmelan *de Rok stiggt häbenhoch;
he will häbenhoch
*will hoch hinaus; Reichweite *häbenhoch schrigen *laut schreien; *he freut
sick häbenhoch *grenzenlos, unbändig; ferner wunderbar, höchst seltsam *dat
is ehr beid' so häbenhoch wääst.

**Häbenteiken *n. Himmelszeichen, Vorbote kommender Ereignisse *dat wir 'n
Häbenteiken*; dann eine köstliche Sache *dat wir 'n Häbenteiken för em*; vom
Fastnachtsball der Müller *dor würden blot de vörnähmsten Lüd' inne Stadt
tau inlad't; *Häbenwunner n. Himmelswunder.

*Schatten *m. Schatten
*schatten *Schatten geben, werfen *de truerwied ... schatt'te ...äwer ehr
Graw;
*(Anmerkung von mir, schatt'te hier als Verb., das fiel mir hier auf);
*schattenwis'
*schattenhaft; ein gespenstischer Reiter *wir so schattenwis'.

**schattieren *Schatten werfen, eine Laterne, die hinten am Wagen
hängt,*schattiert bloß
* täuscht den Kutscher; Schattierung f. Schatten *gah mi ut de Schattierung.

**schaddig, *schaddig, naßkalt, schmutzig naß,dreckig 1. eig.: *is ganz oll
schaddig Wäder; de Weg is schaddig; wat sühst du schaddig ut; mit dien oll
schaddigen Lunten *Lumpen als Kleidung . 2. übertr. schlecht, minderwertig
*'n schaddig Kauh, Pierd; *unangenehm, schlecht *dat wir süs 'n schaddigen
Kierl *(der Leutnant war hart gegen seine Leute),  *oewer för mi wir he got;
dei oll Wust so schattig smeckt; 't steiht schattig mit em *schlecht; *dat
süht schaddig ut *häßlich.

DUDEN 7 Etymologie der deutschen Sprache:
*Himmel: *Die Deutung des *gemeingerm. *Wortes *mhd. *himel, *ahd.
*himil, *got.
*himins,  *engl.* heaven, *aisl.
*himinn ist umstritten. Am ehesten handelt es sich um eine Substantivbildung
zu der s. *Hemd *dargestellten *idg. *Wurzel *kem- "bedecken, verhüllen",
wonach der Himmel als "Decke, Hülle" benannt worden wäre. Andererseits kann
die Benennung des Himmels auf die Uralte Vorstellung des Himmels als
Steingewölbe zurückgehen.

Den'n *Schatten *lat ick weg, mi is nu binah all *schaddig* *üm de Oogen.
* vunwägen de lütten Baukstawen...

Hartlich Gräuten.

Hanne

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